Trotzphase bei Kleinkind - Hilfe

vom 21.04.2009, 00:02 Uhr

Ich hatte immer ein totales braves und liebes Kind aber das ist nun verschwunden und an dessen Stelle ist ein Monster getreten. Ich hätte nie gedacht dass die Trotzphase beim Kleinkind so schlimm werden würde.

Da wird nur noch geschriehen und auf den Boden geworfen. Ich bin völlig am Ende und weiss mir bald keinen Rat mehr. Was tut man mit so einem Kind wie bekomme ich das liebe kleine Wesen wieder zurück?

» Speerk » Beiträge: 28 » Talkpoints: 0,16 »



Wie alt ist Dein Kind? Oh, wie ich Dich verstehe. Ich habe zwei Söhne und der erste hatte die Trotzphase nie so stark wie mein zweiter Sohn. Es gab eine Zeit vor 2,5 Jahren da bin ich fast durchgedreht. Sowieso war ich stark belastet, da wir damals frisch ins Eigenheim gezogen sind (wir haben gebaut). Leon hat sich auf den Boden geworfen, gebrüllt und den Laden auch beim einkaufen zusammen geschrien. Es war so schlimm für mich.

Aber es wurde noch schlimmer. Sogar im Kinderturnen hat er ohne das die Kinder ihm was getan haben, einfach zugeschlagen. Grundlos sozusagen. Es ging ca. 4 Monate lange so und ich war sehr unglücklich und hätte mich mit so einem Kind am liebsten versteckt. Ich war nahe dran mir Hilfe zu holen. So wollte ich auch nicht leben.

Aber ich mußte das nicht, es ergab sich von alleine. Mein Teufel kam in den Kindergarten und hat sich von heute auf morgen um 180 Grad gedreht und geändert. Die Trotzphase wurde besser und heute ist er fast 5 Jahre und eigentlich ein ganz normales Kind. Klar bockt er auch heute noch ab und zu, aber im Kindergarten wird er als Ruhepol und liebes Kind hoch gelobt.

Halte durch und beobachte Dein Kind eine Weile. Das kostet leider Kraft, aber es ist nicht zu ändern. Wenn Du merkst, dass ihr alle dran kaputt geht und es nicht besser wird, dann kannst du Dir Hilfe holen bei Beratungsstellen. Erziehungshilfen zu holen ist heute keine Schande mehr. Aber vielleicht hast Du auch das Glück und es vergeht von alleine wieder. Jedes Kind macht diese Zeit einfach mit um Grenzen auszutesten.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wichtig ist auf jeden Fall, dass du bei deiner Meinung bleibst! Wenn du zu deinem Kind sagst, dass es etwas nicht haben darf, darfst du auf keinen Fall nachgeben, nur weil dein Kind einen Wutanfall bekommt. Denn so würde dein Kind lernen, dass es "nur" wütend werden muss und sich auf den Boden schmeißen muss (vor allem in der Öffentlichkeit) und schon bekommt es seinen Willen.

Ebenfalls sehr wichtig ist es, dass du fixe Grenzen setzt! Es sollte keine Unmengen an Grenzen geben, aber die Grenzen, die es gibt, sollten wirklich konsequent eingehalten werden. Auch wenn das so manchen Wutanfall bzw. "Nein" bedeutet!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



So schlimm war mein Sohn noch nie. Er hatte zwar schon öfter mal so Trotzphasen aber es hielt sich alles noch im Rahmen. Er hat sich zum Glück noch nie irgendwo auf dem Boden geschmissen. Aber auch meiner hat schon mal Theater gemacht wenn er ein bestimmtes Spielzeug mal nicht bekommen hat. Aber er hat auch schnell gemerkt das wenn ich nein sage ich auch nein meine. So ein Theater gab es nie wieder weil er damals dann gar nichts bekommen hat und er hat es sich gemerkt.

Also Konsequenz ist alles. Wenn du wirklich immer Konsequent bleibst dann vergeht die Trotzphase schneller. Auch wenn es mal hart ist und auch wenn es dir wirklich mal alle Nerven kostet, darfst du trotzdem nicht nachgeben.

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kenne die geschilderte Situation von meinem Kleinkind. Ich lasse sie, so bös es klingt, liegen und ausschreien- egal wo wir sind. Wenn mich die Leute dumm anschauen, dann lasse ich sie. Es ist mein Kind, ich weiß, wie sie tickt und wie ich sie zu nehmen habe. Hat sie sich wieder beruhigt, möchte sie meistens kuscheln kommen. Da mach ich natürlich auch mit. Ich sag ihr, dass ich sie trotzdem gern habe und ich ihren Grant und Ärger verstehe.

In der Trotzphase hilft: Kinder so viel wie möglich selber machen lassen auch wenn man weiß, dass sie es nicht können. Wenn es doch nicht geht, sie ermuntern und nicht sagen: Das hab ich dir ja gesagt! Trotzanfälle ignorieren und wenn sie vorbei sind und das Kind wieder dazu bereit, in den Arm nehmen und Verständnis zeigen. Immer wieder betonen, dass man das Kind trotzdem gern hat.

Kinder nicht den ganzen Tagesablauf auswählen lassen, wohl aber manchmal in Entscheidungen mit einbeziehen. Beispiel: Möchtest du heute lieber die rote oder die blaue Mütze anziehen? So fühlt sich das Kind verstanden und erfährt, dass es schon ein Mitspracherecht und eine eigene Meinung hat und diese auch berücksichtigt wird.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 22.04.2009, 17:00, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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