Verschlossener Tränenkanal

Heute war ich mal wieder mit meiner kleinen Tochter beim Kinderarzt weil sie mal wieder ein tränendes, verklebtes Auge hat. Und ich so langsam der Meinung war, dass es nichts bringt permanent zu tröpfeln wenn sie ein paar Wochen später wieder ein dickes Auge hat.

Eigentlich hat sie das seit sie geboren wurde und das ist immerhin schon 8 Monate her. Zuerst dachten wir sie hätte Zug bekommen aber es ist immer das gleiche Auge, während das andere Auge klar und sauber ist. Gestern morgen war es dann mal wieder soweit, ihr linkes Auge war wieder verklebt.

Ich habe der Ärztin dann erzählt, dass es mal wieder so ist und es ja langsam auffällt, dass es nur das eine Auge wäre. Wir bekommen es immer wieder hin wenn wir mit den Augentropfen arbeiten aber wir bekommen es nicht weg. Diesmal war schon relativ lange Ruhe aber auch dieses Mal habe wir am Ende keine Besserung bemerkt.

Sie hat sich meine Kleine angeguckt und ist auch der Meinung, dass es sich um einen Tränenkanalverschluss handelt. Sie erklärte mir, dass viele Kinder im Tränenkanal ein kleines Häutchen haben, welches dann in den ersten Lebensmonaten reißt und somit erledigt es sich von selber. Bei unserer Maus wohl nicht und da sie schon 8 Monate ist, glaubt sie auch nicht, dass es sich von alleine legt.

Wir haben nun eine Überweisung zu einer Augenärztin bekommen, die sich damit besser auskennt und eben diesen Verschluss löst. Es wird dann wohl eine kleine Sonde in den Tränenkanal eingeführt und dadurch wird er durchlässig. Soweit wusste ich darüber schon aus dem Internet Bescheid, dann kam allerdings was, was mich nachdenklich macht und wovor ich Angst habe.

Diese Augenärztin macht das ganze ohne Narkose. Viele Ärzte machen das wohl unter Vollnarkose diese Ärztin nicht. Die Augenärztin sowie unsere Kinderärztin sind der Meinung, dass eine Vollnarkose nicht in Relation zu einem so minimalen Eingriff steht. Das Narkosemittel und das ganze Drumherum, also das Aufwachen und so wären schlimmer als der eigentliche Eingriff.

Nun stehe ich zwischen Baum und Borke. Einerseits will ich nicht, dass meine Kleine leidet, bei diesem Eingriff und andererseits mache ich mir Gedanken wegen einer Narkose. Viel Zeit zum Überlegen habe ich auch nicht, da wir schon Mittwoch mittag einen Termin bekommen haben.

Auf jeden Fall werden wir erst einmal hin um mit der Ärztin zu reden und sie soll sich halt mal ihr Auge ganz genau ansehen. Nach dem Gespräch kann ich immer noch entscheiden. Hat einer von euch damit Erfahrung und kann mir ein wenig meine Angst nehmen? Ich mache mir echt Gedanken um meine Kleine.

Ich habe zwar keine Erfahrungen mit einem verstopften Tränenkanal, aber so rein gefühlsmässig würde ich doch zur Vollnarkose tendieren. Allein schon aus dem Grund, das es sich am Auge befindet, und ein kleines Kind bestimmt nicht minuten lang stillhalten kann. Und da ist meiner Meinung nach die Gefahr sehr groß, das die Ärztin irgendwie abrutscht, und deine Tochter im schlimmsten Fall blind auf dem Auge wird.

Frag doch mal die Ärztin, ob es nicht was leichteres wie eine Vollnarkose gibt, so wie ein leichtes Schlafmittel.

Hallo!

Ich habe mal bei einem Augenarzt gearbeitet und habe dabei assistiert. Du brauchst keine Angst haben. Bei Kindern werden leicht betäubende Augentropfen ins Auge gegeben. Dann merken sie nichts davon. Es ist eine Spritze mit einer stumpfen Spitze, die leicht gebogen ist. In der Spritze ist nichts weiter als Kochsalzlösung. Diese wird dann durch den Tränenkanal gespritzt. Da der Tränenkanal mit Mund und Nase zusammenfliessen, wird die Kleine das "Wasser" dann runterschlucken und gut ist.

Erwachsene haben das manchmal, wenn die Augen entzündet sind. Dann setzt sich Ablagerung im Tränenkanal fest und verstopft ihn. Tränenwasser kann nicht mehr abfliessen und das Auge tränt.

Es ist absolut schmerzfrei für die Kleine und eine Narkose wäre schlimmer als dieser "Eingriff".

Mein Vater selig hatte auch einmal einen verstopften Tränenkanal. Dieser wurde ihm dann auch mit einer Sonde geöffnet. War nicht wirklich angenehm, aber schlimm war es nicht. Wenn ich dagegenhalte, was eine Vollnarkose dem Körper antut, dann würde ich stark dazu neigen der Ärztin zuzustimmen und dir empfehlen keine Vollnarkose für die Kleine zu verlangen. Eine solche Narkose ist nicht ganz ungefährlich (je kleiner der Körper desto geringer ist die Fehlertoleranz) und hat, zumindest bei Erwachsenen, Folgen für die Gehirnleistung, wenn auch temporär. Ob das bei einem so kleinen Kind in der Entwicklungsphase günstig ist wage ich zu bezweifeln.

Hab Vertrauen in die Ärztin. Sprich mit ihr über deine Bedenken und höre ihr gut zu. Ich gehe davon aus, dass sie weiss was sie tut. Solltest du auch nach dem Gespräch noch Bedenken haben, dann hole dir eine Zweitmeinung. Aber eine Vollnarkose würde ich nur im äussersten Notfall in Erwägung ziehen, und ein verstopfter Tränenkanal gehört da nicht dazu.

Hallo

Danke für eure Antworten, sie haben mich echt beruhigt. Ich bin ja auch der Meinung, dass eine Vollnarkose viel schlimmer ist als der eigentliche Eingriff aber man macht sich ja doch Gedanken.

Eure Antworten, vor allem das Diamante geschrieben hat, dass sie wahrscheinlich leicht betäubende Augentropfen bekommt, macht es mir leichter da morgen hin zu fahren. Es muss auf jeden Fall gemacht werden, weil es so kein Zustand ist.

Ich habe gestern Abend mit meiner besten Freundin telefoniert und sie war total entsetzt, dass ich das machen lassen würde ohne der Kleinen eine Vollnarkose geben zu lassen, sie hat mir echt ein schlechtes Gewissen gemacht und das wo sie aus dem medizinischen Bereich kommt.

Ich hoffe, dass es schnell vorbei gehen wird und unsere Maus dann nicht all zu viel zu kämpfen hat. Kann mir noch jemand sagen, wie lange es dauert bis hinterher alles wieder schön ist? Wird sie anschließend Schmerzen haben oder nur ein Druckgefühl auf den Augen?

Lieben Gruß
stance