Meine Mutter denkt, sie hätte zu wenig Geld

vom 10.06.2009, 11:11 Uhr

Ich wollte jetzt mal fragen, ob jemand Tipps für mich hat. Meine Mutter denkt schon immer, dass ihr Geld nicht ausreichen würde und sie sich nichts mehr zu Essen kaufen könnte. Es ist allerdings so, dass sie definitiv nicht zu wenig Geld. Sie verdient nicht schlecht, es ist ausreichend zum Leben und hat ja bisher auch immer gereicht.

Allerdings setzt sie sich komische Limits und meint, dass sie 50 € im Monat für Lebensmittel ausgeben möchte, kommt sie darüber, fängt sie an, dass sie kein Geld mehr hätte. Wie kann ich sie denn überzeugen, dass 50 € nicht reichen? Sie kauft von diesen 50 € ja nicht nur Grundnahrungsmittel sondern auch mal eine Flasche Wein oder so, weswegen das Ganze ja erst Recht nicht klappen kann.

Und dann gibt sie ihr Geld trotz dieser Gedankengänge für kontraproduktive Dinge aus, z.B. den schon erwähnten Wein, Zigaretten, ein Auto, was fast nur herumsteht und eine im Vergleich zur Nachbarschaft teure Wohnung. Wie kann ich ihr denn klarmachen, dass sie wenigstens ihr Konsumverhalten anpassen muss, wenn sie denkt, ihr Geld reiche nicht aus?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Aber dann hat sie offenbar doch zu wenig Geld. Zumindest im Verhältnis zu ihrem Konsum und ihrem Lebensstandard, oder? Ich finde es nun nicht besonders verwerflich, sich Zigaretten und ein Auto zu leisten, gerade wenn man doch Vollzeit arbeitet sind das doch Dinge, die eigentlich drin sein sollten ohne, dass man sich danach fühlt als würde man Geld zum Fenster rauswerfen. Findest du denn wirklich, dass das unnötige Dinge sind? Selbst wenn man das Auto nicht so häufig nutzt, so braucht man es ja letztendlich dann doch hin und wieder in bestimmten Situationen: Zum Einkaufen, zum Besuchen von irgendwem und so weiter. Und wenn du verlangst, dass deine Mutter an Genussmitteln wie Zigaretten und Alkohol spart (sie wird ja keine Alkoholikerin sein, die 5 Flaschen Wein am Tag trinkt, oder?), dann finde ich schon, dass das recht ärmlich klingt und nicht danach als hätte sie wirklich viel Geld.

Logisch, sind 50 Euro Lebensmittel pro Monat natürlich viel zu wenig kalkuliert, aber letztendlich gibt sie ja dann doch mehr dafür aus. Rate ihr doch mal, sich Notizen zu machen am Monatsanfang bis zum Ende und dann am Schluss zu sehen, wofür das Geld so draufgeht.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo pepsi-light, Du schilderst den aktuellen Stand der Dinge. Verfügt sie den wirklich über zu wenig Geld? In dem Fall könntest Du Ihr raten ein Haushaltsbuch zu führen, dass dann akribisch alle Einnahmen und Ausgaben auflistet und so auch Schwachstellen aufdecken kann. So schwarz auf weiß ist das aufschlussreicher als immer nur davon zu reden.

Allerdings bist Du ja überzeugt, dass es eben nicht zu wenig Geld ist das Deiner Mutter zur Verfügung steht. Aber wie ist es denn dazu gekommen, dass Deine Mutter meint, sie verfüge über zu wenig Geld? War sie schon mal in der Situation, dass sie definitiv zu wenig Geld hatte, weil entweder weniger Geld in die Haushaltskasse floss als jetzt oder aber mehr wieder ausgegeben werden musste? In diesem Fall würde es wohl eher helfen, dass Deine Mutter wirklich begreift, dass sich diese Situation inzwischen zum Positiven verändert hat.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo!

Ich denke auch, dass 50 Euro auf jeden Fall zu wenig kalkuliert sind. Wir sind zu Zweit und haben nicht so viel Geld und sparen auch eigentlich, wo wir können. Dennoch brauchen wir mehr für Lebensmittel und andere Dinge, die man jeden Monat neu braucht.

Ich kann auch nur raten, dass deine Mutter ein Haushaltsbuch führt. Ich mache das schon seit Jahren und man hat einfach einen viel besseren Überblick, was man so ausgibt und daran sieht man auch, ob man noch irgendwo etwas einsparen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nein, sie hat definitiv nicht zu wenig Geld. Sie will allerdings im Monat auch möglichst viel sparen, also möglichst wenig Geld ausgeben. Sie war noch nie arbeitslos und könnte sich auch jeden Tag 10 Flaschen Wein leisten. Allerdings passt es doch nicht ganz zusammen, dass sie einerseits sagt, sie hätte zu wenig Geld und dann so viel Geld für Konsumgüter ausgibt.

Das mit dem Haushaltsbuch hat sie schon einmal versucht, da hat sie dann allerdings öfter mal vergessen, Dinge einzutragen oder Miniausgaben unter den Tisch fallen zu lassen.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Mein Vater ist da auch so ein Spezialist. Gut sein Einkommen ist auch nicht hoch. Wohnt nach dem Tod unserer Mutter in einer Wohnung, die an sich schon für die Beiden zusammen, zu teuer war.

Ständig hört man von ihm, das er kein Geld hat. Aber das ist was, was wir an sich schon seit Jahren hören. Aber trotz er kein Geld hat, ist für Sachen, für die ich schon lange keine finanziellen Mittel mehr habe, immer Geld da gewesen. Unter anderem zwei Tageszeitungen der selben Stadt und er sich immer beschwerte, er komme gar nicht dazu, die zu lesen. Abos von diversen Zeitschriften und Magazinen, die er auch nicht alle lesen konnte und so weiter. Die Abos hat er nun zum Grossteil gekündigt. Lebensmittel braucht er, aufgrund seines Berufes, zur Zeit, wenig kaufen. Aber wenn, dann kauft er die in der Regel bei Karstadt und zahlt locker den doppelten Preis. Ein Rewe- Markt ist um die Ecke und auf seinem Arbeitsweg kommt er an verschiedenen Discountern vorbei. Selbiges mit seinem regelmässigem Bier. Das wird flaschenweise bei Karstadt gekauft. An einem Getränkemarkt halten und einen Kasten Bier kaufen, auf die Idee kommt er schon gar nicht mehr.

In absehbarer Zeit wird er in Rente gehen. Und die wird enorm niedrig ausfallen. Ich habe mich letztens mal mit meinem Bruder und seiner Freundin über das Konsumverhalten unseres Vaters unterhalten. Wir sind alle der Meinung, wenn Vatern in Rente ist und mit noch weniger Geld auskommen muss, wird er sich böse umsehen. Da aber bisher alle Tipps nicht beachtet wurden, haben wir quasi entschieden, das er es halt auf die harte Tour lernen muss.

Wobei er allerdings auch ein wenig weltfremd ist. Bis zu ihrem Tod war ja unsere Mutter da und hat an sich das meiste gekauft ( und auch bezahlt). ich war im Dezember mit meinem Vater Kleidung kaufen. Er zeigte mir dann auch einen Pullover der ihm gefiel. Wir wollten dann aber erstmal noch wo anders schauen. Ich meinte dann zu ihm, ob er schon mal bei C&A schauen war. Auf die Idee war er noch nicht gekommen. Er schickte mich dann vor. Und ich suchte ein paar Pullover raus, die ihm gefallen könnten. Unter Anderem auch was ähnliches, wie der Pullover, den er mir vorher gezeigt hatte. Und der Pullover kostete bei C&A locker 30 Euro weniger.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Also an deiner Stelle würde ich ihr das freundlich aber bestimmt, genau so erzählen, wie du es hier geschrieben hast. Frag sie doch , warum sie meckert und sich dann Zigaretten für 5 Euro die Packung kauft. Klar kann sie das machen, aber dann auch nicht meckern, dass die 50 Euro schnell weg sind.

Frag sie doch mal, wie viel Erspartes sie hat. Nicht das du es ihr nicht gönnst, aber bei X Euro auf dem Sparbuch bracht niemand von Armut zu sprechen.

Ich würde ihr einfach nur auf die Nase binden, dass sie sich nun einmal eine unnötig teure Wohnung leistet, ein unnötiges Auto etc. alles Geld was sie für Lebensmittel ausgeben könnte. Klar kann sie die Sachen auch weiter behalten, aber dann braucht man sich nicht zu meckern. Wenn ihr Kontostand 0 Euro anzeigt, dann kann sie nochmal zu dir kommen und sagen, sie habe kein Geld.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also für mich klingt das eher nach Selbstmittleid. Wenn man sich solche unrealistischen Maßstäbe setzt, was die Ausgaben betrifft, und man diese dann natürlich übertritt - dann ist das schon komisch, wenn man dann meint man hätte zu wenig Geld.

Am besten ist es immer wenn man sich eine Einnahmen -und Ausgabenliste anlegt. Sie soll schauen, was sie in einem Monat an Lebensmitteln ausgibt und bei anderen Dingen auch. Und im nächsten kann man sich dann realistische Ziele setzen um das auch zu unterbieten und somit besser hinzukommen.

Was aber kauft sie sich denn, wenn sie so nicht hinkommt -oder der Meinung ist, nicht hinzukommen? Das kann dann ja schlecht an den Lebensmitteln liegen.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das mit den 50 Euro kann doch gar nicht sein. Nicht mal in der Woche würde das normalerweise langen. Ich bin eine Mutter von einer vierköpfigen Familie und koche täglich. Kocht Deine Mutter auch täglich? Bei mir sind das beim Einkauf ca. 80 Euro ohne Getränke. Das reicht uns dann zu viert und wir trinken nicht und wir rauchen nicht.

50 Euro im Monat ist ja ein Witz. Muß Deine Mutter nicht kochen? Isst sie denn überhaupt vernünftig. Also ich weiß ja nicht was ich von so wenig Geld im Monat kaufen sollte. Bei mir sind es dann im Schnitt über 300 Euro was ich für das Essen leider Gottes halt brauche. 50 Euro im Monat ist wirklich komisch. Das steht sie nicht lange durch und dann klappt sie Euch zusammen.

Vielleicht kannst Du mit ihr mal zu einer Beratung gehen und es soll ihr jemand sagen, dass sie nicht am Hungertuch nagen muß. Ich kenne das Gefühl, dass man meint das Geld reicht nicht. Ich mache zweimal im Monat meine Kontoauszüge und habe am Ende vom Monat immer ein Plus. Aber ich meine oft trotzdem das es mir passieren kann, dass ich ins Minus rutsche und werde auch manchmal leicht panisch.

Etwas Geiz ist ja sicherlich nicht ungesund. Aber da geht ihr ja jede Lebensqualität flöten und sie muß sicherlich bald gesundheitlich darunter leiden. Obst und Gemüse ist nämlich teuer und das kauft sie mit den 50 Euro im Monat mit Sicherheit nicht mehr.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Irgendwie kann ich mir die geschilderte Situation noch nicht so richtig vorstellen.

Deine Mutter kalkuliert 50 Euro für Lebensmittel ein, was ich auch definitiv zu wenig finde. Darüber hinaus hat sie noch Ausgaben für ein Fahrzeug, Zigaretten und eine Wohnung. Ich kann beim besten Willen hier kein aussergewöhnliches Konsumverhalten feststellen, lediglich die Kalkulation für die Kosten der Lebensmittel ist arg niedrig.

Wenn deine Mutter wirklich genug verdient, müsste ja am Monatsende immer noch Geld übrig sein, da sie anscheinend ja keine weiteren großen Ausgaben hat. Ein Auto sollte sich mit einer Vollzeitstelle finanzieren lassen. Ich gehe nicht davon aus, dass deine Mutter ein Auto hat, das übermäßig teuer im Unterhalt ist. Ein normales Mittelklassefahrzeug sollte sich finanzieren lassen. Und ich finde es auch normal, dass man eine schöne Wohnung haben will, sofern sie finanzierbar ist. Gelegentlich mal eine Flasche Wein oder auch Zigaretten finde ich auch nicht übertrieben verschwenderisch.

Du schreibst, dass das Geld bisher auch immer gereicht hat. Wie hat deine Mutter denn früher gelebt? Hatte sie die gleichen Ausgaben und Einnahmen wie jetzt? Hast du den Eindruck, dass sie geizig ist und nicht viel von ihrem Geld ausgeben möchte?

Ich finde es fast schon witzig, dass du von ihr forderst, dass sie ihr Konsumverhalten verändert. Wo soll sie denn sparen? Soll sie sich nur von trockenem Brot ernähren? Dazu gibt es dann Wasser aus der Leitung. Das Auto wird abgeschafft und die schweren Einkäufe kann sie dann nach Hause tragen, idealerweise in eine Sozialwohnung, denn die ist sicher billiger als die jetzige Wohnung.

Spaß beiseite: falls deine Mutter am Ende des Monats noch Geld übrig haben sollte, da sie ansonsten ja recht sparsam lebt, würde ich sie mal fragen, warum sie so wenig Geld für ihren Lebensunterhalt einplant. Falls deine Mutter wirklich nicht mit dem Geld, das sie zur Verfügung hat, auskommt, rate ihr dazu, eine Liste mit allen Einnahmen und Ausgaben zu führen. Dadurch fallen am besten Ausgaben auf, die man sonst nicht wirklich wahrnimmt, die sich aber summieren und dann einen erheblichen Betrag bilden können. Zudem könnte sie sich umschauen, ob sie zumindest für das Fahrzeug eine günstigere Versicherung abschließen kann oder andere Einsparpotentiale entdeckt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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