"Aufklärung" dreht sich nur um Verhütung

vom 10.09.2008, 12:03 Uhr

Im Auftrag der Zeitschrift "Eltern Familiy" hat das Forschungsinstitut Iconkids and Youth eine Umfrage von Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren durchgeführt die sich um das Thema Verhütung geht.

Dabei kam heraus, dass die meisten Kinder zwar wissen, dass Kinder entstehen, weil ein Mann und eine Frau sich lieb haben und sie miteinander schlafen, und dass man beim Sex verhüten muss wenn man keine Babys haben möchte, aber das war auch schon alles bei der berühmt-berüchtigten Aufklärung der Kinder. Denn wie, biologisch betrachtet, Sex funktioniert, oder was es bedeutet sich "lieb zu haben" im emotionalen Sinne, verstehen die Kinder nicht. Bei der Umfrage kam heraus, dass aber gerade diese Punkte die Kinder viel mehr interessieren.

Nach Ansicht von Experten sollten Eltern sich gemeinsam diesen Fragen ihrer Kinder stellen, und auch auf den emotionalen Aspekt eingehen. Für die Kinder sind die Sichtweisen beider Geschlechter nützlich, um später mehr davon zu verstehen, was eigentlich vorgeht. Und auch die biologischen Aspekte wie die Periode der Frau und der Samenerguss des Mannes sollten nicht unerwähnt bleiben, wenngleich gerade das vielen Eltern eher schwer zu fallen scheint.

Sex bleibt irgendwie also immernoch ein Tabuthema, obwohl unsere Kinder früh genug aufgeklärt werden wie Verhütung funktioniert, haben sie immernoch keine Ahnung von Sex. Meiner Meinung nach führt gerade das dazu, dass Sex für Kinder ein Mysterium bleibt und besonders gerne Witze darüber gemacht werden, aber damit zieht man genauso wieder eine Generation Jugendlicher heran, die eigentlich keine Ahnung haben worums bei dem Einen geht und aus purer Neugierge einfach mal herumexperimentieren.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Taline hat geschrieben:Nach Ansicht von Experten sollten Eltern sich gemeinsam diesen Fragen ihrer Kinder stellen, und auch auf den emotionalen Aspekt eingehen.

Mein Sohn weiß seit kurzem über den "technischen Aspekt" von Sex auch Bescheid und das ist vorerst (mit knapp 5) auch völlig in Ordnung, mehr interessierte ihn auch erst mal nicht.

Das Problem sehe ich (wie auch sonst allgemein in der Aufklärung), dass es gar nicht mal so einfach ist, den "richtigen Zeitpunkt" dafür zu finden. Sinnvoll ist es sicher, wenn das Kind danach fragt. Ansonsten besteht ja auch die Gefahr, dass man das Kind zutextet und dieses auf Durchzug schaltet - auch nicht Sinn und Zweck der Sache. Wenn das Kind nicht "freiwillig" mit solchen Fragen herausrückt, dann macht es auch Sinn über ein Alltagsthema zur Sache oder besser zum Thema Sex und Aufklärung zu kommen. Wenn der Sprössling beispielsweise das erste Mal etwas für ein andersgeschlechtliches Wesen empfindet, das über Sympathie und Freundschaft hinausgeht.

Außerdem ist es schwierig, wenn zu Hause kein liebevolles Klima herrscht, diesen Aspekt der Sexualität auch wirklich glaubhaft zu erklären. Das wäre meine Anregung: einfach selbst mal drüber nachdenken, wie man selbst mit dem Partner umgeht und ob man damit dem Kind ein gutes Beispiel ist.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Na ich bezweifel ein wenig das man bei Kindern mit 6-8 Jahren schon was mit Periode und Eisprung einbringen sollte, ich denke schon das man hier beim technischen Teil bleiben sollte.

Ab 8 Jahren denk ich könnte man dann doch schon den Teil mit der Periode etc. einbringen. Vorher weiß ich nicht so wirklich ob Kinder das überhaupt wirklich verstehen wenn man ins Detail geht.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@aries24
Die Rede war von Kinder zwischen sechs und zwölf.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich wäre dafür, dass dieses Thema in der Schule viel ausführlicher behandelt werden sollte. Es sollten die biologischen Punkte, die Verhütung und die Partnerschaft als Beziehung durchgenommen werden (natürlich nicht alles auf einmal, sondern altersgerecht). Vor allem sollten Teenager lernen, dass es nicht nur darum geht sexuelle Erfahrungen zu sammeln. Viel wichtiger ist zu begreifen, dass eine Beziehung sehr wertvoll ist und dass Mädchen (bzw. Jungs) keine Objekte zum Ausprobieren sind. Gerade der emotionale Bereich wird meiner Meinung nach sträflich vernachlässigt.

Das Ergebnis sind viele seelische Wunden und viele Teenis, die kaum beziehungsfähig sind, weil sie nicht wissen, was eine echte Partnerschaft ist. Doch wo sollen sie es den lernen? Die eigenen Eltern sind leider häufig kein gutes Vorbild und in der Schule ist das Thema Partnerschaft eher für schmutzige Witze gut. Hier ist ein Handlungsbedarf. Die Schulausbildung ist in dieser Hinsicht viel zu einseitig.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallöchen,

Sex funktioniert, oder was es bedeutet sich "lieb zu haben" im emotionalen Sinne, verstehen die Kinder nicht

Wie soll man einem 6, 7- jährigem Kind denn den emotionalen Aspekt näher bringen ;) mal ehrlich, Gefühle kann man nicht erklären, nur empfinden und so stell ich mir die Frage, wie du das machen möchtest. Man kann einem Kind erklären, wie es funktioniert (die Verhütung sollte bei der Erstaufklärung keine Rolle spielen), den eigentlichen Akt, wie es dazu kommt sicher auch und natürlich dann die Entwicklung des Kindes im Bauch bis hin zur Geburt.

Es laufen ja jetzt gerade Studien über (assioziale) Teenis, die Liebe damit verwechseln. Aber das liegt daran, dass die Eltern gar keine Aufklärung durchführen, nicht daran, dass die emotionale Aspekte fehlen ;) wäre ja noch schöner, wenn die Eltern zu detailiert mit 6-jährigen drüber reden.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kann deine Aussage ehrlich gesagt in keiner Weise unterstützen! Befragt worden sind Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, ich weiß nicht, wie weit diese Kinder bereits in Biologie sind, dass kann ich so spontan nicht sagen. Allerdings finde ich es ehrlich gesagt auch überhaupt nicht wichtig, dass Kinder in diesem Alter etwa wissen, wie der Samenerguss eines Mannes funktioniert oder die Periode der Frau! Nun gut, mit zwölf Jahren könnte man das schon langsam ruhig wissen, aber an sich finde ich das nicht wirklich wichtig. Mit zwölf ist man als Schüler vielleicht so in der sechsten Klasse. Meines Wissens nach wird in der siebten oder achten Klasse nochmals Sexualkunde behandelt, wobei ich mir eben nicht sicher bin, in welcher Stufe das ist. Bei mir war das glaube ich die sieben und dann noch einmal die neun, danach hatte sich das Thema dann auch erledigt.

Die exakte Funktion eines Samenergusses einem Kind unter zehn Jahren zu erklären, mal ganz ehrlich, ich finde das nicht besonders sinnvoll oder siehst du das etwa als wichtig an? Kinder in dem Alter giggeln sich in dem Unterricht vermutlich noch halb weg, weil sie einen ''Pullermann'' auf dem Arbeitsblatt abgebildet bekommen haben, haha und was sie da genau machen müssen, damit dieser eine Erektion bekommt, dass wollen sie auch nicht so genau wissen. Für die meisten Kinder in diesem Alter ist das nicht wichtig und darüber muss man auch nicht unbedingt da schon reden. Ich finde es wirklich völlig ausreichend, wenn man das einmal in der darauf folgenden Stufe oder auch in der acht macht, dass reicht doch völlig aus!

Auch bin ich nicht der Ansicht, dass es nötig wäre, dass die Eltern das übernehmen. Meistens haben die Eltern selbst auch keine große Ahnung davon, wie da was funktioniert, und bevor die da was falsch machen, wieso sollte sich nicht die Schule darum kümmern, wenn sie es doch auch eh tut? Da muss man sich nicht in irgendwelche Unannehmlichkeiten seitens der Eltern steigern, zumal ich das auch gut verstehe, wenn ihnen das unangenehm ist und den meisten Kindern sicherlich auch. Die Schule ist da bestens geeignet für und normalerweise werden die Kinder in der ersten Sekundärstufe auch ausführlich darüber aufgeklärt, wie was funktioniert, da geht es nicht nur um Verhütung, auch wenn das ein sehr wichtiger Punkt ist. Ich finde der Punkt ist an sich auch noch wichtiger, als dass ein Kind weiß, wie genau da der Samen rausgespritzt kommt und wann die Frau bluten muss, denn es gibt nun mal immer den einen oder anderen Schüler, der es einfach nicht schnallt und dann hat man diesem wenigstens eingetrichtert, sich vorher ein Kondom überzuziehen.

Aber noch viel viel albernen und lächerlicher finde ich die Aussage, dass man Kindern den emotionalen Aspekt, die Liebe erklären müsste. Mal ganz ehrlich, wir sind doch wohl keine Roboter?! Ein Kind wird doch wohl wissen, was Liebe ist, was es heißt ''sich lieb zu haben''? Also ich finde es einfach nur total daneben und absolut lächerlich, wie man meinen kann, dass dieser Aspekt bei Kindern der Aufklärung Bedarf! Wie will man denn beispielsweise einem achtjährigen erklären was Liebe ist? Wie willst du das machen und glaubst du wirklich, er würde das verstehen oder nicht wissen? In dem Alter denken die meisten noch, dass Gegengeschlecht ist ''iiieh'', da sagt mal einem Kind, was Verliebtsein bedeutet. Und wenn es erstmal in das Alter kommt, in dem es für Sex bereit ist, wird es schon ganz schnell selbst herausfinden was das ist, vermutlich schneller, als ihm lieb ist. Also ich weiß nicht, wie jemand darauf kommt, dass man das einem Kind erklären müsste, Emotionen sind einfach Dinge, die man nicht erklären muss, dass ist nicht nötig und daher gehört dieser Aspekt ganz sicher nicht zur Aufklärung!

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meine Eltern haben mich auch nicht über Liebe und dergleichen aufgeklärt. Sie haben mir damals lediglich erklärt, wie Verhütung funktioniert etc. Und gefehlt hat bei mir auch nichts. Das ist doch ein natürlicher Prozess. Ein Kind wird selbst auf die Idee kommen wie Liebe funktioniert, also diesen emotionalen Aspekt. Es wird sich dafür interessieren und nachforschen. Meines Erachtens ist das wirklich nicht die Aufgabe der Eltern.

Ein Junge wird irgendwann einmal ein Mädchen nett und hübsch finden und was Liebe wirklich ist, lernt er mit der Zeit. Da kann man wirklich noch so viel drüber reden, ein Kind muss eigene Erfahrungen machen. Wie ein Samenerguss funktioniert und all so etwas wird den Eltern ja heute förmlich abgenommen. Ich hatte zwei mal in der Schule breitgefächerten Sexualkunde Unterricht. Und da können die Eltern wirklich nichts mehr hinzufügen.

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» n8hawk4u » Beiträge: 208 » Talkpoints: 28,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin auch der Meinung, dass Kinder so früh wie möglich aufgeklärt werden sollten. Das ist schließlich sehr wichtig, wenn man nicht will, dass die Kinder schon Kinder bekommen. Dies kann nur vermieden werden, wenn man den Kindern schon sehr früh erklärt, was es mit dem Sex auf sich hat und wie das alles funktioniert. Dabei muss man ihnen keine Stellungen erklären sondern ganz einfach, dass sie dann zu den Eltern kommen sollten, wenn sie sich zum Beispiel "die Pille" verschreiben lassen wollen. Das erweckt bei den Kindern vertrauen.

Ich bin der Meinung, dass Mädchen aufgeklärt werden sollten, wenn sie die erste Regel bekommen haben. Ab dem Zeitpunkt sind sie dann geschlechtsreif und müssen lernen mit dieser Verantwortung umzugehen. Das geht nur, wenn man sie ausreichend darüber aufklärt. Jungen würde ich aufklären, wenn man zum Beispiel an Flecken im Bett merkt, dass sie den ersten Samenerguss hatten. Ab diesem Zeitpunkt sind die nämlich geschlechtsreif und müssen die Verantwortung tragen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Das kenne ich zu meiner Kindheitszeit hatten wir auch in der Schule einen Aufklärungskurs. In diesem Kurs wurden wir nur kurz über den Geschlechtsakt unterrichtet. Der Großteil des Kurses ging ebenfalls um die Verhütung.

Einem wurde nicht vermittelt, wie schön Sex eigentlich ist. Ich finde gerade das sollte man auf jeden Fall betonen. Natürlich sollten die Kinder von den Gefahren erfahren. Es gibt genug junge Mütter die nicht mal ihr eigenes Leben auf die Reihe bekommen. Diese sollten wirklich noch keine Kinder bekommen. Aber man sollte im Schulunterricht den Geschlechtsakt nicht nur schlecht reden.

Während die Kinder im Fernsehen und im Internet dann nur die positiven Seiten vom Sex gezeigt bekommen.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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