Knochenanalyse wegen Körperwachstum

vom 20.05.2009, 19:19 Uhr

Hallo!

die Tochter einer Bekannten ist im ersten Schuljahr und ihr Bruder ist 2 Jahre jünger. Der Bruder ist größer als die Tochter. Bei den Vorsorgeuntersuchungen liegt die Tochter immer ganz knapp in der "Norm", von der Körpergröße her. Die Eltern wollen aber wissen, ob das Kind noch irgendwann den Körperwachstum einholt und überlegen jetzt eine Analyse der Knochen machen zu lassen.

Sie haben gehört, dass es völlig schmerzlos ist, indem die linke Hand geröntgt wird und dadurch sehen Spezialisten, wie die Wachstumsfugen beschaffen sind und können dadurch auch sehen, ob das Kind eine Wachstumsstörung hat. Die Mutter ist 1,75 groß und der Vater 1,90. Die Tochter ist in der Klasse die kleinste von allen und sieht aus, als wenn sie noch lange kein Schulkind wäre. Sie ist grade mal ca 1,10 groß.

Wie genau geht so eine Knochenanalyse von Statten und ist es wirklich eine schmerzfreie Analyse? Wie sicher ist die Untersuchung? Kann man dadurch wirklich erkennen, wie groß das Kind irgendwann mal werden wird? Wenn man die eltern ansieht, kann man nicht glauben, dass es ihre Tochter ist, weil beide doch ziemlich groß gewachsen sind.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Durch ein Röntgen der Hand kann man vermutlich nichts festellen, da man sich Wachstumsfugen in den Röhrenknochen anschaut. Röhrenknochen sind zum Beispiel Elle und Speiche (Unterarm), aber auch der Oberarmknochen sowie Waden- und Schienbein. Durch ein Röntgen dieser Körperteile (beispielsweise also Unterarm) können sich die Ärzte die Wachstumsfuge dort ansehen und können dabei sehen, ob eventuell dort Schäden vorliegen. Solche Schäden könnten eine Ursache für eine Wachstumsstörung sein.

Das bloße Röntgen ist schmerzfrei, das wissen die meisten von uns ja aus eigener Erfahrung ;) Die Wachstumsfuge sehen sich die Ärzte dann natürlich auf dem Röntgenbild an. Man kann zwar nicht unbedingt genau sagen, wie groß das Kind noch wird, aber man kann eben auf jeden Fall nach Beschädigungen suchen und außerdem anhand der Größe der Fuge sagen, ob sie überhaupt noch wachsen wird. Letzteres ist bei jungen Kindern sicherlich uninteressant (sofern keine Störung vorliegt wird sie sicherlich noch wachsen), sondern eher für Jugendliche die mit 17 immer noch nicht besonders groß sind.

Das Problem ist allerdings, wenn in der Wachstumsfuge kein Schaden festgestellt wird, bedeutet das nicht automatisch, dass gar keine Wachstumsstörung vorliegen könne. Das Kind könnte trotzdem eine haben, deren Ursache allerdings woanders zu suchen wäre. Ansonsten bestehen nur die üblichen Risiken des Röntgens, unnötige Röntgen-Bestrahlungen sollten ja vermieden werden da die Röntgenstrahlung nicht unbedingt gesundheitsfördernd ist. Man sollte also nicht zum Spaß mal nachgucken gehen, ob da was ist oder nicht, sondern sich auch mit dem Kinderarzt darüber beraten, ob diese Ursache in Frage käme oder nicht. Aber in einem doch verhältnismäßig krassen Fall wie du ihn hier schilderst (krass im Sinne der Körpergrößen ;) ) würde ich an Stelle der Eltern diese Möglichkeit auf jeden Fall bei ihrem Arzt mal ansprechen und hören, was der dazu meint.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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