Werbung - Firmen spielen sich namentlich gegeneinander aus

vom 28.03.2009, 23:34 Uhr

Mir ist ja schon oft aufgefallen, dass sich Handyanbieter gegeneinander ausgespielt haben. Sie haben dann zwar nicht den Namen der Konkurrenz erwähnt, jedoch Hinweise geliefert, die nur eine Vermutung zulassen können, welches Gegenunternehmen gemeint sein könnte.

Nun habe ich aber heute im Radio gehört, dass Saturn Media- Markt ausspielt. Also erst wurde dieser "weil Mediamarkt heute 30 wird und daher unglaublich viele Jubiläumsangebote hat" - Chor eingespielt und dann unterbrochen durch eine Frauenstimme, die gefragt hat, ob uns das nicht auch schon auf den Senkel geht und so auf die Art, man solle doch lieber zu Saturn kommen.

Nun stelle ich mir die Frage: Wo sind die Grenzen der Konkurrenz und wie weit dürfen Firmen gesetzlich andere Firmen in der Werbung öffentlich ausschließen oder doof da stehen lassen? Für mich artet das langsam aber sicher wirklich in einen Krieg aus. Hat jemand Erfahrung oder kann mir vielleicht die Rechtslage in Österreich schildern? Oder anders gefragt: Empfindet ihr Firmen, die andere namentlich schlecht da stehen lassen, seriös?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 28.03.2009, 23:37, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Hallo!

Saturn hängt schon ewige Zeiten mit Media Markt zusammen. Wer bei Saturn einkauft, der kauft im Prinzip bei der Media Markt Kette ein und umgekehrt. Und alle Firmen, die sich vermeintlich gegeneinander ausspielen, die hängen irgendwie zusammen. So machen sie Werbung und Antiwerbung. Und durch diese Antiwerbung ist die Firma im Gespräch und die Leute kaufen auch da ein, wo Antiwerbung für gemacht wurde.

Es ist garantiert kein Krieg. Es ist Werbung. du siehst ja selber, dass die Kunden sich Gedanken machen und darüber reden. Und solange Firmen im Gespräch sind, solange wird auch dort eingekauft. Denn das vergisst man nicht so schnell, als wenn man nur positiv wirbt.

Rechtlich ist da gar nichts illegal , weil die Firmen alle irgendwie zusammengehören, die sich gegeneinander ausspielen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Solange nichts unwahres behauptet wird und die Konkurrenz nicht kompromitierend dargestellt wird, ist beinahe alles erlaubt. Da muss man mit Leben. Wobei man bei der Saturn Media Holding GmbH (wie sie so schön heißt) nicht wirklich von Konkurrent sprechen.

Gut, die einzelnen Läden sind jeweils einzeln für sich zuständig, könnten aber, wenn sie wollten, auch untereinander Ware austauschen und beziehen (wenn ein Kunde dies wünscht), das würde auch zwischen einem Saturn und Media Markt Laden möglich sein (aber da wird sich gegen gesträubt, denn man will nach außen hin dem Kunden suggerieren, das es dich zwei unterschiedliche Unternehmen sind, die gegeneinander konkurrieren, frei nach dem Motte, "Wir sind doch nicht blöd").

Einen Kommentar dazu verkneife ich mir gerne ;).

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich gebe zu, das Beispiel Saturn und Mediamarkt war von mir etwas unglücklich gewählt, da die Unternehmen quasi zusammen gehören. Das ist mir natürlich schon klar, dass sie dann davon profitieren, wenn auch Antiwerbung die beiden Firmen in ihren Neukunden unterstützt.

Aber mir ist ja dasselbe bei Handyanbietern aufgefallen, die offensichtlich nicht zusammen gehören. Ich weiß nur, damals ging es um die Firma Telering und ein anderes Handyunternehmen (der Name ist mir jetzt entfallen). Was hätte also der Handyanbieter davon, wenn er das Gegenunternehmen schlecht macht, da es ja dann auch Interesse weckt, sowie bei Mediamarkt und Saturn?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



"Vergleichende Werbung" ist in Deutschland seit 2000 erlaubt. Wie das genau in Österreich aussieht weiß ich jetzt nicht, da aber in Deutschland die vergleichende Werbung aufgrund einer Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft erlaubt wurde könnte dies in Österreich ganz ähnlich aussehen.

Das Beispiel des österreichischen Telekommunikationsanbieters Telering wird unter der deutschen Wikipedia auch unter "vergleichende Werbung" geführt. Vergleichende Werbung darf nur mit beweisbaren Tatsachen arbeiten, also wenn der Standardminutenpreis des Konkurrenzanbieters bei 5 ct die Minute liegt und Telering zum Beispiel bei 1 ct, dann dürfen die damit auch werben (solange bis sich bei der Konkurrenz der Preis ändert jedenfalls). Vergleichende Werbung darf nicht verunglimpfen - wenn die Wahrheit aber ein schlechtes Licht auf die Konkurrenz wirft ist das keine absichtliche Verunglimpfung, sondern eben die Wahrheit.

Was der Konzern von vergleichender Werbung hat ist einfach - im Gegensatz zur bloßen "Schlechtmacherei" eines ungenannten Konkurrenten hat man hier einen konkreten Vergleich, bei dem der Kunde am Ende doch zum werbenden Unternehmen gehen wird. "Warum sollten Sie mehr bezahlen - wir sind günstiger!" Ist eine Aussage die hundertprotzentig keinen Kunden zum verglichenen Konkurrenzanbieter führen wird. Vonwegen umgekehrte Psychologie oder so, bei Vergleichen funktioniert das so nicht.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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