BSB in München - Bibliothek mit kleinem Makel

vom 24.06.2008, 10:35 Uhr

Was heute normal ist, Besucher laufen die breite Marmortreppe zur bayerischen Staatsbibliothek hinauf, war vor gut 150 Jahren noch undenkbar. Allein der bayerische König durfte diese Treppe nutzen, erst um 1900 wurde diese Bibliothek eine Gebrauchsbibliothek.

Aber nicht nur das hat sich in der 450-jährigen Geschichte der ehemaligen Hof- und Staatsbibliothek geändert. Am 20. August 1558 von Herzog Albrecht V. Als Wittelsbacher Hofbibliothek gegründet, wurde sie erst im Revolutionsjahr 1919 in Bayerische Staatsbibliothek, von Studenten heute auch gern Stabi genannt, umbenannt. Doch schon zuvor machte der große Bücherbestand es 1843 nötig in ein größeres Gebäude umzuziehen, das in der Zeit von 183-1843 erbaut wurde. Leider wurde auch dieses Gebäude im zweiten Weltkrieg zu 85% zerstört, mit ihm ein Viertel des damaligen Bücherbestandes. Bis zum Jahre 1970 dauerte der Wiederaufbau.

Auch in den letzten Jahren hat sich in der BSB viel getan. Als Beispiele: Kritisch beäugt wurde die Kooperation mit google. Zur Erinnerung, google digitalisiert viele urheberrechtsfreie Werke und stellt sie unter Google Buchsuche online. Über eine Million Bücher und 90.000 Handschriften der BSB sind so auch im Internet präsent. Positiver gesehen wird, dass seit 2007 vom Verfall bedrohte Buchbestände mit Hilfe der schnellsten Scan-Roboter der Welt digitalisiert werden, und so auch weiterhin der Menschheit zu erhalten bleiben.

Nach der Berliner Staatsbibliothek ist die BSB größte Bibliothek Deutschlands, das liegt unter anderem daran, dass die BSB ein Pflichtexemplar jedes in Bayern erschienen Werkes erhält. Leider umfasst diese Pflichtabgabe auch die in Bayern erscheinenden Schmuddelheftchen. Aber nicht nur das ist in der BSB nicht gern gesehen. Nachdem im Jahr 2006 die Öffnungszeiten auf 8:00 Uhr bis 24:00 Uhr ausgedehnt wurde, kommen auch mehr Besucher. Darunter auch viele Studenten und Studentinnen. Doch diese sind es meist nicht ums Studieren, die BSB ist auch ein beliebter Ort zum Flirten. Da die BSB mit täglich etwa 3.000 Besuchern schon jetzt fast aus allen Nähten platzt, sind Besucher dieser Art zwar nicht gern gesehen, aber was will man tun :wink:

Wer jetzt neugierig geworden ist, auf diese klein wenig andere Bibliothek, der kann sich auf der Seite weiter informieren. Vielleicht besucht Ihr ja auch ein paar Veranstaltungen, die in diesem Jahr zu Ehren des 450-jährigen Bestehens der BSB stattfinden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Der Bericht ist schon sehr interessant. Ich war zwar schon zweimal in München, aber in die Staatsbibliothek hat es mich noch nicht gezogen, obwohl ich sehr gerne lese und Bibliotheken allgemein sehr interessant finde. Wenn ich das nächste Mal auf einer Reise nach München komme, dann werde ich auf jeden Fall mal einen Blick in die Bayrische Staatsbibliothek werfen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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