Dürfen Lehrer Noten verschlechtern?

vom 19.06.2008, 19:34 Uhr

Wir bekamen heute unsere Chemiearbeit zurück. Mein Kumpel hatte mit 17,5 Punkten eine 2, doch unsere Lehrerin hatte sich verrechnet. Er ging also zu ihr hin um es ihr zu sagen. Dies stellte sich als dumme Idee heraus, denn sie strich also die 2 durch und schrieb eine 3 hin, denn es waren 1,5 Punkte um die sie sich verrechnet hatte und er hatte somit 16 Punkte.

Darf sie das machen? Nach meiner Meinung dürfen Lehrer die Note nur verbessern, verschlechtern aber nicht! Oder liege ich da falsch?

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» houZo » Beiträge: 49 » Talkpoints: 1,87 »



Hallo!

Während meiner gesamten Schullaufbahn wurde uns auch erzählt, dass Noten im Nachhinein zwar verbessert, aber nicht verschlechtert werden dürfen. Zählt der Lehrer die Punkte falsch zusammen oder macht einen anderen Fehler, ist es sein Pech und ein Glücksfall für den Schüler.

Wenn ich an der Stelle deines Klassenkameraden wäre, würde ich mich beim Klassenlehrer, Vertrauenslehrer oder einem anderen Ansprechpartner darüber beschweren und versuchen, mein Recht doch noch zu bekommen.

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» XXXGermaineXXX » Beiträge: 797 » Talkpoints: 7,36 » Auszeichnung für 500 Beiträge


"sein Recht", welches im Versehen eines Menschen liegt? Nette Sichtweise.

In meiner Schullaufbahn ist es zwar ebenfalls so gehandhabt worden, doch dieses System basierte dabei auf der Kulanz der Lehrkräfte, welche die Ehrlichkeit mit der man sich selbst meldet, belohnt haben.
Eine Klassenarbeit sollte meiner Meinung nach eigentlich nicht aufgrund eines Glücksfall aufgewertet werden. Das ist doch unfair den übrigen Schülern gegenüber, schonmal daran gedacht? Wobei natürlich der eigene Vorteil dabei höher bewertet wird, ist ja jeder schließlich sich selbst der nächste.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wer ist denn bitte schon so blöd und geht dann noch zum Lehrer? Lehrer dürfen generell nur die Note verbessern. Es liegt aber immer die Entscheidung beim Lehrer bei welchen Prozentzahlen er welche Note verteilt. Manche Lehrer geben für 45% noch eine 4- und manche nur noch bei 50%.

Bei meiner alten Klasse gab es den Fall, dass einer 45% hatte und der Lehrer im eine 5 gegeben hat. Es war allerdings für die gesamte Schulform festgelegt ab welcher Prozentzahl es welche Note gab. Der Schüler ist auch zum Lehrer hin und hat die 4- gefordert. Der Lehrer hat die Arbeit eingesteckt und ihm 2 Tage später gegeben und ihm gesagt, dass er auf einige Aufgaben zu viele Punkte gegeben hat und er deswegen nun bei 35% ist und eine glatte 5 bekommt. War glaube ich auch nicht so richtig was der Lehrer da gemacht hat ;-).

Im Endeffekt ist es allerdings egal ob dein Freund jetzt eine 2 oder eine 3 unter seiner Arbeit stehen hat. Am Ende drehen die Lehrer sich die Note über die mündliche Note in die gewünschte Richtung. Machtlos :-P

Grüße

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» scrabs1337 » Beiträge: 52 » Talkpoints: 0,17 »



scrabs1337 hat geschrieben:Lehrer dürfen generell nur die Note verbessern.

Nein - Lehrer dürfen grundsätzlich auch die Note verschlechtern. Hier gilt das Prinzip der Gleichbehandlung!

Heißt in der Praxis: Wenn ein Schüler eine bessere Note als andere mit der gleichen Punktzahl haben kann aufgrund des Gleichbehandlungspinzips, ist auch gesetzlich verankert z. B. im BayEUG § 52, Absatz 3, vom Lehrer auch nachträglich die Note abgeändert werden.

Prinzipiell darf er das also - nur wird es eben oft nicht gemacht aus Kulanzgründen da man die Ehrlichkeit eher fördern möchte als das Unterschlagen von eigentlich schlechteren Noten.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Sollte sich ein Lehrer nur verzählen bei den Punkten (sprich die Punkte stehen neben der Klausur und wurden nur falsch addiert), so darf der Lehrer, sofern er davon in Kenntnis gesetzt wurde, die Klausur selbstverständlich neu benoten und gegebenfalls die Note auch herabsetzen. Verschweigt das der Schüler, sollte er mit seinem Gewissen in Reinem sein, mehr hätte er aber auch nicht zu befürchten.

Problematisch kann es nur dann werden, wenn die Unregelmäßigkeit nur auf der Klausur auftaucht, aber nicht im Notenbuch des Lehrers. Dann müßte man sich bei Zeugnisabschluss nochmals zusammensetzen und das ganze belegen (daher sollten Klausuren auch immer aufbewahrt werden während der aktiven Schulzeit des Jahres).

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Na was ist das eigentlich für eine Frage? Ich meine, dein Kumpel hat nun mal keine bessere Leistung erbracht, warum sollte er dann eine bessere Note dafür bekommen?

Was sollen da schließlich andere sagen, die in der gleichen Arbeit auch nur 16 Punkte hatten, und dafür eine 3 bekommen haben, wenn dein Freund da nicht die gleiche Benotung bekommen hätte? Er hat sich im Endeffekt nichts besseres erarbeitet, also auch nichts besseres verdient. Klar ist es blöd für ihn, dass er erst dachte, er hätte eine bessere Note - aber naja, dann hätte er den Fehler des Lehrers halt für sich behalten müssen, wenn er die Note hätte behalten wollen. Ob das dann natürlich der beste Weg gewesen wäre, die Wahrheit für sich zu behalten, dass muss jeder für sich selbst entscheiden.

Aber nein, Lehrer dürfen nicht nur aufbewerten. Warum auch, was würde das für einen Sinn machen? Ich kann daran jedenfalls keinen erkennen ...

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» Wunky » Beiträge: 487 » Talkpoints: -0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube, das ist je nach Klassenstufe anders. Und nach Lehrer. Meine damalige Französischlehrerin hat bei einer Freundin von mir ganze 6,5 Punkte zuviel gerechnet. Dann war es keine 2 mehr sondern eine 3, oder 3-.
Mein Englischlehrer meint aber selber das er die Punkte dann neu hinschreibt aber die Note nicht verschlechtert, weil es sonst zu Komplikationen kommen könnte weil man sich schließlich davor ziemlich gefreut hat auf die 2, oder so.

Ich glaube aber das Recht habe Lehrer zu tun was sie wollen. Ich habe auch schonmal erlebt, das mein Religionslehrer bei einer Klassenkameradin von mir zuviel gerechnet hat und die Note verschlechtert, bei einer anderen Mitschülerin hat er auch zuviele Punkte gegeben (es wäre auch eine andere Note geworden) aber nichts an der Endnote geändert hat. Wegen den Unterschiedlichen Lehrern würde ich aus Prinzip einfach nur zum Lehrer gehen wenn mir zu wenig Punkte gegeben wurden. :wink:

Grüße.

» Jussy_x3 » Beiträge: 20 » Talkpoints: -0,01 »


Natürlich war es dumm, zum Lehrer zu gehen, doch wir dachten auch immer, dass der Lehrer die Note nicht herabsetzt. Außerdem hat jeder Schüler mal, oder mehrere Male das Glück, eine falsche, und im besten Fall eine bessere Note zu bekommen als andere, also finde ich es nicht ungerecht die Note so zu belassen!

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» houZo » Beiträge: 49 » Talkpoints: 1,87 »


Jussy_x3 hat geschrieben:Mein Englischlehrer meint aber selber das er die Punkte dann neu hinschreibt aber die Note nicht verschlechtert, weil es sonst zu Komplikationen kommen könnte weil man sich schließlich davor ziemlich gefreut hat auf die 2, oder so.

Wenn`s danach geht wie sehr man sich auf eine Note freut bräuchte man gar kein Bewertungssystem mehr, da könnte man gleich die Note nach "Freufaktor" vergeben.

Jussy_x3 hat geschrieben:Ich glaube aber das Recht habe Lehrer zu tun was sie wollen.

Mit Sicherheit nicht! Lehrer haben genauso Vorgaben wie andere auch an die sie sich halten müssen - nur haben sie auch einen Ermessensspielraum wo sie in Grenzen frei entscheiden dürfen.

houZo hat geschrieben:also finde ich es nicht ungerecht die Note so zu belassen!

Dann frag mal die, die eine schlechtere Note bei gleicher Punktzahl bekommen haben ob die das gerecht finden wenn ein anderer mit der gleichen Punktzahl eine bessere Note hätte. Ich würde mich an deren Stelle verarscht fühlen.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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