Welche Faktoren beeinflussen Aktienkurse?

vom 11.06.2009, 17:36 Uhr

Unternehmensgewinne
Die zu erwarteten Unternehmensgewinne sind wohl die wichtigste fundamentale Grundlage eines jeden Aktienkurses. Die Unternehmensgewinne sind die wichtigsten und entschiedensten Einflussgrößen. Diese Gewinnerwartungen spiegeln die Perspektiven und die Qualität sowie die Strategie der Unternehmensführung wieder. Änderungen der Gewinneinschätzungen führen oft dazu, dass sich die Aktienkurse ändern.

Kann sich ein Unternehmen auch auf den Internationalen Märkten behaupten? Kann man auch in Zukunft weitere Produkte absetzen? Ist das Management auch in Krisensituationen fähig, das Unternehmen zu führen? Solche Fragen beeinflussen schließlich die Aktienkurse.

Kapitalerhöhung
Wenn eine Aktiengesellschaft zusätzliches Eigenkapital benötigt, dann können sie auch einfach neue Aktien emittieren. Wenn die neuen Aktien zu einem geringeren Kurs ausgegeben werden als der aktuelle Börsenkurs, dann sinkt tendenziell der Kurs der Aktie. Damit die Altaktionäre keine Nachteile erleiden, haben sie das Recht auf Bezug junger Aktien. Angenommen ihr habt 1 Prozent der Aktien einer Aktiengesellschaft und dann habt ihr auch ein Recht darauf, Euch 1 Prozent der neuen Aktien zu kaufen.

Wenn eine Aktiengesellschaft eine umfangreiche Kapitalerhöhung vornimmt, dann kann dies sogar den Gesamtmarkt und die Kursentwicklungen des emittierenden Unternehmens einträchtigen.

Angenommen viele Unternehmen erhöhen ihr Kapital zur gleichen Zeit, dann kann dadurch auch das Gleichgewicht des Marktes gestört werden. Dadurch wird Liquidität absorbiert die eventuell zum Kauf andere Aktien verwendet worden wäre, doch diese Belastung ist oft nur von kurzer Dauer.

Dividenden
Wenn eine Aktiengesellschaft Gewinn erwirtschaftet, dann können sie diese Gewinne entweder an die Aktionäre ausschütten oder sie Thesaurieren ihre Gewinne.

Wenn ein Unternehmen die Gewinne thesauriert, dann können damit diverser Investitionen getätigt werden. Durch diese Investitionen wird das Unternehmen voraussichtlich wachsen und der Kurs der Aktie steigt dann auch gleich mit.

Wenn Dividenden gezahlt werden, dann sinkt kurzzeitig der Aktienkurs, denn das Unternehmen verliert ja Kapital. Wenn die Dividenden ausgeschüttet werden dann wird die Aktie immer mit dem Zusatz exD (ex-Dividende, ohne Dividende) versehen.

Benutzeravatar

» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist leider noch nicht alles!

Gerüchteküche
Dies ist wohl einer der wichtigsten Punkte, die den Kurs bestimmen. Jenachdem, was man so hört in der Presse, Internet, Radio, so kann sich der Aktienkurs sehr schnell sehr stark verändern. Denn wer will schon eine Aktie kaufen, von denen man gerade gehört hat, dass sie finanzielle Probleme hat?

Komplementär- und Subsidiärprodukte
Zwei verschiedene Dinge: Wenn plötzlich die Rohstoffpreise zunehmen, wird der Autohändler weniger verkaufen. Somit erwirtschaftet er einen kleineren Gewinn - der Aktienkurs fällt. Dies ist natürlich überall so, sei es Erdöl oder einfach die Rohstoffe, die für die Produkte benötigt werden - wenn eine Veränderung der Nachfrage zu erwarten ist, reagieren die Aktionäre.
Das selbe ist natürlich bei den Subsidiärprodukten. Wenn bei einem Verkäufer von Elektroheizungen plötzlich ein neuer Konkurrent zuvor kommt, der mit billigen Ökoheizungen in den Markt einsteigt, wird der Kurs fallen.

Angebot und Nachfrage - das A und O
Also ganz kurz gefasst: Den Aktienpreis wird bestimmt von Nachfrage und Angebot der Aktien. Diese Nachfrage wird wiederum unter anderem gesteuert von Nachfrage und Angebot des Produktes.

» mosimann91 » Beiträge: 31 » Talkpoints: 1,24 »


Börsenzyklus und Konjunktur
Trotz der individuellen Verläufe der Aktienkurse folgen die Aktien einer langfristigen Wellenlinie, dem sog. Börsenzyklus. Bis zu einem bestimmten Grad bildet der Börsenzyklus den Konjunkturzyklus ab, der Börsenzyklus ist dem Konjunkturzyklus ungefähr ein halbes Jahr voraus. Besonders die Erwartungen über die Entwicklung der Konjunktur, damit auch die Gewinnentwicklung der verschiedenen Unternehmen, bestimmen die Anlageentscheidung der einzelnen Marktteilnehmer. Diese werden ständig an die Entwicklung angepasst, durch Nachrichten aus der Wirtschaft/Konjunktur.

In einer Rezession investieren die Unternehmen nicht so stark wie in einer Boom-Phase. Daher versorgen die Notenbanken die Kreditinstitute mit ausreichend Liquidität um so die Wirtschaft anzukurbeln. Wenn man sich mit diesen Mitteln dann Aktien kauft, dann wird so die Nachfrage erhöht und die Kurse können dann ansteigen.

Der Trend
Wenn man die einzelnen Kurse grafisch darstellt, dann kann man so die grundlegende Tendenz der Kursentwicklung ablesen. Diese Grundrichtung nennt man Trend. Man unterscheidet zwischen einem Aufwärtstrend und einem Abwärtstrend sowie einem Seitwärtstrend.

Die Mehrheit der Anleger geht hier nach dem Motto „The trend is your friend“. Also bei steigenden Kursen noch Aktien kaufen und bei fallenden Kursen verkaufen. Zu einem Trend gehören die kurzfristigen Schwankungen dazu, weil man immer wieder die Übertreibungen nach unten bzw. nach oben korrigieren muss.

Der Trend gibt um bzw. läuft aus, wenn die Marktteilnehmer der Meinung sind, dass sich das Gute bzw. das schlechte durchsetzt, die Baisse/Hausse übertreibt. Eine Meinungsänderung wird oft von äußeren Einflüssen vorgenommen, wie zum Beispiel die Anhebung der Leitzinsen etc.

Benutzeravatar

» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^