Bereut ihr oft die falsche Entscheidung getroffen zu haben?

vom 09.02.2013, 12:43 Uhr

Ich habe bereits mehrere Vorstellungsgespräche und Probearbeitstage hinter mir und bei Unternehmen A bereits am Ende des Tages gesagt bekommen, dass ich mich gut angestellt habe und deshalb auch eine Chance auf eine Zusage habe. Bisher hat mir das Unternehmen A allerdings noch nicht fest zugesagt, was ich auch nicht sonderlich schlimm finde, da ich auch noch auf eine Entscheidung eines anderen Unternehmens B warte, in dem es mir ehrlich gesagt besser gefallen hat. Wenn ich von beiden Unternehmen eine Zusage bekommen würde, würde ich mich also für Unternehmen B entscheiden.

Das Blöde ist, dass aber noch weitere Bewerbungen bei anderen Unternehmen ausstehen und dass man sich dann eben im Falle von mehreren Zusagen für ein Unternehmen entscheiden muss. Häufig muss man dies sehr spontan entscheiden, denn viele Unternehmen lassen einen nur eine Nacht darüber schlafen und fordern dann nach kurzer Bedenkzeit eine feste Entscheidung. Da ist es natürlich nicht immer leicht, die richtige Entscheidung zu treffen und ich hoffe, dass ich es im Nachhinein nicht bereuen werde, mich für eines der Unternehmen entschieden zu haben.

Kommt es bei euch im Alltag eigentlich häufig vor, dass ihr die falschen Entscheidungen trefft und diese im Nachhinein bereut? Kann man überhaupt immer die richtigen Entscheidungen treffen, selbst wenn man sich vorab genügend Gedanken darüber macht?

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin generell ein Mensch, der sich überhaupt nicht entscheiden kann. Wenn ich mich zwischen mehreren Sachen entscheiden muss, bin ich meistens verzweifelt. Ich kann mich nicht entscheiden, egal wie lange ich darüber nachdenke. Von daher zerbreche ich mir oftmals den Kopf über bestimmte Entscheidungen oder lasse gar meine Mutter für mich entscheiden, wenn ich einfach nicht zu einem Ergebnis komme.

Wenn ich mich dann nach einer halben Ewigkeit für etwas entschieden habe, bereue ich meine Entscheidung normalerweise auch gleich. Obwohl ich mir genügend Gedanken über etwas gemacht habe, bin ich dann unzufrieden mit dem Ergebnis. Dabei ist es egal, ob es sich um größere oder kleinere Entscheidungen handelt. So bereue ich es oftmals im Nachhinein, mir eine Brezel gekauft habe, da ich doch lieber einen Donut gewollt hätte. Dabei habe ich mich nach langem Überlegen doch zuerst gegen einen Donut entschieden. Genauso ist es auch, wenn ich mir ein neues, teures Gerät anschaffen möchte.

Ich denke aber, dass ich meine Entscheidungen normalerweise generell bereue. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass ich meine Entscheidung auch bereuen würde, wenn ich das andere gewählt hätte.

Glücklicherweise bereue ich die Entscheidung für meine Uni nicht, auf die ich jetzt gehe. Bei grundlegend wichtigen Dingen entscheide ich mich meistens doch richtig. Nur bei vielen Kleinigkeiten ist es jedoch scheinbar anders.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich bin schon sehr entscheidungsfreudig. Es gibt wenige Sachen, bei denen ich länger überlegen muss. Sicherlich war in der Vergangenheit auch mal die eine oder andere falsche Entscheidung dabei, aber ich habe sie dennoch nie bereut.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch falsche Entscheidungen mich vorwärts bringen. Ich habe immer etwas daraus gelernt. Bereuen tue ich daher grundsätzlich nicht. Oft denke ich auch an die Entscheidungssituation zurück und meine dann, dass ich es damals nach besten Wissen und Gewissen so entschieden habe.

» marillion » Beiträge: 150 » Talkpoints: 1,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Alltagsentscheidungen hängen mir nicht lange nach. Oft wirken die sich ja auch nur für eine begrenzte Zeit aus und lassen sich für mich dann leicht in die Kategorie "Ärgernis, das zwar vermeidbar gewesen wäre, mit dem ich aber leben kann) einordnen. Und fertig. Von bereuen keine Spur, nur ein schulterzuckendes "Dumm gelaufen, beim nächsten mal weiß ich es besser!"

Ganz anders sieht es da schon bei größeren Entscheidungen, Beschlüssen oder eben auch Gerade-nicht-Entscheidungen (wo ich mich also um eine Entscheidung herumgewunden habe, wo sie nötig gewesen wäre) aus. Die können langfristig echt ärgerlich oder sogar schädlich sein. Ich habe beispielsweise vor mittlerweile einigen Jahren einmal eine wichtige Entscheidung versäumt, weil ich einfach nicht den Mut aufgebracht habe, sie zu treffen, und die Gelegenheit einfach verstreichen lassen. Erst Jahre später wurde mir klar, was für eine riesige Dummheit das war und was mit entgangen ist. Und dafür könnte ich mir heute noch beinahe wöchentlich eine Standpauke halten.

Gibt es richtige Entscheidungen? Ich denke schon, aber was die für einen sind, ist individuell verschieden. Für mich bedeutet es, das tu tun, von dem ich weiß, dass es das beste für mich ist, und wenn ich es nicht weiß, dann das, was sich am besten anfühlt - aber unter der zwingenden Voraussetzung, dass ich damit keinem unschuldigen Menschen und keinem Tier schade.

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» JaJaVogel » Beiträge: 74 » Talkpoints: 42,09 »



Man weiß bei großen Entscheidungen nie, was die richtige Entscheidung gewesen wäre. Daher bereue ich große Entscheidungen im Nachhinein eigentlich nie, egal welche Auswirkungen sie haben. Ich weiß ja nicht, wie es gelaufen wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte.

Nur bei kleineren Entscheidungen kommt es schon einmal vor, dass ich mich ärgere, nicht den anderen Weg eingeschlagen zu haben. Das sind dann aber so Fragestellungen, an welcher Kasse man sich anstellt oder ob man noch fünft Minuten auf den Bus wartet oder zu Fuß geht.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


In wichtigen Dingen kann ich mich eigentlich nach einer gewissen Bedenkzeit recht gut entscheiden. Natürlich entscheidet man sich auch immer gegen sämtliche Alternativen, wenn man sich für etwas entscheidet, aber das ist ein Naturgesetz. Genauso gut könnte man sich darüber aufregen, dass man das Wetter nicht bestimmen kann. Wenn man immer darüber grübelt, was man alles verpasst und nicht bekommt, versaut man sich ja die Vorteile, die eine gefällte Entscheidung bringt, ist nie zufrieden und macht sich langfristig selber fertig mit dem Versuch, immer alles mitzunehmen und nichts zu verpassen.

Deswegen kann ich sagen, dass ich von den wichtigen Entscheidungen in meinem Leben, also beispielsweise pro/contra Job, pro/contra Nachwuchs oder auch Partner, Wohnort etc. keine einzige bereue. Natürlich heißt das nicht, dass ich immer die perfekte Wahl getroffen habe. Beispielsweise bin ich mir relativ sicher, dass da draußen schönere, reichere, erfolgreichere Männer mit dicken Autos herum lungern, aber das muss mir ja nicht die Beziehung versauen, zumal es auch schönere, reichere und dünnere Frauen als mich gibt. :wink:

Ich versuche eben, mit den mir in dem Moment zur Verfügung stehenden Ressourcen und Informationen die Entscheidung zu treffen, die mir langfristig als die vorteilhaftere erscheint. Dabei kann ich mich natürlich auch irren, aber das ist nun mal so bei uns fehlerhaften Geschöpfen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Was ist eine falsche Entscheidung und wer legt das fest? Ich meine, man kann hinterher doch immer etwas mitnehmen und sei es nur die Gewissheit und Erfahrung, dass der Job A eben nicht die richtige Wahl war. Aber ohne diese Entscheidung hätte man das gar nicht herausgefunden und somit bereue ich keine meiner getroffenen Entscheidungen, da mich das auch ausmacht und ich nun an dieser Stelle wo ich heute stehe, durch meine Entscheidungen. Seien diese direkt "gut" gewesen oder auch mal "falsch" und ich habe einen Umweg eingeschlagen.

Allgemein überlege ich mir meine Entscheidungen aber gut bevor ich sie treffe. So sage ich nicht einen Job zu ohne mir vorher Gedanken gemacht zu haben, ob das passen könnte und ob ich dort auch meine persönlichen Ziele erreichen kann wie ich es mir beruflich vorstelle. So brauche ich keinen Putzjob annehmen und meinen ich werde damit Manager eines Unternehmen wenn ich nichts weiter dazu tue und keine weiteren Qualifikationen mitbringe oder in der Zeit erwerben kann.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Was ist eine falsche Entscheidung und wer legt das fest?

Ich finde du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich habe noch nie eine Entscheidung bereut, auch wenn damit hinterher negative Erfahrungen verbunden waren. Daher ist mir so ein Denken ziemlich fremd und ich nehme immer etwas mit und wenn es Erfahrungen sind und das Wissen, wie man es beim nächsten Mal besser machen könnte oder woran man beim nächsten Mal vielleicht eher denken sollte und was davor eher vergessen oder vernachlässigt worden ist.

Jeder Mensch hat andere Kriterien, wenn es um falsche Entscheidungen geht. So habe ich schon häufiger miterlebt, wie ich zum Beispiel eine Entscheidung von anderen als falsch empfunden habe und die betroffene Person das aber anders gesehen hat. Zum Beispiel sehe ich es als falsch an, sich ein Haus zu kaufen ohne die Finanzierung zu Ende gedacht zu haben und hinterher ein Fass ohne Boden zu haben wegen den ganzen Renovierungen etc. Wenn dann noch der Job bescheidenes Geld abwirft und das Geld kaum zum Leben reicht ist das für mich natürlich eine falsche, weil dumme Entscheidung. Aber das muss der Hauskäufer ja nicht genauso sehen, selbst wenn jeder Cent dreimal umgedreht wird und das Geld nur sehr knapp zum Leben und zum Unterhalt des Hauses reicht.

So habe ich auch schon erlebt, wie meine Entscheidungen als falsch angesehen worden sind, aber eben mit anderen Maßstäben. Meine Eltern heißen nicht jede meiner Entscheidungen gut und sehen manche auch als Fehler an. Aber da ich grundsätzlich nichts überstürzt entscheide, sondern mir wirklich Zeit lasse, Sachverhalte und Situationen (zum Beispiel ein neuer Job etc.) von allen Seiten beleuchte und kritisch analysiere, alle Eventualitäten durchgehe und die Aspekte alle abwäge bevor ich mich endgültig entscheide, habe ich mich noch nie falsch entschieden. Denn ich treffe immer die Entscheidung, die ich im Angebracht der aktuellen Lage als am sinnvollsten erachte.

Mag sein, dass man dadurch dann negative Erfahrungen macht und daraus sogar etwas lernt, aber warum soll man sich deswegen falsch entschieden haben, wenn die Entscheidung im Anbetracht der vorherigen Situation die beste und sinnvollste Entscheidung war?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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