Wie viel Arbeit der "Nanny" aufdrücken?

vom 12.09.2008, 16:33 Uhr

Hallo zusammen.

Wie einige von euch sicherlich schon mitbekommen haben, arbeite ich nebenberuflich als Tagesmutter in einem Privathaushalt. Ich betreue dort ein Kind an drei Vormittagen in der Woche und mache das Ganze jetzt ein Jahr. Bevor ich dort anfing hatte die Mutter mir gesagt dass sie ab und zu auch von mir erwartet dass ich etwas Hausarbeit mache. Das Kind würde ja bis halb neun oder neun schlafen und da hätte ich ab Arbeitsbeginn (7.00) ja Zeit, ab und zu mal die Spülmschine auszuräumen oder zu saugen. So weit, so gut. Ist auch alles kein Problem für mich, schließlich bezahlt sie mich ja auch in der Zeit wo das Kind schläft. Allerdings war es nie so dass sie "ab und zu" mal eine Aufgabe für mich hatte, sondern jeden Tag. Staub saugen gehört fast immer dazu, und das kann ich nur machen wenn das Kind schon wach ist.

Das macht sie grundsätzlich nicht mehr selber, genau wie Spülmaschine ausräumen. Wenn die Dienstags fertig ist und ich erst Mittwochs komme dann bleibt die halt so lange voll und das dreckige Geschirr stapelt sich daneben. Ein Mal hat die Katze eine Tüte mit rotem Saft umgeworfen (nachmittags) und ich durfte dann am nächsten Morgen die ganzen Schubladen ausräumen und reinigen wo der Saft reingelaufen war. Wischen muss ich auch des öfteren Mal, was na klar auch nur nach staubsaugen geht und damit nur wenn das Kind schon wach ist.

Mittlerweile ist es nun so, dass das Kind so gegen acht Uhr wach wird. Die Aufgaben, die die Mutter mir aufträgt, sind allerdings nicht weniger geworden. Wenn ihr sonst nichts einfällt dann darf ich die Türen abwaschen oder die Küchenfronten, und seit Neustem ist Fenster putzen ganz angesagt. So langsam habe ich aber keine Lust mehr, ihr Hausmädchen zu spielen, und überlege ihr zu sagen dass ich es ganz schön daneben finde ihrem Kindermädchen solche Arbeiten aufzugeben. Ich bekomme auch nicht viel Geld, 6 Euro die Stunde, da ist das doch eigentlich nicht angebracht oder wie seht ihr das?

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Da will sich wohl jemand das Geld für die Putzfrau sparen. Ich finde es vor allem heftig, dass sie die Sachen mit Absicht liegen lässt für dich. Das hat ja nichts mehr mit ab und zu mal bei der Hausarbeit helfen zu tun. Also wenn meine Katze etwas umschmeisst mache ich das so schnell wie möglich weg bevor es trocknen kann, trotz Putzfrau.

Ich würde die Frau mal darauf ansprechen, dass es dir zu viel wird neben der Kinderbetreuung noch den Job einer Putzfrau zu erledigen. Oder einfach mal was liegen lassen und darauf hinweisen, dass du nicht dazu gekommen bist, weil dass das ja auch nicht deine Hauptaufgabe ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Hallo!

Naja, du bist als Tagesmutter angestellt, so wie ich das rauslese. Da hat man im Prinzip die Aufgabe, die eine Mutter auch erledigen muss. sicher ist es nicht richtig, wenn man dann die Arbeit machen muss, die die Mutter liegen lässt sondern halt nur die Arbeit, die während der Zeit anfällt. Sprich, die Spülmaschine einräumen, wenn das Kind gegessen hat, oder Essen zubereiten und danach wieder die Küche aufräumen ggf. auch kehren oder staubsaugen. Zimmer des Kindes ordentlich machen gehört auch dazu.

Ich würde mal mit der Mutter, also deiner Arbeitgeberin sprechen und ggf. auch mehr Geld verlangen, wenn du zusätzlich auch Haushaltshilfearbeiten erledigen sollt.

Manche wollen eine Allroundfrau haben und nehmen sich dafür eine Tagemutter und vergessen, dass du kein Aupairmädchen bist, was man diese Dinge auch aufbrummen kann.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn es so abgemacht, war, dass Hausarbeiten nur ab und zu übernommen werden, würde ich dort mal ein klärendes Wort sprechen. Putzfrauen habe nun mal einen deutlich höheren Stundenlohn als Tagesmütter, ich bin der Meinung, dass die gute Frau sich da ganz clever eine praktische, und vor allem für sie günstige Möglichkeit ausgesucht hat, ihre Hausarbeit auf dich abzuwälzen.

Ich habe selbst auch 2 Jahre als Tagesmutter gearbeitet und bin dafür in den Haushalt gegangen. Hausarbeit wurde dort von mir allerdings nicht erwartet, wobei ich sehr viel von allein übernommen habe, weil das Kind schon 5 Jahre alt war und sich dem entsprechend selbst beschäftigt hat, bzw. draussen spielen war. Da habe ich dann auch vor Langeweile geputzt, die Spülmaschine ausgeleert, die Waschmaschine angestellt, Wäsche aufgehängt und auch gebügelt. Ich muss dazu sagen, dass ich aber auch für das Kind gekocht habe, da gehört es für mich dazu, auch die Spülmaschine auszuräumen, und die Küche wieder sauberzumachen.

Die zusätzliche Arbeit, die ich dort verrichtet habe, wurde aber nie als selbstverständlich genommen und es blieb für mich auch nichts extra liegen, so wie das bei dir zu sein scheint. Im Gegenteil, ich habe sogar sehr oft extra etwas bekommen, obwohl ich das gern gemacht habe.

An deiner Stelle, würde ich für klare Fronten sorgen, wenn es dich ärgert und so offensichtlich ist, dass der Dreck liegen bleibt, mit dem Hintergedanken "die Nanny wird es schon sauber machen.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn ich nur die Arbeiten, die auf das Kind zurückfallen, erledigen müsste, wäre ich fein raus. Das Kinderzimmer räume ich na klar morgens auf, und ihr benutztes Geschirr räume ich auch weg, keine Frage. Mich stört nur total dass ich ständig Dinge erledigen muss, die in meinen Augen einfach nicht zu den Aufgaben eines Kindermädchens gehören. Wie das Fensterputzen z.B. Zwischendrin muss ich auch immer mal Wäsche aufhängen, und das sind dann nicht nur Sachen vom Kind, sondern z.B. auch die Unterwäsche und Socken der Eltern. Das ist schon nicht so lecker für mich. Vor allem weil ich weiß dass eine Freundin, die mal Au Pair war, die Sachen von den Gasteltern nicht waschen und trocknen musste, sondern nur die der Kinder.

Genau so fies ist es für mich wenn ich das Elternschlafzimmer staubsaugen muss. Man muss dazu sagen, die Frau ist echt nicht die Ordentlichste, und häufig liegt dann getragene Unterwäsche vor ihrem Bett, um die ich dann rumsaugen kann. Ich will sowas aber gar nicht sehen! Genau wie der Vater überall seine getragenen Socken rumliegen lässt. Ich finde das irgendwie auch unverschämt mir gegenüber, wahrscheinlich erwarten die noch von mir dass ich die Sachen wegräume.

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Da ja anfangs davon die Rede war, nur ab und zu etwas hausarbeit zu erledigen, würde ich sie direkt mal darauf ansprechen. Wenn sie tatsächlich meint, du seist auch noch ihre Putzfrau, dann soll sie dich auch dementsprechend gut bezahlen.

Suche dir eine ruhige Minute aus, und erkläre ihr, das du lieber, wie abgemacht, Zeit mit dem Kind verbringen möchtest, und nicht fürs putzen eingestellt warst. Solange man nicht den Mund aufmacht werden immer mehr Aufgaben dazu kommen.

» Schwalbenkoenig71 » Beiträge: 277 » Talkpoints: -3,62 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,
ich würde an deiner Stelle auch mal ganz schnell mit der Mutter reden. Das geht ja mal gar nicht. Du sollst dich ums Kind kümmern und ncht komplett auch noch um den Haushalt. Klar, wenn das Kind Dreck gemacht hat, den mal wieder wegzumachen ist selbstverständlich. Hab ich als Babysitter auch gemacht. Aber ich wär nie auf die Idee gekommen auch noch Extra Hausarbaeit zu machen. Und ich hab 7€ die Stunde bekommen.

Wenn es für dich ok ist, nebenbei auch noch den Haushalt der Familie zu erledigen, dann solltest du aber eine heftige Gehaltserhöhung bekommen und möglicherweise als Hauswirtschafterin oder so eingestellt werden. Weil so geht das ja absolut nicht weiter. Sonst hast du bald ja gar keine Zeit mehr dich richtig um das Kind zu kümmern. Also, red mit der Frau, besser wird es nicht.

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» ich-bin-ich » Beiträge: 639 » Talkpoints: 9,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Manche versuchen es halt immer wieder. Ich bin der Ansicht, du solltest ganz dringend einmal ein klärendes Gespräch mit ihr führen. Verdeutliche ihr, dass du nicht dazu bereit bist, immer mehr Aufgaben zu übernehmen.

Ich habe fast die gleiche Situation auch schon mal erlebt. Bei einer Bekannten habe ich auf das Kind aufgepasst, während sie arbeiten war und durfte dann nebenher auch noch die ein oder andere Tätigkeit im Haushalt mit übernehmen. Das Problem dabei ist nur meistenteils, dass die ganz schnell merken, was du bereit bist zu leisten. Erst ist es nur die Spülmaschine und das Staubsaugen, dann kommen die Fenster und die Wäsche und was sonst noch so alles anfällt mit dabei. Ist doch auch praktisch für sie. Wenn man es doch macht und nicht meckert, warum sollte sie es dann auch anders machen. Ich habe meine Bekannte darauf angesprochen und die hat mir tatsächlich knallhart ins Gesicht gesagt, dass wenn ich das doch alles gleichzeitig zur Kinderbetreuung schaffen würde, sie sich das Geld für eine Putzfrau sparen könne. Sie würde mir ja schließlich schon genug Geld zahlen. Nun, es tat mir zwar für das Kind sehr leid, aber das war dann doch mein letzter Arbeitstag bei meiner Bekannten. Mittlerweile haben wir auch keinen Kontakt mehr.

Versuch dich doch vielleicht mit ihr darauf zu einigen, dass du das machst, was du neben der Kinderbetreuung schaffst und was du nicht packst, dass bleibt halt liegen. Oder frag, ob du das Kind bei dir zuhause beaufsichtigen könntest. Dann musst du auch nicht mehr zwischen der getragenen Unterwäsche der Herrschaften herumlaufen. Das machen doch viele Tagesmütter so, dass sie das Kind bei sich zuhause betreuen.

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Die Frage ist in dem Fall, ob Du nun wirklich nur von der Mutter bezahlt wirst und ob Du auch versicherungstechnisch angemeldet bist. Solltest Du jedoch über das Jugendamt finanziert werden, ist es in der Tat so, dass Du an sich nur für die Kinderbetreuung zuständig bist. Wenn Du zum Beispiel unbefugt Fenster putzt, und Du fällst, kommt dafür keine Versicherung aus. Anders sieht es aber aus, wenn Du Dich beispielsweise bei der Zubereitung für eine Mahlzeit des Kindes Dich verletzt.

Ich habe an sich auch kein Problem damit, wenn ich die Spülmaschine ausräume, wenn ein Kind schläft oder es gerade in meiner Nähe mit sich allein beschäftigt ist. Aber gut, ich wurde auch vom Jugendamt bezahlt und nicht von den Leuten selbst, dennoch habe ich auch Haushaltstätigkeiten übernommen. Dass diese nicht ganz richtig waren, habe ich erst nach Beendigung der Tätigkeit mitbekommen. Ich weiß aber, dass es Eltern, die ihre Kinder bei sich im Haushalt betreuen lassen, so etwas gern mal ausnutzen.

Wenn Deine Arbeitgeberin so drauf ist, wie ich es mir vorstelle, zeige ihr den Arbeitsvertrag vor und verhandle über die Dir zugeteilten Tätigkeiten, als auch über eine Steigerung des Lohns. Denn, wenn Du alles machen sollst, dann solltest Du auch entsprechend entlohnt werden. Dass sie aber Saft hat stehen beziehungsweise besser gesagt liegen gelassen hat, geht in meinen Augen gar nicht! So etwas muss sofort vom Verursacher beseitigt werden, und das solltest Du ihr auch mitteilen. Sag ihr auch, dass Du im Elternschlafzimmer nichts zu suchen hast, immerhin ist es ja auch ein Stück Privatsphäre und wer sieht das schon gern, es sei denn, das Kind schläft dort drin und man kommt damit sowieso in Berührung.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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