Was eine Frau tatsächlich schön aussehen lässt

vom 24.05.2013, 16:45 Uhr

Bis vor kurzem nahm man an, ein möglichst starkes Immunsystem sei das, was einen Menschen attraktiv mache. Ganz automatisch fühle man sich zu dem hingezogen, der den Anschein macht eine besonders starke Immunabwehr zu besitzen. Diese Annahme gilt nun als überholt. Ein solcher Zusammenhang konnte nur bei Männern nachgewiesen werden.

In dem Experiment hat man zunächst sowohl den Männern als auch den Frauen bestimmte Antigene verabreicht, die zum Zweck hatten eine Immunreaktion zu provozieren. Mit dieser Methode stellte man die Effizienz des Immunsystems fest. Zum Anderen maß man die Stresshormon-Konzentration im Speichel der Probanden und machte anschießend Fotoaufnahmen von all den Teilnehmern. Diese Aufnahmen wurden jeweils heterosexuellen Frauen und heterosexuellen Männern zur Bewertung vorgelegt.

Erwartungsgemäß wurden Fotos jener Männer als besonders attraktiv bewertet, deren Immunsystem besonders effizient arbeitet. Bei Frauen fand sich ein solcher Zusammenhang nicht. Stattdessen stellte sich heraus, dass bei Männern Frauen mit besonders niedrigem Stresshormon-Spiegel besonders gut ankommen! Ein solcher Zusammenhang mag zunächst verwunderlich erscheinen, ist jedoch aus biologischer Sicht leicht zu begründen: Da sich Stresshormone sehr negativ auf ein Ungeborenes auswirken können, sucht sich Mann eben die Frau aus, die in einem möglichst Stressoren-freien Umfeld verkehrt.

Was ich jedoch erstaunlich finde: Woran erkennt man wohl den Stresshormon-Spiegel einer Frau? Also ich persönlich kann das bewusst überhaupt nicht beurteilen. Kann es sein, dass durch eine besonders hohe Stresshormon-Konzentration bestimmte Muskelgruppen - sei es im Gesicht oder am Rumpf - verstärkt kontrahieren? Und gibt es nicht eigentlich wichtigere Faktoren? Ich meine, man denkt ja immer, man sei Herr seiner Sinne und könne immer genau sagen, warum man eine Frau schön findet. Dieses Experiment stellt diese Überzeugung jedoch vollkommen auf den Kopf.

» MasterOers » Beiträge: 348 » Talkpoints: 1,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Woran man den Stresshormonspiegel einer Frau erkennt, weiß ich auch nicht. Bei der Partnerwahl geschieht dies aber sicher nicht bewusst. Daher brauchst du dich nicht wundern, dass du es nicht weißt. All diese Faktoren werden nur unterbewusst registriert und als gut bewertet. Bewusst meint man dann natürlich, irgendwelche Äußerlichkeiten hätten das Interesse geweckt.

Ich denke schon, dass der Mensch noch sehr viel instinktiv nach diesen Mustern handelt und entscheidet. An sich sind Brüste z.B. ziemlich uninteressant, wenn Mann mal ehrlich ist. Aber sie zeigen eben an, dass frau wahrscheinlich ein Kind gut ernähren könnte. Ebenso die Konstellation aus Taille und breiterem Becken, das ich immer "gebärfreudiges Becken" nenne. Bei Männern sind Muskeln interessant, weil sie ihn als guten Verteidiger der Familie und ausdauernden Jäger kennzeichnen.

Natürlich wird das alles mittlerweile durch gesellschaftliche Gepflogenheiten und Zwänge ergänzt, weswegen es letztendlich schwer ist, zu sagen, warum sich jemand für jemanden interessiert. Besonders interessant finde ich dabei die Frage, warum trotz all dieser Kriterien auch dicke Menschen ihren "Deckel" finden. Nichts gegen Dicke! Aber eigentlich widerspricht es sehr vielen Punkten. Aber vielleicht haben die ja dann einen niedrigen Stresshormonspiegel?!

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Dass viele solcher Signale unbewusst verarbeitet werden, ist wohl wahr. Ich fände es nun interessant zu erfahren in welchem Verhältnis diese Information zum Stresshormonspiegel zu den anderen Attraktivitätsmerkmalen steht, zumal dieser Bereich von dem Experiment ja unbeleuchtet geblieben ist. Wie Du schon sagtest, reagiert man als Mann z.B. sehr positiv auf Brüste und auf ein breites Becken. Da wäre es wirklich spannend zu wissen ob diese zwei Merkmale in ihrer ausgeprägtesten Form auch schon ausreichen um eine Frau "schön" wirken zu lassen oder ob umgekehrt ein niedriger Stresshormonspiegel z.B. eine weniger ausgeprägte Oberweite "kompensieren" kann.

Ich vermute jedenfalls, dass solche bewusst wahrgenommenen Merkmale, wie eben beispielsweise die Sache mit dem Becken, für eine Attraktivität einer Frau die größere Rolle spielen, aber andererseits nützt ein "gebärfreudiges Becken" herzlich wenig wenn ein Übermaß an Stresshormonen den Eisprung verhindert. Ja, da könnte man wirklich problemlos die eine oder andere "Studie" hinten dranhängen.

» MasterOers » Beiträge: 348 » Talkpoints: 1,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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