Problem - Kinder von meiner Schwester sind total verzogen

vom 20.04.2009, 18:38 Uhr

Mein Mann und ich sind jetzt 12 Jahre miteinander verheiratet. Wir haben keine Kinder. Wir wollten auch nie Kinder haben. In der heutigen Zeit Kinder aufzuziehen ist eine wirklich schwierige Aufgabe. Meine Schwester sieht das ganz anders. Sie hat schon drei Töchter und möchte noch ein bis zwei Söhne auf die Welt bringen.

Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass ihre Kinder erzogen werden. Sie bekommen alles, was sie sich wünschen. Sie „von vorne bis hinten“ bedient. Außerdem mischen sie sich in jedes Gespräch ein, was mich ganz besonders nervt. Leider benehmen sich die Kinder von fast allen Paaren, die wir kennen, ähnlich schlecht.

» Pfandleiher » Beiträge: 19 » Talkpoints: 0,16 »



Letztendlich ist ja nunmal jedem selbst überlassen, wie er seine Kinder erzieht, bzw ob sie alles kriegen, was sie sich wünschen. Ich denke mal, das einzige was du machen kannst, ist mit deiner Schwester unter 4 Augen drüber reden. Ob sie allerdings einsichtig ist oder nicht, kann ich dir natürlich nicht sagen.

Meine Tochter bekommt definitiv nicht alles was sie will, auch nicht, wenn ich das Geld dafür hätte. Sie sagt immer Bitte und Danke. In meinen Augen ist mein Kind schon vernünftig erzogen. Allerdings kommt die schlimme Zeit ja auch erst noch.

» tussy » Beiträge: 226 » Talkpoints: -0,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo

Es klingt ganz so als würde deine Schwester den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Damit es zu Hause keinen Stress gibt, dürfen die Kinder machen was sie wollen. Kinder können schon sehr trotzig und nervenraubend sein. Man muss sich mit Kindern intensiv auseinander setzten und ihnen Regeln und Grenzen beibringen.

Meine Große ist gerade drei Jahre alt und einem sehr schweren Alter, sie hat die Zickerein für sich entdeckt. Mir stehen manchmal echt die Haar zu Berge weil sie auch echt ausdauernd sein kann. Aber ich werde nicht nachgeben und sie machen lassen was sie will.

Sie sagt danke und Bitte, entschuldigt sich wenn es angebracht ist und ist wenn sie nicht gerade bockt eine richtig liebe Maus und weiß sich zu benehmen. Ich finde es schlimm wenn Kinder nicht erzogen sind, die Kinder können da ja selten was für aber über die Eltern könnte ich mich ärgern.

Versuch mit deiner Schwester zu reden und frage sie wie sie sich vorstellt, wie es weitergehen soll. Die Kinder werden immer machen was sie wollen und das kann in der Pubertät echt gemein werden. Für mich als Mutter wäre es auch echt peinlich wenn einer denkt, dass meine Kinder unerzogen wären und ich würde mich nicht wohl fühlen.

Lieben Gruß
stance

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Kann es eher das sein, das du genervt bist, weil du bewusst keine Kinder willst? Ich kenne solche Ansichten nämlich auch von vielen Leuten deren Kinder schon erwachsen sind und die sind von Lautstärke und Benehmen der jüngeren Familienmitglieder schnell genervt.

Das ging zum Beispiel meinem Schwiegervater so, bis die eigenen Enkel da war. Die waren dann nämlich auch nicht anders, aber plötzlich ging ihm das Verhalten auch nicht mehr so an die Substanz.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Also es ist natürlich klar, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind und sich deshalb auch nur so benehmen, wenn in der Erziehung etwas falsch läuft (entschuldige bitte, dass ich da kein Blatt vor den Mund nehme). Ich schätze ein Kind, dass mitreden möchte, wenn Erwachsene reden, als äußerst gesund ein. Auch habe ich den Eindruck, dass es normal ist, dass Kinder Grenzen austesten- ganz arg natürlich in der Öffentlichkeit oder bei Besuch. Du würdest dir doch auch denken (Was sagt meine Mama/ mein Papa jetzt, wenn ich woanders bin, wo fremde Leute sind. Gelten da dieselben Regeln oder geben sie nach, weil sie nicht als böse da stehen möchten?)

Wenn dir wirklich so viel daran liegt, musst du den fremden Kindern von Anfang an klar machen, welche Regeln bei dir im Haus gelten. Die Kinder haben dann Respekt, kennen ihre Grenzen und du hast deine Ruhe. Wenn du dich nicht traust, aus Angst, du könntest es dir mit den Eltern verscherzen, kann ich dir leider auch keinen Rat geben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Als ich deinen Thread gelesen habe, dachte ich zuerst, es ginge dir nur allein um die Kinder deiner Schwester aber am Ende verallgemeinerst du das ja doch sehr und bist anscheinend der Meinung, dass heute gar keine Kinder mehr überhaupt richtig erzogen werden. So ganz zustimmen kann ich dir da nicht und ich denke, wenn du selbst keine Kinder hast, dann ist das vielleicht schwierig, dass so ohne weiteres zu verstehen, da du auch einfach nicht in diese Zielgruppe eingebunden bist und vermutlich nicht viel Kontakt zu den Kindern heutzutage hast, um auch mitzubekommen, wie das da so zugeht und wie man sie erzieht.

Für mich hört sich das ein bisschen danach an, als würdest du eine autoritäre Erziehung verlangen, heißt also, du erwartest, dass Kinder vor Erwachsenen solch großen Respekt haben, dass sie sich praktisch nicht trauen, sich in deren Gespräche einzumischen und so weiter, weil diese einfach deutlich höher gestellt sind. Dieses Ziel wird allerdings heute bei der Kindererziehung wirklich gar nicht mehr verfolgt, heute geht es möglichst darum, die Kinder zu selbstbewussten Individuen zu erziehen. Daraus ergibt sich eben auch zwangsläufig, dass man schon so kleine aufmümpfige Persönlichkeiten im Alter von 5 oder 6 Jahren hat, dass gehört wohl eben dazu.

Aber schlecht ist das letztendlich nicht, denn mir sind solche Kinder deutlich lieber als die, die einen so großen Respekt vor einem haben, dass sie sich vor Erwachsenen die sie nicht kennen schämen oder gar einfach Angst haben zu antworten, wenn man sie nach Alter oder Name fragt. Das finde ich albern und so werden die Kinder heute nun mal definitiv nicht erzogen, heute haben sie so gesehen Mitspracherecht und sind keine kleinen Wesen mehr, die still am Tisch zu sitzen haben und fragen müssen, ob sie aufstehen dürfen.

Ich denke daher, dass die Kinder deiner Schwester keineswegs verzogen sind, so erzieht man heute Kinder einfach. Klar hat das auch negative Auswirkungen, wie wir heute eh schon daran sehen, wenn einem so Jugendliche mit unumstürzlichen Selbstbewusstsein rüber kommen, so ganz nach dem Motto, ich kann nichts, aber ich habe Selbstbewusstsein. Für alle aber, die was können, ist eine solche Erziehung ganz ausgezeichnet.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Zunächst muss ich sagen: Dein Text, Pfandleiher, endet für mich nun zu abrupt. Was möchtest Du denn wissen? Ob wir Dir zustimmen? Oder was Du konkret tun kannst? Da ich hier keinen Anhaltspunkt habe, sage ich mal einfach meine Meinung zu dem, was Du schreibst.

Du klingst für mich nach einem „militanten Keinekinderwoller“, der als Begründung für seine Einstellung jedes Negativbeispiel heranzieht, das gerade unter 18 in den Straßen herumläuft. Aber möglicherweise geht das Problem sogar noch weiter und Du siehst selbst die weniger problembehafteten „Fälle“ als problembehaftet an, irgendwas zwischen Deinen Zeilen scheint mir jedenfalls sehr energisch, zu energisch, möchte ich sagen.

Grundsätzlich entscheidet wohl jeder selbst, wie er sein Leben lebt und dazu gehört eben auch, wie er seine Kinder erzieht. Es gibt vieles, das ich auch nicht sinnvoll in der Kindererziehung finde, das aber heute von den meisten Eltern praktiziert wird. Nun, so ist das eben. Man kann selbst versuchen, es besser zu machen, sofern man denn Kinder hat.

Sofern man aber keine eigenen Kinder haben möchte, muss man die Leute wohl tun lassen, was sie tun. Sie werden es ziemlich sicher so gut machen wie sie es können und ihre Situation auch viel besser einschätzen können als Du, der als Außenstehender nicht wirklich eine Ahnung davon hat, was das Elternsein genau bedeutet. Entschuldige, dass ich hier so deutlich bin.

Dann möchte ich noch auf Deine Aussage eingehen, dass es heutzutage eine schwierige Aufgabe ist, Kinder großzuziehen, denn das höre ich öfter und halte es für absoluten Quatsch. Ich selbst bin in einer Zeit geboren worden, in der es alles andere als leicht war, vor allem in politischer Hinsicht. Meine Eltern waren alles andere als wohlhabend, und in der Zeit, in der ich geboren wurde, war es üblich, dass nur der Vater arbeiten ging und die Mutter bei den Kindern blieb, es waren also nahezu alle Familien meiner Freunde nicht sonderlich gut gestellt, was das Finanzielle angeht.

Dafür war damals möglicherweise die Einstellung anders, seinen Kindern eben alles bieten zu müssen, was gerade in und vor allem teuer ist, also genau das, was Du bei Deiner Schwester kritisierst. Wenn Du aber sagst, dass es heutzutage eine schwierige Aufgabe ist, Kinder großzuziehen und Dich deshalb gegen eigene Kinder entschieden hast, dann verstehe ich darunter, dass Du Deinen Kindern eben doch eine Form von vor allem finanzieller Sicherheit bieten wollen würdest, sprich: dass Du also doch eher hinter Deiner Schwester steht, die Wert darauf legt, dass ihre Kinder alles bekommen.

In keiner anderen Hinsicht kann ich erkennen, dass das Kindererziehen und -großziehen heutzutage schwerer sein sollte als es das vor 30 Jahren war. Vielleicht meldest Du Dich ja nochmal und wirst ausführlicher, besonders in diesem Punkt.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Muss mich meinen Vorschreiber/innen anschließen. Ich habe 3 Kinder und ja, sie reden auch manchmal dazwischen wenn ich mich mit jemanden unterhalte, aber dennoch würde ich sie nie wieder hergeben. Meine Kinder bekommen auch nicht immer alles, aber ich versuche schon, ihnen alles zu geben, was ich kann.

Da du keine Kinder hast, oder auch eben keine möchtest, kannst du es gar nicht beurteilen, wie es ist Kinder zu haben, und was es überhaupt bedeutet sie von vorne bis hinten zu bedienen. Das fängst schon an wenn ein Kind geboren wird. Es kann nichts alleine und als Mutter gibt man einfach alles. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie von vorne bis hinten bedient werden.

Ich weiß zwar nicht wie alt die Kinder deiner Schwester sind, aber natürlich bediene ich auch meine Kinder. Ich schaue natürlich schon zu, dass ich meine Kinder so erziehe, dass sie auch alleine einige Sachen machen können, aber da richte ich mich schon nach dem Alter des Kindes. Ich kann ja von einem kleinen Kind nicht das erwarten, was ich von meinem 17jährigen erwarte.

Meinen Mann bediene ich auch von vorne bis hinten, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt, weil ich es gerne mache, weil ich weiß, dass er einen harten Job hinter sich hat. Genauso verfahre ich mit meinen Kindern. Wird dein Mann nicht von dir bedient?

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Kindererziehung ist keine leichte Aufgabe. Das sehen kinderlose Paare vielleicht nicht so, weil sie es nicht kennen. Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber wer keine Kinder hat, der kann nicht einschätzen, dass es nicht immer einfach ist. Auch sollte man bedenken, dass alle Eltern Fehler machen, die einen mehr und die anderen weniger, aber Fehler machen alle.

Kinder sollten aber in jedem Falle die Grundregeln kennen. Wenn es aufregend ist, Besuch da ist oder man vielleicht gerade Geburtstag hat, dann kann es schon mal passieren, dass man was wichtiges erzählen möchte und bei jemandem reinspricht, das sollte aber die Ausnahme sein. Auch ist es für Kinder immer besser, wenn sie lernen, dass sie nicht alles haben können. Unsere beiden Kinder bekommen auch nicht alles. Wenn sie etwas möchten, ich aber dagegen bin, dann erkläre ich es ihnen und dann ist es ok.

Allerdings habe ich aufgrund Deiner Schilderung das Gefühl, dass es Euch alle in Eurem Bekanntenkreis nicht recht machen können. Ich kann mir nciht vorstellen, dass alle Kinder eine schlechte Erziehung genießen. Vielleicht erwartet Ihr einfach zu viel von den Kindern oder Ihr seht gern das schlechte, um eine gewisse Bestätigung für Eure Entscheidung gegen Kinder zu haben. Das könnte auch sein. Vielleicht horcht Ihr einmal hin Euch hinein. Ob Deine Schwester nach 3 Kindern noch 2 weitere bekommen möchte, ist allein ihre Entscheidung. In unserem Bekanntenkreis gibt es einige, die mehr als 3 Kinder haben. Die sind aber gut erzogen und wissen sich zu benehmen.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke ehrlich gesagt, dass deine Schwester ziemlich mit ihren Kindern überfordert ist und sie deswegen einfach machen lässt, was sie wollen. Ein gewisses Maß an Höflichkeit und Vernunft sollten auch schon Kinder besitzen, sonst werden sie definitiv falsch erzogen. Wenn man ihnen alles in den Popo schiebt, dann kann das sehr schädigend für die Persönlichkeit sein und die Kinder werden nur schwer lernen, was das Wort "Nein" bedeutet und dann später große Probleme bekommen. Ich denke, dass viele Eltern heutzutage mit der Erziehung überfordert sind und dass das wirklich schlimm und auch traurig ist.

Vielleicht kannst du deine Schwester einfach mal darauf ansprechen und ihr deine Unterstützung anbieten oder sie dazu überreden, dass sie sich Hilfe von außen nimmt. Es kommt natürlich immer darauf an, ob es wirklich so schlimme Ausmaße annimmt, aber für mich hört es sich so an, als wären die Kinder total unerzogen und das ist sicherlich nicht gut.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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