Memory Remapping und Vista - 2 GB statt 4 GB!

vom 28.03.2009, 23:13 Uhr

Hallo,

ich hab mir vor kurzem einen neuen RAM Riegel - MDT DIMM 1GB PC2-6400U CL5 (DDR2-800) (M924-800-16) - für mein ASUS Commando Board gekauft wo schon 3 der gleichen Sorte draufsteckten. Als Betriebssystem verwende ich Windows Vista Ultimate 32 Bit. In der Grundeinstellung erkennen sowohl das Board als auch Vista nur 3 GB.

Folgendes Problem: Aktiviere ich beim ASUS Commando unter "Erweitert" und dort beim Chipsatz das Memory Remapping erkennt das Board volle 4096 MB, also die 4 GB. Ok, Vista kann nur bis 3,5 GB adressieren, aber wenn nur 512 MB (05, GB) von 1024 MB (1 GB) erkannt werden würden reicht mir das auch.

Aber: Wunder oh Wunder, statt nun 3 GB zu erkennen oder gar 3,5 GB spuckt mir der TaskManager 2 GB (!) aus. Stelle ich das Memory Remapping aus ist logischerweise alles beim alten. Auch die PAE Anweisungen von Windows XP ändern daran nur wenig bis gar nichts.

Was ist denn jetzt los? Kann mit einer erklären woran das Problem liegt, also wieso Vista hier den Speicher reduziert? Dass ich bis zum SP2, wenn überhaupt, nicht mit 3,5 GB oder gar 4 rechnen kann ist mir nach Recherche schon mehr oder weniger klar geworden...

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das ist leider ein normaler Vorgang, da der Bereich, der ansonsten zur Verfügung gestellt wird, für andere Aufgaben verwendet wird. Ist aber weniger vom BIOS als vielmehr vom Betriebssystem so.

Sobald ein 32Bit Betriebssystem eingesetzt wird und zeitgleich das Memory Remapping im BIOS aktiviert wird, zeigt das Board im BIOS zwar die kompletten vier Gigabyte an, allerdings lassen sich dann nur noch zwei Gigabyte adressieren (liegt leider an der Programmierung von Vista und auch XP).

Es ist leider nur der Wert nutzbar, der dir unter Windows angezeigt wird, wenn die Funktion "Memory Remapping" auf disable steht (oder du benötigst ein 64Bit Betriebssystem).

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Ok, danke für die Erklärung mit den 2 Gb, das war mir bisher absolut schleierhaft warum das so ist, auch wenn ich hier und da darüber gestolpert bin, dass es so ist.

Die kompletten 4 GB werden übrigens auch von Vista angezeigt unter Systemsteuerung \ System - übrigens auch ohne Memory Remapping :wink:, das wurde ja mit dem SP 1 eingeführt. Soweit ich weiß kann man auch mit einem 32 Bit System bei einem 36 BIt Prozessor 4 GB adressieren, nur wurde das bisher bei Vista nicht integriert weil laut Doug Cook die Hardware Hersteller zu schlampig arbeiten und man die Stabilität nicht opfern wolle.

Das ich nur den Wert nutzen kann, den mir der TaskManager ausspuckt musste ich leider auch schon feststellen (sowohl praktisch als auch durch Recherche).

Ich habe mich aufgrund des "übersichtlichen Angebots" damals bewusst gegen 64 Bit entschieden :wink:.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



SambaBoy hat geschrieben: Soweit ich weiß kann man auch mit einem 32 Bit System bei einem 36 BIt Prozessor 4 GB adressieren,

Nein, das ist leider nicht möglich durch die 32Bit Architektur, da kann man nichts ändern, da durch diese Limitierung andere Bereichen angesprochen werden müssen (man kann es zwar sagen, das 4 Gigabyte adressiert werden, aber davon werden dann ungefähr 0,5 bis 0,75 Gigabyte für andere Adressbereiche wie die I/O Funktionen, AGP und PCIe sowie PCI und die anderen vorhandenen Bussysteme reserviert, denn ohne die wäre ein Arbeiten nicht möglich). Erst ab der 64Bit Funktionsstruktur ist ein Adressieren und Ansprechen oberhalb von den 3,5 Gigabyte möglich, hoch bis zu theoretisch 128 Gigabyte, auch wenn ein Windows Vista das ganze nicht unterstützen würde, alleine durch die Programmuierarbeit und die Limitierung der einzelnen Chipsätze der Mainboards.

Wenn Windows besser programmiert wäre und wenn die Limitierung der Chipsätze nicht so radikal wäre, dann wäre durch das Memory Remapping eine Nutzung von mehr als 3,5 Gigabyte auf einem 32Bit System möglich, das ganze könnte aber auch Stabilitätsgründe haben, sicher bin ich mir aber nicht dabei.

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Hm, ja das mit den 05 - 0,7 GB kommt fast hin, ich glaube sogar es sind noch mehr :lol:, weil ich Lösungsansätze in anderen Boards gefunden habe, die Vista wie damals XP dazu gezwungen haben 4 GB zu erkennen durch Eingriffe ins System aber niemals mehr als 3,3 GB herauszuholen waren.

Und selbst das scheint bei Vista massive Probleme zu verursachen, da hier Leistung vom Kernel abgezwackt werden musste um das zu schaffen und dann teilweise schon wegen Druckaufträgen BSODs auftraten.

Bei Windows und der Programmierung bin ich mir nicht so sicher, wie Du, ich bin nur über ein Zitat von eben jenem Doug Cook gestolpert (Entwickler bei Microsoft) der meinte, dass viele mit PAE XP mehr RAM haben erkennen lassen was auch ursprünglich mal vorgesehen war. Das lief laut Cook solange weitestgehend gut bis durch die Käufer von "Ich will die meisten Funktionen und Extras aber zum billigsten Preis" - Hardware auch in das Spiel einstiegen und hier eine Reihe völlig neuartiger BSODs produzierten, die vor allem auf die schlampig programmierten Treiber der Billighersteller zurückzuführen waren (weswegen Microsoft dann noch einmal etwas mehr in die Qualitätssicherung von Treibern von Drittanbietern investierte).

Mehr oder weniger hätte man nur die Wahl gehabt (das ist wieder ein Fazit von einem Board) entweder die Grenze auszureizen und dafür den Usern wie bei Apple vorzuschreiben welche Hardware sie kaufen dürfen und welche nicht (durch rigide Installationsbeschränkungen) - oder eben darauf zu verzichten um größtmögliche Kompabilität für alle zu haben.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das ganze geht so tief in die Software, das ich da wirklich überfragt wäre, warum das gerade so gemacht werden muss und gemacht wird, einerseits ist das ganze wirklich eine Preisfrage, denn je einfacher ein Code ist, umso günstiger ist dieser auch zu entwickeln und zu perfektionieren.

Zumal bis vor ein paar Jahren noch niemand ernsthaft darüber nachgedacht hat, mehr als zwei Gigabyte Arbeitsspeicher zu verbauen (wie damals bei den Festplatten, wo es ja die Grenzen von 8, 32 und 128 Gigabyte gibt, wo es natürliche Grenzen gibt, die erstmal umschifft werden mußten, damit größere Festplatten angesprochen werden können). Da hat damals noch niemand daran gedacht, das wir uns in solchen Größen bewegen werden.

Es wurden immer wieder Verbesserungen eingebaut, so wie jetzt auch ab Windows XP (halbherzig mit dem 64Bit System) und dann eben bei Vista, weil man auf die Entwicklung reagiert hat. Das einfachste wäre wirklich, auf ein 64Bit System umzusteigen, da man dort in den meisten Fällen ein problemloses System erwarten kann, ohne anfangen zu müssen, das Betriebsystem zu irgendwas zu zwingen, was es eigentlich nicht wirklich unterstützen kann ;).

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