Referat: BWL - Fertigungsverfahren

vom 03.06.2008, 18:20 Uhr

Hallo,

ich hab hier ein Referat zu den verschiedenen Fertigungsverfahren der Unternehmen für das Fach BWL. Leider hab ich keine Note darauf bekommen, weil das Referat aus Zeitgründen nicht gehalten worden ist.
Ich hoffe ihr könnt damit was anfangen ;)

Man unterscheidet zwischen den Fertigungsarten und den Fertigungsorganisationen.

Fertigungsarten:

Einzelfertigung


Mehrfachfertigung: - Serienfertigung
- Sortenfertigung
- Massenfertigung

Unterscheidung nach der Menge der gleichartigen Produkte
Wird von einem Produkt jeweils nur eine Einheit hergestellt => Einzelfertigung
Werden mehrere Produkte in vielen Einheiten hergestellt => Mehrfachfertigung (entweder Serien-, Sorten- oder Massenfertigung)

Fertigungsorganisation:
Fertigungsarten:
Verrichtungsprinzip: - Werkstattfertigung
- Gruppenfertigung

Flussprinzip:- Reihenfertigung
- Fließfertigung
- Gruppenfertigung

Jetzt komme ich zur Erläuterung der einzelnen Verfahren:

1. Einzelfertigung:
Jedes Produkt ist auf die Kundenwünsche zugeschnitten. In der Regel wird gleichzeitig an verschiedenen Produkten gearbeitet. Betriebe mit Einzelanfertigung arbeiten im Allgemeinen nur auf Bestellung.
Vorteil: der Betrieb ist flexibel auf Nachfrageänderung reagieren zu können.
(Bsp.: Großmaschinenbau, Brückenbau, Bauindustrie)

2. Serienfertigung:
- werden in begrenzter Stückzahl hergestellt
- aufgrund ihrer Konstruktion brauchen sie unterschiedliche Fertigungsgänge
- Vorteil: es können manchmal auf gleichen Anlagen verschiedene Produktvarianten hergestellt werden
Im Vergleich zur Einzelanfertigung sind bei der Serienfertigung größere Rationalisierungsvorteile innerhalb einer Serie durch Normung und Typung zu erreichen.
Wird in einer Serie, die noch nicht komplett gefertigt ist, eine zeitliche Unterbrechung vorgenommen => Intervallfertigung

Problemfelder:
- Ist eine Serie angelaufen, und eine zweite soll auch auf dem Produktionsapparat, muss dieser zeitweise stillgelegt werden, um ihn umstellen zu können.
- um kostengünstig produzieren zu können, muss der Betrieb die optimale Losgröße (Erzeugnismenge) pro Fertigungsgang bestimmt werden.
- Durch die Umstellung entstehen Rüstkosten (Lohn-, Material-, Werkzeugkosten). Je flexibler die Fertigungsanlage ist, desto geringer sind diese Kosten
- Für viele Betriebe mit Serienanfertigung gilt, das die Flexibilität ihrer Produktionsanlagen geringer sind im Vergleich zu Betrieben mit Einzelfertigungen.

3. Sortenfertigung:
Merkmal: Wenn Produkte hergestellt werden, die sich aufgrund des verwendeten Materials und ihrer Herstellung nur unwesentlich voneinander unterscheiden.
Es können auch einzelne Sorten aufgrund ihrer Ähnlichkeit auf denselben Produktionsanlagen hergestellt werden, durch geringfügige Umstellungen der Anlagen (Bsp.: Größe, Schnitt und Material von Schuhen)
Unterschied zur Serienfertigung: es werden nicht verschieden Produktarten, sondern nur verschiedene Varianten der Produktart hergestellt werden.
Problemfelder:
- soll eine neue Produktsorte hergestellt werden muss auch hier die Produktion unterbrochen werden, um die Maschinen umzustellen.
- auch hier muss die optimale Losgröße bestimmt werden
- Betriebe, deren Produkte dem Zeitgeschmack unterliegen (Textilfabrik) müssen meist einen häufigeren Sortenwechsel vornehmen

4. Massenfertigung:
- wenn stets das gleiche Produkt, auf gleichen Produktionsanlagen in sehr hoher Stückzahl produziert wird
Einfache Massenproduktion: Wasser- und E-Werke
Mehrfache Massenfertigung: hier werden auf gleichen Produktionsanlagen, verschiedene aber verwandte Produkte hergestellt (z.B. Pappe und Papiererzeugung)
- hat große Ähnlichkeit mit Großserien und Sortenfertigung
- dazu gehört ein großer Automatisierungsgrad (wird durch Arbeitszerlegung möglich)
- Betriebe produzieren nicht auf Bestellung sondern für den anonymen Markt
- Die Massenfertigung erlaubt wie keine andere Fertigungsart die Ausnutzung der Fixkostendegression
Problemfelder:
- Betriebe produzieren häufig mit automatischen Produktionsanlagen, die sehr teuer sind
- haben eine höhere Fixkostenbelastung, bei zurückgehender Nachfrage besteht die Gefahr das sie ihre Kosten nicht mehr decken können.
- mangelnde Flexibilität, durch den hohen Spezialisierungsgrad, ist ein ausweichen auf andere Produktarten kaum möglich

5. Werkstattfertigung:
Die Maschinen und Arbeitsplätze mit gleichartigen Arbeitsverrichtungen werden räumlich zusammengefasst. Jede "Werkstatt" für eine andere Verrichtung im Produktionsprozess aus.

Vorteile:
- Arbeitstempo wird durch die Arbeitskräfte bestimmt
- leichte Umstellung auf andere Produktarten
- leichte Anpassungsfähigkeit bei Nachfrageänderungen
- geringe Kapitalbindung

Nachteile:
- lange Tramsportwege zwischen den Werkstätten
- unübersichtlicher Produktionsablauf mit erschwerter Kontrolle
- durch unterschiedliche Arbeitszeitdauer entstehen Zwischenlager

6. Reihenfertigung:
Unterschied zwischen Reihen – und Werkstattfertigung:
hier sind die Arbeitsplätze nach der Arbeitsfolge angeordnet

Die wechselnde Herstellung von Produktvarianten (z.B. verschiedene Arten von Elektromotoren) erschwert eine exakte zeitliche Abstimmung der Arbeitsplätze.
Der Transport der Werkstücken erfolgt nicht durchgängig sondern muss per Hand oder andere Transportmittel erfolgen daraus folgt, das zwischen den Arbeitsplätzen häufig kleine Lager sind.

Vorteile gegenüber der Werkstattfertigung:
- Durchlaufzeiten und Transportwege geringer
- Produktionsverlauf ist übersichtlicher
- Spezialisierungsgrad der Arbeitskräfte ist höher

Nachteile:
- schwierige Anpassungsfähigkeit bei Nachfrageschwankungen
- höhere Ausgaben für die Anschaffung von Spezialmaschinen

7. Fließfertigung:
Die Arbeitsplätze sind nach dem Fertigungsablauf zugeordnet.
- findet mach vor allem bei Produktion von Großserien
- die Arbeitsinhalte aller Arbeitsplätze sind auf ein gleiches Zeitintervall (Taktzeit) abgestimmt = Zeit in der ein Erzeugnis einen bestimmten Arbeitsgang durchläuft

Vorteile:
- gute Ausnutzung von Rationalisierungsmöglichkeiten durch Zerlegung der Arbeitsgänge
- kurze Durchlaufzeiten der Werkstücke
- geringe Transportkosten im Betrieb
- Fertigungsablauf ist leicht zu überschauen und zu kontrollieren

Nachteile:
- geringe Flexibilität bei Produktion anderer Produkte
- hohe Belastung durch fixe Kosten
- monotone Arbeit (durch Zerlegung der Arbeitsvorgänge)
- empfindlich gegenüber Beschäftigungsschwankungen

spezielle Art der Fließfertigung ist die Transferstraße
- höchster Automatisierungsgrad ( vieles automatisch, programmgesteuert)
Die Transferstraßenfertigung gibt es in einer starren und flexiblen Form
(Verbindung der Vorteile der Fließfertigung ( integrierter Produktionsablauf) und der Werkstattfertigung (Flexibilität)

8. Gruppenfertigung:
Kombination aus Anpassungsfähigkeit (Flexibilität) und reibungsloser Materialfluss

Vorteile:
- Mitarbeiten werden stärker in die Gestaltung der Arbeit eingebunden
- Arbeitszufriedenheit wächst gegenüber der einseitigen Fließfertigung
- verbesserte Produktionsqualität
- schnellere Anpassung bei Produktionsumstellungen
- niedrigere Kosten

Nachteile:
- hoher Kapitalbedarf
- Teamfähigkeit muss gegeben sein
- eventuelle Wartezeiten wegen nicht exakt abgestimmten Arbeitsablauf
- langsamerer Durchlauf der Werkstücke im Vergleich zur Fließfertigung

Vielleicht kann ja der ein oder andere was damit anfangen. ;)

LG

» Werringer » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 01.01.2011, 14:49, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^