Kaffeevollautomat mit integriertem Milchtank oder ohne?

vom 12.01.2012, 12:42 Uhr

@ Julix: Ich hatte mir das Video bis dahin angeschaut, wo in diesem Glasbehälter die Milch per Düse aufgeschäumt wurde und dachte, dass mir das doch bekannt vorkommt. ;) Weiter habe ich mir das Video dann tatsächlich nicht mehr angesehen, denn bis zu diesem Milchschäumvorgang fand ich es schon relativ ermüdend. Danke daher für Deinen Link! Ich sehe aber trotzdem noch keinen wirklichen Unterschied zwischen der „milk island“ und dem separaten Milchbehälter der DeLongi ECAM 23.450, außer möglicherweise dem Aufschäumvorgang an sich. Der Milchbehälter ist aber in beiden Fällen doch auf irgendeine Art mit dem Vollautomaten verbunden und die Milch wird im Behälter geschäumt und dann eben ausgegeben. So langsam wird mir das mit den Milchbehältern zu kompliziert, glaube ich.

@ trüffelsucher: Du hast mich ganz richtig verstanden, zunächst war ich tatsächlich mehr dem Vollautomaten mit Milchbehälter zugeneigt, bis mir dann der Gedanke kam, dass es eventuell sehr aufwendig sein könnte, diesen zu reinigen. Aufgrund des zum Zeitpunkt der Erstellung meines Threads außerdem doch recht beträchtlichen Preisunterschiedes der beiden DeLonghi-Modelle habe ich mich dann ernsthaft gefragt, ob denn der Milchbehälter einen entscheidenden Vorteil bietet, denn abgesehen von diesem Zusatzteil unterscheiden sich die beiden Modelle wirklich nur minimal, jedenfalls, was die technischen Daten angeht. Ob ich nun für den Energiesparmodus einen Knopf drücken muss oder ob das Gerät sich selbst in einen Energiesparmodus versetzt, ist mir wirklich egal, und wegen solcher Unterschiede will ich eigentlich keine zweihundert Euro Mehrpreis zahlen.

Im Rahmen dieser Diskussion hier und in Verbindung mit meinen eigenen Recherchen zu beiden Modellen hat sich dann herausgestellt, dass ich eigentlich nur einen Kaffeevollautomaten suche, der zwar gerne auch Milch schäumen können darf, die das Gerät direkt ausgibt, aber dann sollte es bitte nicht mit großem Reinigungsaufwand verbunden sein. Der Aspekt, dass die Milch in diesen Behältern gerne kippt, war mir bisher zum Beispiel wirklich vollkommen neu und diesen hat erst Julix ins Spiel gebracht – dankenswerterweise. Nachdem ich außerdem in einigen Erfahrungsberichten gelesen habe, dass das „kleinere“ Modell, die ECAM 23.420, mit einer Dampfdüse ausgestattet ist, die nicht erst Wasser in die Milch pumpt, sondern tatsächlich nur Dampf, tendiere ich nun klar zu diesem Gerät. Außerdem fiel mir bei der weiteren Betrachtung beider baugleicher Geräte auf, dass der Milchbehälter am Modell 23.450 auf der Abstellplatte tatsächlich einiges an Platz wegnimmt, den ich nur ungern hergeben würde. Es ist nun tatsächlich also so, dass ich ganz klar zum Modell 23.420 tendiere. Dass es eine DeLonghi und eines dieser beiden Modelle sein soll, steht allerdings wiederum aus anderen Gründen fest.

Berichte doch bitte, wenn Du Dir eine solche Standarddampfdüse hast vorführen lassen, ob sie Dich überzeugen konnte, ja?

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also inzwischen haben wir uns entschieden. Es war gar nicht so einfach, sich einen Apparat vorführen zu lassen. Da hat uns tatsächlich ein Verkäufer in einem Geschäft gesagt, wir sind doch keine Gratis-Kaffee-Bar! Wenn so einer nicht verkaufen will, dann hat er eben Pech gehabt. Wenn man für einen Umsatz von mehreren hundert Euro als Verkäufer nicht gewillt ist, den wirklich kaufwilligen Kunden mal das Produkt verkosten zu lassen, ist das meiner Meinung nach schon armselig.

Unsere Entscheidung fiel sowohl gegen deLonghi als auch gegen Jura aus. Das hat mehrere Gründe, die allerdings nicht ausschließlich mit dem Milchsystem zusammen hängen. Bei Jura kann man die Brühgruppen nicht aus dem Gerät entnehmen um sie abzuspülen. Dadurch können sich in der Brühgruppe auch Kaffee-Mehl-Reste verstecken, die dann im schlimmsten Fall schimmeln und den Geschmack gründlich vermiesen. Ich hatte das einmal bei unserem alten Automaten und bin fast verzweifelt. Die automatische Reinigungsprozedur mit dieser Reinigungstablette brachte keine Abhilfe und ich dachte damals schon, dass vielleicht die Kaffee-Charge schlecht ist. Woran das wirklich lag, habe ich erst jetzt und viel zu spät durch meine Recherchen heraus gefunden. In der Bedienungsanleitung stand nämlich nichts dazu. Irgendwann hat sich das Problem dann von selbst behoben und trat gelegentlich wieder auf. Bei einem Vollautomat, bei dem man die Brühgruppe entnehmen kann, ist das viel leichter zu bereinigen.

Bei deLonghi und Jura ist die Herstellergewährleistung auf dem ersten Blick wie bei allen Geräten für den Haushaltsgebrauch mit zwei Jahren angegeben. Auf den zweiten Blick offenbart sich, dass es heißt zwei Jahre oder 5000 Tassenbezüge, je nachdem was früher eintritt. Bei deLonghi ist dann noch ein Pferdefuß versteckt, wenn man Kundenrezensionen glauben mag: Bezieht man einen Kaffeebecher voll, also einen großen Kaffee Crema, dann zählt das interne Zählwerk das als ganze zwei Tassen, obwohl man nur einen Kaffee bezogen hat. Wenn man die 5000 Tassen in zwei Jahren nicht überschreiten will, darf man pro Tag nicht mehr als 3,4 Becher Kaffee beziehen. Das ist in einem Haushalt mit zwei Kaffee-Trinkern nicht wirklich viel. Wenn dann noch ab und zu mal Gäste vorbei kommen und einen Kaffee trinken wollen, ist dann schnell die Gewährleistung abgelaufen, denn deLonghi argumentiert wohl, dass dann die Maschine gewerblich genutzt wurde.

Die Idee, dass man die Milch mit so einem Schlauchsystem aus dem Tetrapack ziehen kann, fand ich schon sympathisch. Da aber Jura nun ausfiel, habe ich mich umorientiert. Neu auf dem Markt ist derzeit wohl Severin mit einem Gerät mit Schlauchsystem. Angeblich tauschen die laut dem Verkäufer auch sehr kulant, wenn bei ihrer Neuentwicklung mal was kaputt geht. Aber bei Severin habe ich schon mit Toastern und Eierkochern nicht so tolle Erfahrungen gemacht. Warum sollte ich mir dann von denen einen Vollautomaten kaufen? Melitta fiel für mich aus dem Rennen, denn sie haben entweder seitlich einen mechanischen Milchschaumquirl, was ich bei unserer Küche unhandlich fand oder man muss spezielles Milchpulver einsetzen für den Schaum, was mir in der Beschaffung zu umständlich ist. Nach weiterem Suchen bin ich dann auf die Geräte von Bosch und Siemens gestoßen, die abgesehen vom Design wohl mehr oder weniger baugleich sind. Die Gewährleistung geht bei diesen Firmen bis zu 15000 Tassen und man kann den Zähler als Verbraucher einsehen. Die Brühgruppe ist herausnehmbar und auch mit einer Tablette zu reinigen. Diese Geräte gibt es mit normaler Milchschaumdüse, Schlauchsystem an der Seite und zentralem Schlauchsystem. Die normale Milchschaumdüse habe ich mir nicht mehr vorführen lassen, da der Verkäufer in diesem Laden auch nur die eine Maschine vorführen wollte. Ich verstehe auch nicht, warum sie so wenig vorführfreudig sind bei uns.

Das Schlauchsystem habe ich mir mal vorführen lassen. Der Milchschaum ist nicht ganz so fest, wie einer den man von Hand schlägt, aber für die Bequemlichkeit ist das ganz in Ordnung. Vor allem schmeckt der Schaum nach Milch und kein bisschen verwässert. Die Reinigung ist einfach, man stellt einfach ein Glas unter den Auslauf, hängt den Schlauch in das Glas und startet nach jedem Milchbezug das Reinigungsprogramm für das Milchsystem und die Maschine spült alles automatisch mit heißem Wasser durch. Gelegentlich muss man den Milchschlauch und die Düse von Hand in Spülmittelwasser reinigen oder in die Spülmaschine geben. Ich finde das sehr bequem. Die Reinigung geht jetzt schneller, als wenn ich früher die Milch von Hand in meinem Tupperware-Gefäß geschäumt habe.

Was ich bei Bosch und Siemens auch noch toll fand ist, dass man die Brühtemperatur verändern kann. Das habe ich bisher bei keiner anderen Maschine gesehen gehabt. Der Kaffee ist also wirklich heiß, wenn man eine große Tasse bezieht muss man die Tasse auch nicht vorwärmen. Bei unserer alten Maschine war das Produkt deutlich kälter. Wenn man einen sehr starken Kaffee brühen will, gibt es bei Bosch und Siemens eine so genannte double shot Technologie. Die Maschine mahlt zwei kleinere Portionen Kaffeemehl und nicht eine große. Folglich wird der Kaffee auch in zwei Schritten gebrüht. So kommt der Kaffeesatz nicht so lange mit dem Wasser in Kontakt und das Getränk schmeckt nicht so bitter oder sauer wie sonst oft, wenn man große Tassen aufbrüht. Das finde ich ist auch eine sehr gute Idee. Diese Argumente waren mit letztlich genau so wichtig wie die Frage, wie der Milchschaum erzeugt wird.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Bei mir steht mittlerweile auch ein Kaffee-Vollautomat in der Küche, allerdings war es doch ein kleiner Kampf, bis es soweit war. Ich habe nun zwischenzeitlich beide Geräte einmal hier bei mir zu Hause gehabt, sowohl eines mit elektrischem Milchaufschäumer als auch eines, das nur über eine Schäumdüse verfügt. Da bei Amazon die Preise so unglaublich stark schwanken, habe ich mir zunächst den Vollautomaten 23.450 bestellt, weil dieser knapp achtzig Euro günstiger war als das Gerät 23.420, also das ohne elektrischen Milchaufschäumer und dafür mit einer Schäumdüse. Dieses Gerät musste ich allerdings nach einigen Versuchen wieder einpacken und direkt an Amazon zurückschicken, weil es offensichtlich mindestens einen Defekt hatte. Der Milchaufschäumer funktionierte nicht wirklich und der Kaffee schmeckte vollkommen unabhängig vom Mahlgrad und sonstigen weiteren Einstellungen, die sich auf den Kaffeegeschmack auswirken sollten, einfach nur nach Wasser.

Da das Gerät 23.420 allerdings immer noch fünfundfünfzig Euro teurer war als das der Vollautomat mit dem elektrischen Milchschäumer und ich nicht bereit war, über siebenhundert Euro für einen Kaffee-Vollautomaten zu bezahlen, habe ich mich für ein fast baugleiches Modell entschieden, nämlich die DeLonghi 23.210. Dieses Gerät unterscheidet sich von der 23.420 in erster Linie dadurch, dass es kein zweizeiliges Textdisplay hat, welches mich allerdings bei dem gelieferten Gerät 23.450 schon überhaupt nicht überzeugen konnte. Stattdessen bietet die 23.210 kleine Symbole, die je nach Auswahl aufleuchten, und obwohl ich zunächst glaubte, dass das unglücklicher sein würde, muss ich nun sagen, dass mich diese Symbole absolut überzeugen konnten, denn ich finde sie irgendwie logischer, jedenfalls fällt mir die Bedienung des Gerätes anhand der Symbole irgendwie leichter als mit diesem Textdisplay, das nicht immer sonderlich klare Anweisungen gegeben hat.

Die Schäumdüse ist übrigens eine absolute Wucht und funktioniert tadellos. Die Milch, die hier aufgeschäumt wird, wird auch durch den Dampf, der aus der Düse austritt, richtig ordentlich warm, und wenn man ein bisschen Übung hat, bekommt man auch verschiedene Schaumstärken hin. Der Schaum bleibt jedenfalls lange erhalten und zerfällt nicht nach kürzester Zeit in Wohlgefallen. Latte Macchiato und Cappuccino sind also mit dieser Schäumdüse tatsächlich überhaupt kein Problem. Ein weiterer Vorteil daran, dass ich nun keinen elektrischen Milchaufschäumer mehr habe, ist wohl bei diesem Gerät, das sehr schmal gebaut ist, dass dieser nicht vorhandene Milchaufschäumer auch keinen Platz mehr auf der Abstellfläche für die Tassen unter dem Kaffeeauslass wegnehmen kann, das war bei dem Gerät 23.450 zusätzlich enorm störend.

Außerdem schmeckt der Kaffee, der aus diesem Gerät kommt, wirklich superlecker und ich bin mit dieser Wahl absolut zufrieden. Diesen Kaffee-Vollautomaten kann ich bedenkenlos weiterempfehlen, weil er mir bisher wirklich täglich eine riesengroße Freude macht und alles mitbringt, was ich von einem Kaffee-Vollautomaten erwarte. Die Reinigung ist ebenfalls kinderleicht und alle wichtigen Teile sind leicht und in der Regel von vorne erreichbar, bis auf den Behälter für die Kaffeebohnen, der sich oben auf der Maschine befindet. Wer sich also mit dem Gedanken trägt, sich einen gut funktionierenden Kaffee-Vollautomaten zuzulegen, der auch gut Milch schäumen können sollte, der sollte sich die DeLonghi 23.210 wirklich durch den Kopf gehen lassen. Ich bin bisher jedenfalls wirklich restlos überzeugt und hoffe nun, dass sie mir auch ein paar Jahre erhalten bleibt.

Was übrigens die Garantie meiner DeLonghi betrifft, kann ich mittlerweile angeben, dass ich zwei Jahre Herstellergarantie (nicht zu verwechseln mit der gesetzlichen Gewährleistung) und ein weiteres zusätzliches Jahr Garantie oder weitere 6.000 Tassenbezüge habe. So ganz wenig ist das nun nicht, weil ich immerhin auf drei Jahre Garantie komme, wenn ich mich nicht für die Tassenbezüge entscheiden will. Und mit drei Jahren Garantie kann ich gut leben, denke ich.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Meine Eltern haben sich vor kurzem auch einen Kaffeevollautomaten zugelegt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es ist einer von der Marke Senseo und er war auch nicht ganz billig. Dieser hat einen integrierten Milchtank und man kann die Milch gleich in den Kaffee machen ohne nachher noch einen extra Schritt ausführen zu müssen. Es ist selten so, dass man dann noch zusätzlich Milch in den Kaffee geben muss. Außerdem verfügt er über sehr viele verschiedene Programme.

Ich denke, dass es besser ist, wenn man sich einen Automaten kauft, der gleich einen Milchtank beinhaltet. Man muss den zwar später auch noch extra reinigen, aber es ist doch auch nicht schlecht, wenn man die Milch schon im Kaffee hat. Wenn man seinen Kaffee nicht extrem stark haben will, dann ist ein Milchtank, meiner Meinung nach, eine sehr gute Anschaffung.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wir hatten ja auch beim Kauf uns explizit nach den Garantiezeiten der Herstelle erkundigt. Ist das mit den drei Jahren oder 6000 Tassen zusätzlich ein Spezialangebot bei Amazon bei diesem Modell oder waren meine Verkäufer im Elektrofachmarkt einfach uninformiert? Oder musstest du für diese verlängerte Garantieleistung extra Geld zum Preis bezahlen?

Wir haben für unseren völlig einwandfreien Automaten mit Schlauchsystem nur 599 Euro gezahlt, den Preis fand ich einfach unschlagbar. Eine Garantieverlängerung hätte es durch Aufpreis dazu gegeben, die haben wir aber nicht extra gekauft.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


@ trüffelsucher: Diesen Vollautomaten habe ich bei einem Marketplace-Anbieter über Amazon gekauft und ich wusste im Vorfeld nicht, welche Garantie ich hier bekommen würde und ob überhaupt. Als das Gerät dann hier eingetroffen ist, habe ich allerdings die Garantiedokumente gesehen und dort nachgelesen, weil ich bisher auch nur Aussagen dahingehend kannte, dass man beim Kauf einer DeLonghi zwei Jahre Herstellergarantie bzw. 5.000 Tassenbezüge bekommt. Allerdings ist das bei meiner besten Freundin auch wiederum anders, sie hat, wenn ich mich richtig erinnere, ebenfalls drei Jahre Herstellergarantie auf ihr Gerät.

Extra bezahlen musste ich für diese Herstellergarantie nun nichts, ich habe das Gerät einfach gekauft, weil es mich von den Daten her überzeugt hat und ich diesen elektrischen Milchaufschäumer nicht mehr haben wollte. Bezahlt habe ich 572,50 EUR für diesen Vollautomaten, sodass auch ich mich nun nicht über den Preis beschweren kann. In den Garantiedokumenten steht übrigens explizit, dass ich zwei Jahre Herstellergarantie plus ein zusätzliches Jahr oder 6.000 Tassenbezüge erhalte, was für mich gleichbedeutend damit ist, dass ich zwei Jahre Garantie ohnehin habe und darüber hinaus entweder ein weiteres Jahr Herstellergarantie oder eben zusätzliche 6.000 Tassenbezüge, denn anders macht diese Formulierung für mich keinen Sinn.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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