Weißmehl - welche Ersatzmöglichkeiten gibt es noch?

vom 10.10.2012, 11:34 Uhr

Ich versuche derzeit etwas Abstand vom Weißmehl zu nehmen. Da ich viel selber backe, vor allen Dingen Kuchen und Muffins, kann man sich da ja Ersatzmehl suchen. Bislang habe ich immer Vollkornmehl verwendet. Allerdings ist mir schon aufgefallen, dass das nicht für jedes Gebäck so gut geeignet ist. Manchmal beeinträchtigt es den Geschmack schon sehr, gerade bei Gebäck, dass süß sein soll. Und die Kosistenz ist später auch ganz anders.

Daher wüsste ich gerne, mit welchen anderen Mehlsorten man Weißmehl noch ersetzen kann. Ich habe mal einen Kuchen gegessen, der mit Reismehl hergestellt wurde, was auch gut geschmeckt hat und dem Weißmehl ähnlicher war, aber scheinbar ist Reismehl aufgrund der Konsistenz des Gebäcks später auch nur für spezielle Backwerke geeignet.

Was kennt ihr so an Mehlsorten, außer Vollkornmehl? Wie ersetzt ihr Weißmehl am liebsten im Gebäck, vor allem Kuchen und dergleichen? Das Ersatzmehl sollte natürlich gesünder sein als das Weißmehl. ;)

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Frage wäre erst mal, was genau Du mit Weißmehl meinst. Ob Du damit nur das überall gebräuchliche fein ausgemahlene Weizenmehl meinst oder überhaupt alle fein ausgemahlenen Mehlsorten. Möchtest Du nur auf Weizenmehl verzichten, kann ich Dir Dinkelmehl empfehlen. Dieses wird genauso verarbeitet wie das Weizenmehl und hat auch die gleichen Backeigenschaften. Man bekommt es auch recht problemlos in der feinen Ausmahlstufe, sodass es auch für feines Gebäck geeignet ist.

Das Mehl von anderen Getreidesorten hat meistens andere Eigenschaften und eignet sich oft nur bedingt zum Backen, denn häufig fehlt das dringend benötigte Klebereiweiß oder liegt nur in geringen Konzentrationen vor. Deshalb gibt es auch bei Backwaren aus anderen Mehlsorten meistens eine Beimischung von Weizenmehl, was man dann aber wieder durch Dinkelmehl ersetzen könnte.

Dinkel ist eine alte Form von Weizen und hat deshalb die gleichen Eigenschaften wie Weizen, aber meiner Meinung nach nicht die gleichen Ertragswerte, was den höheren Preis rechtfertigt. Dinkel ist noch nicht so überzüchtet wie Weizen und gilt deshalb als gesünder.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Dinkelmehl ist die beste Alternative zu Weizenmehl. Die Backeigenschaften gleichen denen des Weizenmehls fast exakt und es lässt sich genauso fein mahlen wie Weizenmehl. Dinkelmehl ist zwar teurer als Weizenmehl, aber das hat auch seinen Grund. So ist der Ertrag der Ernte nicht so hoch wie bei Weizen und darüber hinaus benötigt man spezielle Maschinen, um die Hülsen zu lösen. Dennoch backe ich lieber zu Dinkelmehl, als zu Weizenmehl.

Alles in Dinkelmehl ist besser, als in Weizenmehl. Es sind mehr Aminosäuren vorhanden, es sättigt länger und es sind bessere und mehr Ballaststoffe und Vitamine vorhanden. Ich bin keiner der "Pseudo-Ökos", die Weizenmehl ablehnen und nur im Reformhaus einkaufen, ich esse auch Weizenmehlprodukte. Wenn ich die Wahl habe, greife ich allerdings lieber zu Dinkelmehl.

Wenn wir mexikanische Speisen zubereiten nehme ich außerdem sehr gern Maismehl. Dieses Mehl ist grober als Dinkel- oder Weizenmehl. Aber es eignet sich perfekt um Teig für Tortillas, Enchiladas oder Burritos herzustellen. Das grobe Maismehl gibt ihnen nicht nur den richtigen Geschmack, sondern sorgt durch die Konsistenz auch dafür, dass der Teig nach dem Backen und Zubereiten wie beim Mexikaner aussieht, schmeckt und sich Zerreißen lässt. Es ist ein groberes Endprodukt, dass sich ebenfalls für Fladen oder indisches Brot eignet. Außerdem wälze ich einen fertigen Pizzateig gern mit der Unterseite in Maismehl, das gibt dem ganzen einen leckeren, amerikanischen Touch.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kann mich dem benutzer7 nur anschließen und auch Dinkelmehl empfehlen. Es geht genauso gut auf, wie Weizenmehl und wenn man die richtige Würzmischung gefunden hat, ist es auch sehr schmackhaft. Mit Dinkel habe ich schon sehr oft selbst etwas gebacken und ich mag auch den leicht nussigen Geschmack, den man damit hat, in Gebäck sehr gern. Und von daher kann ich Dir nur Dinkelmehl empfehlen, vom gesunden Aspekt natürlich abgesehen. Den hat benutzer7 ja auch schon sehr ausführlich beschrieben.

Wenn Du Dir unsicher bist, kannst Du das Weizenmehl auch mit Mehl aus Dinkel mischen und es so einfach mal probieren, ob es dann in Frage für Dich kommen könnte und würde. Aber am besten ist es immer, ins kalte Wasser zu springen und es komplett zu ändern, wobei es auch immer im Raum steht, warum Du auf das Weizenmehl verzichtest. Aus gesundheitlichen Gründen, weil es nicht mehr verträglich ist, ist es ja ein anderer Grund, als wenn man seine Ernährung umstellen möchte, ohne, dass nun eine Unverträglichkeit oder eine Krankheit vorliegt.

Wenn man will, und es passt, lässt sich Mehl auch immer mit fein gemahlenen Mandeln, Nüssen und dergleichen ersetzen, nicht komplett, aber ein Teil. Das macht den Teig zwar gehaltvoller, aber auch wiederum etwas leckerer.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Also ich habe mittlerweile alles auf Dinkelmehl umgeändert. Gerade für Kuchen und Torten finde ich es Klasse. Habe so das Gefühl das der Geschmack irgendwie eher nussig schmeckt, also für diese Backwerke super geeignet. Aber auch Pizzateig und ähnliches mache ich aus Dinkelmehl. War zwar am Anfang eine ziemliche Umstellung, aber mittlerweile schmeckt es jedem und das weiße Mehl geht und überhaupt nicht mehr ab.

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» torka » Beiträge: 4369 » Talkpoints: 5,93 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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