XXXXL - eine Viertelmillionen Menschen über 200 kg

vom 07.01.2009, 14:13 Uhr

Eben kam ein Bericht mal wieder über korpulentere Menschen. In Deutschland gibt es mittlerweile über eine Viertel Millionen Menschen, welche über 200 Kilogramm wiegen. Natürlich passen sie da in die wenigsten, beziehungsweise in gar keine Standartgrößen und selbst Oversizegeschäfte führen nur bis zu einer bestimmten Größe Klamotten.

Eine Deignerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kleidung speziell anzufertigen. Und weil die meisten sehr adipösen Menschen nicht mehr raus kommen, bietet sie den Service, diese zu Hause zu vermessen. Die eine Dame hatte einen Oberschenkelumfang wie der Hüftumfang einer normalgewichtigen Frau. Das ist doch schon traurig.

Diese Menschen sind schon sehr stark eingeschränkt. Mein ihr, diese Designerin bereichert sich daran, dass es so viele Dickere gibt, oder tut sie denen einen Gefallen damit, dass sie das auch noch unterstützt?

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich finde diese Idee gut, dass man auch für kräftigere Menschen schicke Mode entwirft. Natürlich wird diese Kleidung wahrscheinlich teuer werden, denn man brauch ja auch viel Stoff. Diese Idee wurde von den Amerikanern übernommen, denn dort gibt es sogar Särge in "XXXXXXL". Die sogar einen Eisenboden haben, damit der Sarg nicht auseinander fällt.

Typisch amerikanisch halt, denn man könnte ja auch viel in die Gesundheitsvorsorge investieren, anstatt in die XXXL Industrie.

Benutzeravatar

» berninicci » Beiträge: 357 » Talkpoints: -0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bereichern wird sie sich daran wahrscheinlich nicht groß können, denn wenn jemand das Haus nicht mehr verlassen kann weil er zu fett ist, kann man sich vorstellen wie es bei dem finanziell aussehen wird. ALG2, Sozialhilfe, Frührenten. Also werden sich die Preise für solche Spezialanfertigungen auch in einem gewissen Rahmen halten müssen, sonst wird es sich kaum jemand leisten können. Und nein, ich umschreibe das jetzt nicht irgendwie nett. Jemand der über 200 Kilo wiegt ist schlicht und ergreifend fett.

Aber natürlich werden durch solche Angebote Menschen nicht unbedingt dazu ermutigt ihr Leben zu ändern und abzunehmen und auf lange Sicht tut man ihnen damit sicher keinen Gefallen. Denn man macht sich ja meistens dann Gedanken über sein Leben, wenn es so wie es ist aus welchem Grund auch immer unbequem wird. Solche Angebote bewirken aber genau das Gegenteil, das Leben wird bequem. Man bekommt trotz 1 Meter Oberschenkelumfang Hosen und muss dafür noch nicht einmal von der Couch aufstehen.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



winny2311 hat geschrieben:Mein ihr, diese Designerin bereichert sich daran, dass es so viele Dickere gibt, oder tut sie denen einen Gefallen damit, dass sie das auch noch unterstützt?

Weder noch! Die Frau ist Unternehmerin, hat als solche eine Marktlücke entdeckt und füllt die halt. Wenn sie es nicht tut, dann macht es ein anderer - es wird sicher Nachahmer und Konkurrenten geben.

Diese Designerin kann an der Situation doch gar nichts ändern. Das muss schon von den Adipösen allein kommen. Wenn sie keine schöne Kleidung haben, werden sie sicher auch nichts ändern. Da müssten schon andere Maßnahmen von anderer Stelle kommen, um ein Umdenken zu bewirken.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es ist doch einfach nur menschenwürdig Kleidung zu haben. Und wenn die Designerin das anbietet, ist es doch ok. Sie hat etwas davon, nämlich ihren Job und Verdienst und der Kunde profitiert ebenfalls. Dafür, dass diese Menschen in so eine "Situation" reingekommen sind, kann die Designerin ja nichts.

Aber vielleicht kann es ja für einige dieser Menschen ein Anfang sein, um in passender Kleidung sich nach draußen zu bewegen z.B. zum Arzt oder kurzem Spaziergang und so mit dem Abspecken zu beginnen.

» VitaminC » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,26 »


Eben das meine ich. Wenn man sich immer mehr den adipösen Menschen anpasst, die Kleidung angleicht, die Matratzen, die Betten größer macht usw. dann unterstützt man sie doch erstrecht weiter Schokolade zu vertilgen. Besser wäre es doch, Sport anzubieten, wie Schwimmkurse, damit diese Menschen von ihrem Gewicht herunterkommen und wieder in normale Kleidung passen, oder?

So sehr teuer sind die maßangefertigten Kleider übrigens gar nicht. Man zahlt wohl 60-80 Euro. Durchschnittlich kaufen die Kunden bei der Designerin 10 Stück im Jahr. In Anbetracht der Umstände, dass es maßgefertigt ist und man wirklich mehr Stoff braucht (den können sich die Kunden natürlich auch selbst aussuchen), ist der Preis in Ordnung. Gut, ich selbst würde keine 60 Euro ausgeben, aber ich befinde mich auch nicht in dieser misslichen Lage.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


winny2311 hat geschrieben:Eben das meine ich. Wenn man sich immer mehr den adipösen Menschen anpasst, die Kleidung angleicht, die Matratzen, die Betten größer macht usw. dann unterstützt man sie doch erstrecht weiter Schokolade zu vertilgen. Besser wäre es doch, Sport anzubieten, wie Schwimmkurse, damit diese Menschen von ihrem Gewicht herunterkommen und wieder in normale Kleidung passen, oder?

Wenn ich es recht verstanden habe, müssen die Menschen doch dieses extra angefertigte Equipment und die Kleidung selbst zahlen? Oder bekommen sie irgendwelche Zuschüsse, die es nur für adipöse Menschen gibt?

Wenn diese stark Übergewichtigen also keine Zuschüsse erhalten, gibt es auch kein Druckmittel diese Menschen irgendwie dazu zu bringen, etwas gegen ihr Übergewicht zu tun. Angebote zur Gewichtsreduktion gibt es doch schon genug. Meine Krankenkasse würde jedem Versichertem eine Ernährungsberatung und drei Sportkurse pro Jahr bezuschussen. So könnte man im günstigsten Fall ein Quartal Ernährungsberatung und zusätzlich drei Quartale Sportkurse für je 10 € nutzen. Ähnliche Angebote gibt es sicher bei allen Kassen.

Im übrigen kann ich nicht verstehen, warum die Geschäftstüchtigkeit der Designerin so stark kritisiert wird, so könnte man dann auch fragen, ob sich Junk-Food-Lieferdienste nicht auch nur bereichern oder aber die Bequemlichkeit der Menschen und deren ungesunde Ernährung auch noch unterstützen?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das ist schon erschreckend, dass mittlerweile schon so viele Menschen über 200 kg wiegen. Man muss sich das einmal vorstellen, wie diese Menschen auch im Alltag eingeschränkt sind, einige werden ihr Haus vermutlich auch schon gar nicht mehr verlassen können.

Dass eine Designerin jetzt Kleidung in diesen Größen entwirft, ist für diese bestimmt lukrativ, da hat sie eine Marktlücke entdeckt. Ob das Menschen mit den Maßen wirklich dienlich ist, sei mal dahingestellt, aber die, die es sich leisten können, werden zumindest etwas Freude daran haben, nicht immer in XXXXL-Jogginghosen herumlaufen zu müssen. Aber wirklich sinnvoll ist es nur, längerfristig an einer Gewichtsreduktion zu arbeiten.

Ich glaube, Sport ist in solchen Härtefällen kaum mehr möglich, da die Leistungsfähigkeit der Gelenke und des Herzens ja schon über alle Maßen eingeschränkt ist. Ich denke, da helfen meist nur noch Radikalmethoden. Soweit ich weiß, zahlen Kassen das Magenband nicht mehr, und das finde ich in Zeiten, wo die Menschen immer adipöser werden, schon sehr traurig.

Benutzeravatar

» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich sehe das einfach als eine Marktlücke an, die von einer Unternehmerin entdeckt wurde.

Man kann im Endeffekt doch auch einfach davon ausgehen, dass diese Frau ihre Arbeit macht um damit Geld zu verdienen und im Endeffekt steht es ihr doch auch zu, dieses 'Leid' von so extrem dicken Menschen auszunutzen.

Jede Apotheke, jeder Arzt verdient sein Geld doch auch damit, dass es Menschen körperlich und/oder emotional schlecht geht. Was ist daran verwerflich?!

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde es nicht verwerflich, dass die Designerin diese Kleidung anbietet und daran auch verdient. Eine Menge Leute verdienen mit allen möglichen Dingen Geld und solange es sich nicht um illegale Beschäftigungen handelt, finde ich das absolut in Ordnung. Moralische Verwerflichkeit kann man einem wirtschaftlich denkenden Menschen, der erfolgreich eine Marktlücke ausnutzt, nicht vorwerfen. Ich würde ebenso handeln.

Natürlich ist es problematisch, dass so viele Leute Übergewicht haben, was in den meisten Fällen durch Bewegung und ein angemessenes Ess- und Trinkverhalten lösbar wäre. Allerdings ist es nicht Aufgabe der Unternehmerin, dieses Problemverhalten der Kunden zu lösen. Dafür ist der übergewichtige Mensch selbst verantwortlich, da er sich selbst Hilfe suchen und diese auch annehmen muß. Hilfsangebote gibt es schließlich.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^