Bewerben um Job nach der Ausbildung...

vom 02.02.2012, 09:58 Uhr

Ich mache momentan eine Ausbildung zur Bürokauffrau und bin im dritten Lehrjahr, das heißt ich bin irgendwann im Juni oder Juli fertig. Da ich hier leider nicht übernommen werden kann muss ich mich bewerben. Ab wann sollte ich denn damit anfangen? Bin ich jetzt schon spät dran, oder reicht die Zeit noch gut aus?

Außerdem weis ich nicht genau, welche Unterlagen ich mitschicken muss. Anschreiben und Lebenslauf ist klar, aber welche Zeugnisse? Nur von der Berufsschule, oder das letzte Schulzeugnis einer weiterführenden Schule? Oder beides? Wie sieht das mit einem Arbeitszeugnis aus? Die letzte Auszubildende hat ihres erst nach Beendigung der Ausbildung bekommen, konnte es also auch nicht mitschicken. Brauche ich überhaupt zwingend eins von der Ausbildung oder ist das erst relevant, wenn ich einen richtigen Job habe und mich um einen neuen bewerben möchte? Welche Unterlagen müssen außer den Zeugnissen noch mitgeschickt werden?

Da es momentan wenig ausgeschriebene Stellen für meinen Beruf gibt, werde ich auch einige Initiativbewerbungen schreiben müssen. Muss da, außer im Wortlaut des Anschreibens, irgendwas anders gemacht werden, als bei den normalen Bewerbungen?

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» crazygirl1990 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mit dem Bewerben sollte man meines Erachtens immer dann anfangen, sobald man weiß, das man nicht übernommen wird. Also wäre jetzt ein ganz guter Zeitpunkt. Wie lange ein Bewerbungsverfahren dauert, bis man eine neue Stelle gefunden hat, ist ja jedes Mal total unterschiedlich. Vielleicht hast du bereits mit deiner ersten Bewerbung Glück - vielleicht aber auch nicht und du musst noch drei, fünf, zehn oder mehr schreiben. Das kann man einfach nicht abschätzen vorher. Deshalb lieber zu früh als zu spät anfangen mit dem Bewerben :)

Arbeitszeugnisse werden meist erst nachträglich nach der Anstellung, oder aber in den aller letzten Tagen der Beschäftigung geschrieben. Das ist also ganz normal dass du noch keines hast und es deshalb nicht mitschicken kannst, und das wissen die meisten Betriebe bei denen du dich bewerben wirst auch, deshalb brauchst du dir darum keine Sorgen zu machen.

Mit den übrigen Zeugnissen gibt es keine allgemeingültige Regel, außer dass die aktuellsten Schulzeugnisse dazu gehören, weil sie eben die aktuellsten sind. Ich würde an deiner Stelle so verfahren: Von den vorherigen Schulen kann man ruhig sein Abschlusszeugnis dazu packen - sofern es denn mindestens "gut" ist. Wenn es eher mäßig ausfällt würde ich an deiner Stelle es weglassen. Wenn der jeweilige Betrieb sich wirklich dafür interessiert, kann er auch noch bei dir nachfragen, aber in der Regel sind aktuellere Sachen sowieso interessanter als ältere, und all zu viel Papierkram muss auch nicht unbedingt sein, normalerweise sind zwei Zeugnisse mehr als ausreichend.

Für Initiativbewerbungen muss nicht all zu viel beachtet werden, die Unterlagen sind die selben. Allerdings geht man im Anschreiben wohl noch etwas stärker darauf ein, warum man sehr gern in genau diesen Betrieb möchte und wie man auf ihn aufmerksam wurde und sowas.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich muss mich für meine Ausbildungsstelle auch einfach in verschiedenen Betrieben auf gut Glück bewerben. Ich habe dann geschrieben, dass ich den Betrieb interessant finde oder eben, dass er mich durch dies und jenes aufgefallen ist und ich mich deswegen dort bewerben möchte. Das formulierst du einfach nett. Denn du kannst dann ja nichts schreiben, dass du im Internet oder der Zeitung gesehen hast, dass sie dort Mitarbeiter suchen.

Ich kenne es auch so, dass man die letzten beiden Zeugnisse aus der Berufsschule mitschickt. Das Abschlusszeugnis könntest du dann ja gegeben falls noch nachreichen. Da du dies eben noch nicht hast, kannst du es ja nicht mitschicken. Du könntest deinen Chef fragen, ob er dir jetzt schon ein Arbeitszeugnis schreiben würde, was du dann zu deinen Bewerbungen dazu legen kannst. Es ist aber wohl nicht zwingend notwendig, dass man ein Arbeitszeugnis hat. Es steht dir aber dennoch zu. Ich denke, dass es jetzt durchaus an der Zeit ist, dich zu bewerben. Unter Umständen kann es ja länger dauern, bis du ein Vorstellungsgespräch oder eben eine Stelle bekommst. Du schreibst ja auch in die Bewerbung rein, dass du noch bis Juni oder Juli in dem Unternehmen beschäftigt bist und ab dann etwas neues suchst.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



In erster Linie solltest Du Dich auch bei Deiner zuständigen Agentur für Arbeit melden, um zu sagen, dass Du ab Sommer Deine Ausbildung beendet hast und Du dann gern eine neue Stelle anstrebst. Damit meldest Du Dich schon einmal Arbeitsuchend und erhältst dann von dort im Idealfall auch einige Tipps, wie Du Dich bewirbst, eventuell auch, wo schon mal Stellen ausstehen. Meist ist es jedoch so, dass die Stellen eher kurzfristig zu vergeben sind, weshalb wohl in erster Linie Initiativbewerbungen in Frage kämen. Ausgeschriebene Stellen sind wie gesagt meist zum nächsten Ersten oder maximal in zwei Monaten zu besetzen und bis dahin bist Du mit Deiner Ausbildung noch nicht fertig. Aber es gibt wenige Ausnahmen und daher kannst Du Dich ja ruhig im Internet, als auch in den Tageszeitungen umschauen und Dich auch um hören.

Meist steht in den Stellenangeboten drin, was gefordert wird. Es sollte aber in erster Linie genügen, wenn Du Dein Abschlusszeugnis der allgemeinbildenden Schulen und eventuell das da vorige Halbjahreszeugnis mit einreichst. Dann natürlich einen Ausbildungsnachweis, sofern vorhanden. Du könntest Deinen Vorgesetzten oder Deinen Ausbilder auch darum bitten, dass er Dir vielleicht ein Zwischenzeugnis ausstellt, was Du mit einreichen kannst. Wenn Du dies nicht möchtest, schreibst Du in das Anschreiben einfach hinein, dass Du das Zeugnis Deiner Ausbildung nachreichst.

Bei den Initiativbewerbungen solltest Du vielleicht eher die Zeugnisse weglassen. Du kannst aber im Anschreiben darauf hinweisen, dass bei Bedarf eben exakt jene nachgereicht werden. Ich fände es so besser, als wenn Du nun alles mit hinschickst und nachher wird dies gar nicht gewollt, weil eben nicht eingestellt wird oder so. Daher wäre eine Kurzbewerbung doch eher interessant.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Idealerweise lässt du dir von deinem Ausbildungsbetrieb ein Zwischenzeugnis ausstellen. Soweit ich weiß, sind Arbeitgeber dazu unter gewissen Voraussetzungen verpflichtet. Wenn es jedoch Probleme im Betrieb gibt, kann es natürlich unter Umständen dauern, bis man seine Zeugnisse bekommt. Dann bleibt einem leider nichts anderes übrig, als sich ohne dieses Zeugnis zu bewerben.

Wann du dich bewirbst hängt natürlich von der Stelle und dem Unternehmen ab. Dort wo "per sofort" jemand gesucht wird, wirst du wenig Chancen haben. Anders ist es bei Initiativbewerbungen. Ich weiß nicht, was du mit "im Wortlaut des Anschreibens" meinst, denn es gibt nicht einmal eine Vorschrift überhaupt ein Anschreiben zu nutzen. Du kannst dich auch per Flyer, mit eigener Homepage, auf einer vor dem Unternehmen angemieteten Plakatwand oder per Video bewerben. Wie erfolgversprechend die einzelnen Möglichkeiten sind, hängt natürlich wiederum vom Unternehmen und dem entsprechenden Personaleinsteller ab.

Bei dem, was man als Standardbewerbung bezeichnen mag, sollte man mit seinem Anschreiben Interesse wecken, in deinem Fall den Zeitpunkt nennen, ab wann man verfügbar wäre. Neben Anschreiben und Lebenslauf würde ich das Abschlusszeugnis meines Schulabschlusses beilegen, sowie eventuell (je nach Notendurchschnitt) das letzte Schulzeugnis. Außerdem die Zeugnisse der Berufsschule, sowie das Ergebnis der Zwischenprüfung. Sofern es weitere berufsrelevante Qualifikationen vorzuweisen gibt, sollten diese natürlich idealerweise auch belegt werden.

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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