Zu den Kindern des Partners ein gutes Verhältnis aufbauen

vom 18.05.2008, 21:40 Uhr

In Deutschland gibt es jedes Jahr eine menge Scheidungen. Die Eheleute bleiben nicht oft ohne Kinder, die so genannten Scheidungskinder. Irgendwann lernt aber Mama oder Papa einen neuen Partner oder eine neue Partnerin kennen. Wenn man weiter geht kommt dann irgendwann der Entschluss das eines der Elternteile mit dem neuen Lebenspartner oder Lebenspartnerin zusammen zieht. Der neue Partner oder die neue Partnerin ist dann ständig anwesend und für die Kinder ist das oft nicht leicht, denn auch wenn man es nicht möchte spielt man doch eine wichtige Rolle bei der Erziehung. So kommt es vor das der Partner etwas verbietet, was die Mama vorher erlaubt hätte.

Wie kann man sich als neuer Partner verhalten? Wie sollte man mit den Kindern des Partners umgehen?

Ich kann das nicht aus der Sicht des Partners sagen, allerdings aus der Sicht des Kindes, die mit dem neuen Partner der Mutter zurecht kommen musste. Der Mann meiner Mama hat sich immer sehr viel Mühe gegeben, hat sich am Anfang wenig eingemischt und hat uns auch immer und überall geholfen (und das ist auch heute noch so. Wenn ich etwas brauche oder wenn ich anrufen würde er solle doch vorbei kommen, dann würde er sich ins Auto setzen und die 400 km fahren! Er war der beste Papa). Natürlich wusste er auch von meiner Mama genau was wir mögen und was wir gerne tun und hat das dann auch so eingerichtet, sich so zusagen eingeschleimt, was ich allerdings heute auch gut nachvollziehen kann, denn ich denke er hatte es nicht immer einfach und ist auch mit etwas Bauchschmerzen an die ganze Sache ran gegangen.

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mein Sohn war ein Jahr alt, als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte. Die beiden verstanden sich auf Anhieb, was man jedenfalls so merken konnte. Als es dann immer ernster zwischen uns wurde, näherte mein Mann sich auch Herz mäßig meinem Sohn sehr an. Wir heirateten als mein Sohn 4 jahre alt war, und beim Ringtausch bekam der Kleine eine Hochzeitskette mit Schutzengel von meinem Mann, weil er ihn ja gleich mit geheiratet hat.

Mein Mann sagt, mein Sohn sei wie sein eigener, nur mit der Adoption klappt es wegen dem leiblichen Vater leider nicht. das wäre sein größter Wunsch, denn der Kleine möchte auch so einen Namen wir sein Papa und seine Schwester haben. Also in meinem Fall klappte es prima mit der Annäherung, und nach 4 Jahren mit meinem Mann sagt er jetzt auch Papa zu ihm.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mein Sohn war ein paar Monate alt, als ich meinen Partner wechselte, der sofort mit ihm zurecht kam. Darauf schaute ich von Anfang an, das der Partner mich mit Kind nimmt und nicht nur mich. Nachdem er 1 Jahr alt wurde, kam ich mit meinem jetzigen Freund zusammen. Die beiden verstanden sich auf Anhieb, sodass der Kleine heute ihn auch als Papa ansieht und ihn auch Papa nennt.

Er kennt seinen richtigen Vater nicht und das ist in meinen Augen auch gut so. (lieber so einen Vater wie momentan, der sich um ihn wie sein eigenes Kind kümmert, als ein Vater der den ganzen Tag nur an Alkohol denkt und ihn auch konsumiert). Ich bin sehr froh das die beiden so gut klar kommen und auch soviel zusammen unternehmen (u.a. Fußball im Verein, da mein Freund die Kleinen trainiert). Mir jedenfalls ist es in erster Linie wichtig und ich denke da spreche ich für eine Menge Mütter, das der neue Partner mit dem Kind klar kommt!

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kann da aus der gegeüberliegenden Sicht sprechen. Der Lebensgefährte meiner Mutter ist mittlerweile 9 Jahre mit ihr zusammen. Vor 5 Jahren sind er, meine Mutter und ich in eine gemeinsame Wohnung gezogen und haben uns schon damals recht gut verstanden. Die Verbindung zu einander war Sport, ein wenig Action und jede Menge Spaß. Ich war in dem Alter 12 Jahre alt und wir haben zusammen Basketball, Fußball, Freesbie etc. gespielt. Man sollte das Vertrauen langsam aufbauen und Gemeinsamkeiten finden. Am Anfang die Partnerin bitten mal alle zusammen in einen Park oder ins Schwimmbad oder in eine andere Einrichtung zu gehen. Dann kann man zusammen Spaß haben und ein wenig Sport treiben. Dadurch ist bei uns zumindest das Eis gebrochen.

Man sollte jedoch nicht zu freundlich sein sondern ganz natürlich. Ich kann jedoch nur von Kindern bis zu 12 Jahren sprechen. Ich denke in meinem jetzigen Alter also 17 Jahren, ist das eher schwieriger mit dem neuen Partner. Man sollte auf keinen Fall zu freundlich sein. Ganz normal auftreten. Man merkt sofort wenn etwas gespielt wird und dass haben Jugendliche überhaupt nicht gern und man wird als Schleimer abgestempelt.

» Luxus-Chris » Beiträge: 68 » Talkpoints: 0,20 »



Ich habe ja nun gar keine Ahnung, wie es so als Scheidungskind ist oder wenn der neue Partner bereits ein Kind, mehrere Kinder hat. Jedoch denke ich, ein wenig kommt es auch darauf an, wie die Eltern mit dem neuen Partner umgehen und wie sie ihn vorstellen. Dass die Situation für keinen der beteiligten Personen einfach ist, kann man auch ohne eigene Erfahrungen wissen. Manchmal braucht es einfach auch mehr Zeit und Geduld, zueinander zu finden.

Ich würde zum Beispiel nicht wollen, dass der neue Partner den fehlenden Elternteil ersetzen soll und nun einen auf Vater oder Mutter macht. Auch würde ich nicht wollen, dass ein Kind das Gefühl vermittelt bekommt, der leibliche Vater oder die leibliche Mutter ist nicht mehr erwünscht und man redet nur noch über diese Person schlecht. Zumindest zu Beginn der Beziehung würde ich es auch nicht wollen, dass man sich einmischt, wenn es um die Erziehung geht. Kommt es aber dazu, dass man zusammenzieht und man ist gelegentlich mit dem neuen Partner allein, sind auch da Regeln einzuhalten. Die Regeln sollten aber von vornherein gelten und nicht dazu führen, dass es endlose Diskussionen gibt.

Nicht nur zurückhaltend sein, aber auch nicht so forciert auf die Kinder zugehen, mit der richtigen Mischung kann schon helfen. Ich denke, da sind aber auch in erster Linie die leiblichen Elternteile gefragt, für die es ja auch eine neue Situation ist. Man muss auch schauen, ob die Basis überhaupt gegeben ist, eine neue Beziehung zu führen und ob die Kinder diese Partnerschaft nach einer Weile akzeptieren. Man sollte sie schon mit einbeziehen, wenn man weiß, es ist etwas ernstes, damit sie auch die Zeit haben, sich damit zu arrangieren.

Wenn sich Kind und neuer Partner vollkommen unsympathisch sind, wird da nichts zu machen sein und ich denke, das ist in einer Patchwork-Partnerschaft die Herausforderung schlechthin. Einerseits hat man als Eltern auch ein Recht auf ein Leben und eine glückliche Partnerschaft, andererseits möchte man auch ein glückliches Kind haben. Das wird wirklich schwierig und so wird auch jeder anders mit diesen Voraussetzungen wohl umgehen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Mein Partner hat vier Söhne und ist daher als Vater auch erprobt. Entsprechend nimmt er bei meinen Töchtern auch die Vaterrolle ein. Sie haben selbst schon gesagt, dass er alles das macht, was ein guter Papa eben machen sollte. Sie sehen unser Zusammenleben so, wie sie sich eine Familie vorgestellt haben. Immerhin kannten sie ja auch die Situation einer zerstrittenen Partnerschaft.

Von den vier Söhnen meines Freundes kenne ich leider nur die drei Großen. Aber da ist es ein freundschaftliches Verhältnis. Und was mir dabei ganz wichtig ist, dass die Jungs auch von Anfang an wussten, dass sie mir herzlich willkommen sind. Es stellt kein Problem dar, wenn einer von ihnen mal bei uns übernachten möchte. Für sie hat sich eben nur die Adresse vom Vater verändert und dass eben da noch drei weibliche Personen da sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Dazu muss ich sagen, dass ich in meiner letzten Beziehung auch mit einem Partner zusammen war, der zwei Kinder aus erster Ehe hatte. Allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass ich Kindern nichts abgewinnen kann und daher auch nie ein wirkliches Interesse daran hatte, überhaupt ein Verhältnis zu den beiden Kindern von ihm aufzubauen. Sie waren auch nicht oft bei uns, immer alle vier Wochen Samstag und dann glücklicherweise auch nicht über Nacht, worüber ich natürlich froh war.

Wenn sie dann da waren, habe ich mich immer mit meinem Laptop ins Schlafzimmer verzogen, weil ich kein Interesse hatte, mich mit den beiden zu beschäftigen oder mich überhaupt in irgend einer Weise zu integrieren. Sicher mag das für Eltern jetzt hart klingen, aber solche Menschen gibt es auch und diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass ein Mann, der bereits Kinder hat, für mich definitiv nicht mehr in Frage kommen würde.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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