Meine Tochter mag nur Jungen Kleidung tragen

Meine Tochter ist neun Jahre alt und mag nur Bubenkleidung tragen. Dunkle Jeans, braune Hosen im Worker-Style, Camouflagepullover und sportliche T-Shirts in dunkelblau und schwarz. Sie hat ihre Haare kurz schneiden lassen und tritt auch sehr burschikos auf. Rosa oder Pastellfarben hasst sie, ihr Prinzessinnenzimmer gefällt ihr überhaupt nicht mehr, sie möchte nur schwarze und dunkle Möbel. Am liebsten würde sie einem Fußballverein beitreten, alles Mädchenhafte lehnt sie total ab.

Wenn sie zu einem Familienfest ein Kleid anziehen soll, ist das jedes Mal eine endlose Diskussion, sie möchte auf keinen Fall Rock oder Kleid anziehen, nur Hemd und Hose. Auf ihre Frisur legt sie überhaupt keinen Wert, sie verwendet keinen Schmuck außer eine burschikose Armbanduhr, Ohrringe trägt sie auch keine mehr, das wäre zu „tussihaft“, meint sie. Ihre Freundinnen sehen aus wie niedliche Mädchen, nur meine Sonja erweckt eher den Eindruck eines wilden Burschen!

Hallo!

Das kenne ich von meiner Tochter genauso. Ich kann dich aber beruhigen. Das gibt sich irgendwann wieder. Bei manchen früher und bei manchen später. Meine Tochter ist jetzt 20 und fängt jetzt an, dass sie auch mal ein wenig mädchenhafter ausschauen will.

Lasse deine Tochter so leben, wie sie will. Sie ist neun Jahre alt und wenn sie sich wohler fühlt mit Jungensklamotten, dann soll sie es doch machen. Wenn sie Fußball spielen will, dann melde sie doch in einem Fußballverein an. Wenn sie lieber auf Bäumen klettert, als mit Barbie zu spielen, solltest du ihr das nciht verbieten.

Ich war auch immer ein halber Junge. Ich hatte kaum Mädchen als Freunde, weil ich mit den "dummen Tussies" nichts anfangen konnte. Ich bin lieber auf Bäumen geklettert und habe Kirschkernweitspucken gemacht, als dass ich Gummitwist und Co gespielt habe.

Es ist besser dem Kind die Freiheit zu lassen, die es an dieser Stelle gerne haben möchte und auch braucht. Wenn sie sich jetzt austoben kann, kann sie immer noch später "lernen" ein süsses Mädel oder eine süsse junge Frau zu sein. Die Zeit in der sie einfach ohne viele Konsequenzen frei und wild sein kann ist aber irgendwann vorbei.

Wenn du ihr jetzt verbietest sich auszuleben oder es sonst wie unterdrückst, wird immer der Wunsch ihr keinem "wild und ausgeflippt" sich anders anzuziehen, was dann irgendwann vielleicht einmal herausbricht, weil es über Jahre oder Jahrzente gebrodelt hat und dann bekommt sie damit möglicherweise echt Probleme in der Gesellschaft.

Letztendlich ist das Kind ein eigenständiges Wesen und kein Accessoire seiner Eltern, es muss nicht süss aussehen, nur damit es den Eltern zusagt, es muss sich wohl fühlen. Und wenn dies halt in Jungsklamotten und im Fussballverein der Fall ist, dann sollte sie das ruhig machen. Denn wie gesagt, alles was sie jetzt frei ausleben kann, wird später weniger Gründe geben, zum Psychologen zu gehen.

Hallo,

ich würde mir an deiner Stelle auch keine allzu großen Sorgen darum machen, wie deine Tochter sich kleidet und gibt. Ich weiß zwar nicht, wie weit deine Sonja schon entwickelt ist, aber bei einigen Mädchen beginnt die Pubertät heute doch schon recht früh. Ich gehe davon aus, dass sie sich bereits in einer ersten präpubertären Phase befindet, die auch schon viel mit eigener Identitätsfindung zu tun hat. Wenn sie also im Moment "Mädchenkram" ablehnt, lass sie gewähren und zwing sie nicht, Kleider zu tragen und sich "aufzurüschen", wenn sie das nicht will. Damit tust du weder dir noch ihr einen Gefallen. Früher oder später legt sich das garantiert von ganz allein.

In dem Alter hab ich mich auch noch wie ein Junge benommen. Rock oder Kleid hab ich nur unter Zwang angezogen. Und dann kam irgendwann der innerliche Knall. Ich wollte Ohrlöcher, hab mich auch für Kosmetik interessiert und wollte immer am schicksten aussehen.

Solche Phasen sind sicherlich normal im Leben eines Mädchens und man sollte sie deswegen nicht in eine Richtung zwingen. Damit würdest sowieso nur das Gegenteil erreichen. Akzeptier dein Kind wie es ist und lass sie Fussballspielen, wenn sie das will.

Klar kann ich dich als Mutter verstehen, dass es dir nicht wirklich gefällt, wenn deine Tochter alles mädchenhafte ablehnt.

Ich war in dem Alter aber auch nicht besser und irgendwann als ich dann so ca. 16 Jahre alt war machte es Klick und ich entdeckte meine Weiblichkeit. Deswegen zog ich mich zwar nicht "tussihaft" an, fing aber durchaus an, mich zu schminken und Röcke anzuziehen.

Ich denke, dass das einfach bei der einen früher, bei der anderen später kommt. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber die Regel ist, dass der burschikose Stil irgendwann doch öde wird und sich das legt. Ich stimme daher mit den Vorpostern ein, sie weitestgehend gewähren zu lassen und ihr nichts aufzudrücken, sonst kommt nur erst recht die Rebellion.

Und man kann es auch positiv sehen - viele interessieren sich heutzutage schon mit 10, 11 Jahren für Jungs und brezeln sich teilweise so extrem auf, dass einem übel werden kann. Auch wenn es optisch nicht so schön ist, ziehe ich da die Tomboy-Variante vor. So hast du auf der anderen Seite weniger Sorgen, was das andere Geschlecht angeht.

Hallo zusammen!

Ich hatte als Kind nie so eine Phase, in der ich nur Jungenkleidung trug. Aber ich würde es bei deiner Tochter auch als Phase bezeichnen, die sicher auch schnell wieder vergeht. Lass sie das tragen, was sie möchte und in Kleider würde ich sie auch nicht stecken, wenn sie das nicht mag. Irgendwann wird sie schon merken, dass sie Mädchenkleidung tragen kann und nichts schlimmes daran ist. Es gibt ja so schöne Kleidung für junge Mädchen. das wird sie sicher auch irgendwann erkennen.

Ich denke, dass es nur eine Zeit ist, wo sie was ausprobieren möchte und sich von den anderen Kindern hervorheben möchte und eben nicht so sein will, wie alle anderen Mädchen in ihrem Alter. Allerdings denke ich, dass sich das auch schnell wieder legen wird. Aber es werden sicher noch einige anderen Phase kommen und gehen. Sorgen würde ich mir daher an deiner Stelle auch nicht machen.

Ich verstehe das Problem nicht. Wo liegt denn deiner Meinung nach das Problem, das sich ein junges Mädchen nicht in Kleidung zeigen möchte, die ihr nicht zusagen, sie aber tragen sollte, nur weil sie ein junges Mädchen ist? Ist es mittlerweile so festgeschrieben, das kleine Frauen unbedingt pastellfarben und sonstige tragen müssen? Müssen sie unbedingt "weiblich" aussehen, um von irgendwem akzeptiert zu werden?

Diese Probleme würde ich gerne mal haben, sei doch einfach froh, das dein Kind eine gesunde Einstellung hat und sich nicht in eine bestimmte Schublade packen möchte, sondern gern mal ausprobiert, solange es nichts schlimmeres wie Rauchen, Drogen oder trinken ist. Dann sollte man sich lieber früher als später Gedanken und Sorgen machen.

Was willst du denn bitte machen, wenn dein Kind in die Pubertät kommt und du dann wirklich mit extremen konfrontiert wirst?

Hallöchen,

Vielleicht lehnt deine Tochter es gerade deswegen ab, weil du es willst? Wenn sie bei Feiern kein Kleid tragen will, wieso disskutierst du dann mit ihr darüber? Wenn sie nicht will, will sie nicht und mit neun kann man sie wohl kaum noch in ein rosa Kleidchen zwingen.

Meine Oma steckte meine Mama damals auch immer in süße Rüschen-Kleidchen und "niedliche" Röcke. Irgendwann hat sie aus reinem Frust weder Röcke, noch Kleider angezogen. Die Phase hat sich auch wieder gelegt, nämlich als meine Oma begriffen hatte, dass sie sie kaum zwingen kann, etwas anzuziehen,was sie nicht will.

Sorgen machen muss man sich "deswegen" aber nicht. In dem Alter sind Hosen sowieso besser, egal was man macht. Da hat man weniger die Intension süß auszusehen.

Vielleicht lehnt deine Tochter es gerade deswegen ab, weil du es willst? Wenn sie bei Feiern kein Kleid tragen will, wieso disskutierst du dann mit ihr darüber?

In diese Richtung gingen auch meine ersten Gedanken, kann es sein, dass Eure kleine Prinzessin auf einmal keine Prinzessin mehr sein möchte? Ich habe nämlich eher den Eindruck, dass Ihr gern eine kleine Prinzessin möchtet und das Mädchen bisher mitgespielt hat. Die Rebellion scheint ziemlich plötzlich zu kommen?!

Auch ich denke nicht, dass Ihr Euch wegen der Veränderung Sorgen machen müsst. Es ist doch so, dass Kinder selbst erst mal ihren Platz und auch sich selbst finden müssen. Dazu ist eben auch das Experimentieren nötig.

Übrigens kann es sein, dass Ihr fürchtet, Eure Tochter wäre homosexuell? Wenn ja, was wäre daran so schlimm? Wäre sie nicht trotzdem ein liebenswerter Mensch?