Wann ist für euch ein Mensch wirklich intelligent?

vom 21.05.2013, 14:43 Uhr

Wie würdet ihr Intelligenz definieren und wann ist für euch ein Mensch wirklich intelligent? Kommt es bei euch auf die Schulbildung an oder auf das Allgemeinwissen? Eine gute Schulbildung setzt ja nicht unbedingt auch ein gutes Allgemeinwissen voraus. Denn ich habe selber festgestellt, dass in der Schule das Allgemeinwissen doch nicht Schwerpunkt ist. Und ich kenne Abiturienten, die aber ein sehr schlechtes Allgemeinwissen haben.

Woran macht ihr Intelligenz fest und würdet ihr euch selber als intelligent sehen oder denkt ihr, dass ihr eher Mittelmaß seid? Wann ist denn euer Gegenüber für euch ein intelligenter Mensch?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Über diese Frage lässt sich natürlich trefflich streiten. Für mich gehören eine Vielzahl von Eigenschaften dazu, damit ich einen Menschen als "intelligent" betrachte. Allgemeinbildung, egal ob aus der Schule, dem Job oder dem Internet, ist schon mal ein wichtiger Faktor. Ein intelligenter Mensch muss für mich nämlich auch halbwegs vielseitig interessiert sein und sich Gedanken darüber machen, was in der Welt und im Leben so passiert. Das klappt natürlich nicht so richtig, wenn man beispielsweise nicht wenigstens ganz grob weiß, wo z.B. Indonesien liegt und was eine Weltreligion ausmacht.

Wichtig ist für mich auch die Fähigkeit zum logischen und analytischen Denken. Wer nur nachplappert, was die Medien oder das Umfeld so vorgibt, ohne sich eigene Gedanken zu machen oder selbständig Schlüsse zu ziehen, kann in meinen Augen nicht gleichzeitig "wirklich" intelligent sein, Abitur hin oder her. Auch eine gewisse Toleranz gegenüber abweichenden Meinungen und Gedankengängen gehört für mich zur Intelligenz dazu.

Ich werde jetzt nicht mein eigenes Loblied singen, wie toll ich meiner Meinung nach logisch denken kann, aber generell halte ich mich für intelligent. Das heißt natürlich gar nichts: Wer hält sich schon für geistig unterbelichtet? ;)

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich würde vor allem Intelligenz von Wissen unterscheiden. Man wird doch als intelligenter Mensch geboren und dann ist es die Frage, ob diesem Menschen der Zugang zu Wissen ermöglicht wird oder nicht. Die ganzen armen Kinder in Afrika - um mal ein Klischee zu bedienen - sind ja nicht alle unintelligent, werden aber ihr Leben lang nicht wissen, wo Indonesien liegt. Auch die vielen Kinder mit Migrationshintergrund, die es in Deutschland nur bis zum Hauptschulabschluss schaffen, sind nicht alle blöd. Der geringe Anteil von ihnen auf den Gymnasien lässt sich nicht mit mangelnder Intelligenz erklären.

Ich finde einen intelligenten Menschen zeichnet vor allem Neugier aus und die Fähigkeit, schnell zu lernen, Erlerntes nicht gleich wieder zu vergessen, durch Erlerntes auf neue Fragen zu kommen und über den Tellerrand hinauszudenken. Zu Hinterfragen statt einfach alles zu schlucken. Die Toleranz für abweichende Meinungen gehört für mich zur Emotionalen Intelligenz, aber andere Gedankengänge nachvollziehen zu können, ist schon intelligent.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wie auch du schon definiert hast, würde ich auf keinen Fall sagen, dass gute Noten in der Schule oder gar der Abschluss an der Schule aussagekräftig ist, wenn es darum geht, festzustellen, wie intelligent jemand ist. Auch die sogenannten "IQ-Tests", sind für mich nun wirklich nicht von besonderer Aussagekraft. Viele die ich kenne, haben solche Tests schon hinter sich und völlig unterschiedlich abgeschlossen, obwohl man gänzlich andere Ergebnisse abhängig von Vorbildung, etc. hätte erwarten müssen. Ich selbst habe auch aus Langeweile schon mehrere dieser Tests gemacht und je nachdem, welche Aufgaben zu bewältigen waren, immer ganz andere Ergebnisse mitgeteilt bekommen.

Für mich selbst gehört zu einem intelligenten Menschen unter anderem die Allgemeinbildung. Jemand der auf vielen Gebieten mitreden kann und einiges weiß, der hat es im Leben einfach einfacher und kann sich Problemen einfacher annehmen und findet wahrscheinlich sehr viel schneller eine effiziente Lösung, als jemand, der vielleicht nicht ganz die gleiche allgemeine Bildung hat. Wie man sich aber allgemein bilden kann ist meiner Meinung nach sehr umstritten - Klar kann man ohne Ende Bücher lesen, aber auch dann ist es doch nicht gesagt, dass jemand dadurch sofort intelligenter ist. Ich kenne viele die Bücher ohne Ende lesen und trotzdem nicht überdurchschnittlich intelligent sind.

Intelligent hat für mich auch immer etwas mit Lebenserfahrung zu tun. Wer in seinem Leben viel erlebt und gemeistert hat, kann auch aus diesen Situationen profitieren und hier sein Wissen gewinnen. Wer viel im Leben gesehen hat, der kann auch mehr wiedergeben, oder nicht?

Benutzeravatar

» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^