LUSH Toothy Tabs - feste Zahnpasta

Über LUSH, den Hersteller angeblich frischer, handgemachter Kosmetik, habe ich schon einmal einen Beitrag hier geschrieben. Dort gibt es spezifischerweise um die Gorilla Perfumes, die es bei LUSH zu kaufen gibt. Doch nicht nur diese haben mein Interesse geweckt, obwohl LUSH ja eher hohe Preise hat, nach meinem Geschmack eigentlich sogar schon zu hohe, selbst, wenn man bedenkt, dass die Artikel handgefertigt sind, aus hauptsächlich natürlichen Rohstoffen bestehen, und viele von ihnen vollkommen für Veganer geeignet sind. Nein, ich bin beim Stöbern auf der offiziellen Website von LUSH, in ihrem Online-Shop, auch noch auf etwas Anderes gestoßen, was mein Interesse weckte: So genannte "Toothy Tabs".

"Toothy Tabs", das wird von LUSH selbst als "feste Zahnpasta" beschrieben. Es sind kleine zerkaubare Tabletten, die optisch vielleicht ein wenig an die gepressten Brausepulver-Tabletten erinnern, die man in kleinen in Papier gerollten Stangen kaufen kann. Von ihrer Funktionsweise her erinnern sie mich allerdings noch eher an die bekannten "Rennie Kautabletten", die gegen Sodbrennen helfen sollen. Die Funktionsweise ist nämlich doch sehr identisch: Beides muss man einzeln in den Mund nehmen, ein Stück pro Anwendung, und dann kauen. Bei den Toothy Tabs soll man dann zusätzlich noch ein wenig Wasser beimengen, und schon könne man sich damit die Zähne putzen. "Feste Zahnpasta" trifft es da wirklich außerordentlich gut, denn was man sonst als eine Flüssigkeit beinhaltende Paste aus der Tube drückt, gibt es hier in fester, flüssigkeitsfreier, gepresster Form. Durch das Kauen wird das Material pulverisiert, und mit der Beimengung von Wasser hat man dann auch wieder direkt eine Paste, die man dann mit der Zahnbürste auf den Zähnen verteilen und dann eben wie übliche Zahncreme verwenden kann. Soweit die Theorie.

Die "Toothy Tabs" werden zu einem Preis von etwa fünf Euro für 40 Stück verkauft. Diese 40 kleinen Kautabletten reichen logischerweise für 40 Anwendungen. Sie befinden sich beim Kauf in einer kleinen schwarzen Pappschachtel. Und, grob gerechnet, kostet bei etwa fünf Euro pro Schachtel eine Tablette etwa 12 Cent. Wie das preislich im Vergleich zu einer normalen Tube Zahnpasta aussieht, rechnet ihr euch bitte selber aus.

Die angebotenen Geschmacksrichtungen für die "Toothy Tabs" stimmen übrigens zum Teil mit den LUSH-Parfüms überein. Da gibt es eine Rezeptur mit Vanille, Myrrhe und Sandelholz, eine mit drei verschiedenen Arten Minze und Wasabi, und beispielsweise auch eine mit Tee und Zitrone. Insgesamt dürften es so fünf bis sieben verschiedene Geschmacksrichtungen sein, die angeboten werden. Preislich gibt es wohl auch einige kleine Unterscheidungen, aber eine Schachtel dürfte trotzdem immer so um die fünf Euro kosten, also es gibt keine riesigen Preisschwankungen je nach Geschmacksrichtung.

An sich erscheint mir das alles ja ganz interessant. Praktisch wäre es auch, denke ich, wenn man etwas benötigt, um sich die Zähne unterwegs oder besser gesagt auf Reisen putzen möchte. Ich bin aktuell sehr oft unterwegs und übernachte außer Haus, und ich muss ehrlich sagen, eine Zahncremetube ist ja doch etwas sperriger, und da besteht außerdem auch die Gefahr, dass sie im Gepäck platzt und alles einsaut. Da wäre es doch wirklich super, solche kleinen Kautabletten einpacken zu können. Sie sind enorm Platz sparend und auslaufen kann da auch nichts.

Aber ich bin, was einige Dinge betrifft, schon noch skeptisch. Bieten diese Toothy Tabs denn einen wirklichen Kariesschutz, der genauso gut ist, wie bei den üblichen Zahncremes? Wie sieht es mit der Vorbeugung von Parodontose und Plaque aus? Sind alle Inhaltsstoffe gesundheitlich, besonders zahngesundheitlich, unbedenklich? Reicht ein einzelner dieser winzigen Tabs tatsächlich für einmal Zähneputzen aus? Und wie sieht es mit dem Geschmack aus, ist der sehr merkwürdig? Ich kann mir nämlich irgendwie schwer vorstellen, wie eine Zahncreme mit Sandelholz-Vanille-Aroma schmecken soll. Oder ist der Geschmack bei diesem Produkt gar nicht so stark? Und wie sieht es mit dem Geruch aus? Benutzt jemand von euch diese Zahnputztabletten schon seit längerer Zeit regelmäßig und kann mir sagen, wie es so in Sachen Zahngesundheit bei ihm aussieht, seitdem er diese Dinger benutzt, und keine normale Zahncreme mehr?

Also ich habe einige dieser Zahnputztabletten zum Testen bekommen und ich muss gestehen, dass eins dieser Tabs für eine Zahnreinigung ausreicht. Geruchsmäßig finde ich diese Tabletten eher neutral, oder ich hatte zu dem Zeitpunkt eine massiv verstopfte Nase. Ich hatte einige Tabletten mit dem Minzaroma zum Probieren und meine Begeisterung hält sich in Grenzen.

Der Geschmack ist bei den Tabletten mit Minzgeschmack minzig und nicht zu scharf. Jedoch war für mich die Anwendung extrem ungewohnt. Praktisch sind diese Tabs auf jeden Fall, aber für mich hatten sie einen fiesen Nachgeschmack. Meine Zähne fühlten sich nicht sauber an und ich hatte nach der Anwendung eine fiese Zahnfleischentzündung. Aber es mag sein, dass ich allgemein empfindlich reagiere, ich bekomme bei einer einzigen Sorte Zahnpasta kein Zahnfleischbluten, also ist diese Wertung relativ.

Praktisch sind diese Tabletten auf jeden Fall und ich kann mir auch vorstellen, dass sie eine ähnliche Wirkung wie normale Zahnpasta haben, weil sie ja schließlich nichts anderes als gepresste Zahnpasta ist. Zu den Inhaltsstoffen kann ich mich nicht wirklich äußern, dazu habe ich sie zu wenig in mein Blickfeld gerückt. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass jemand der diese Dinger gut verträgt, sie auch zum regelmäßigen Zähneputzen verwenden kann.

40 Tabletten für 5 Euro sind für Lush sehr günstig, aber wenn man hochrechnet, kommt man absolut günstiger mit einer normalen Zahnpasta weg, allein wenn man darüber nachdenkt, dass man für eine Anwendung eine Tablette benötigt, während eine Tube oder in meinem Fall Zahnpastaspender für deutlich mehr Anwendungen ausreicht. Ich für meinen Teil bleibe bei der normalen Zahnpasta. Da ich einen Spender verwende, habe ich auf Reisen nicht so das Problem, dass sie ausläuft, weil der Spender nicht zusammendrückbar ist und eine Plastikkappe besitzt.

Jetzt kann ich mich doch schneller wieder selbst zu Wort melden, als ich das je erwartet hätte. Denn bei der LUSH-Filiale, an der ich in meinem Alltag häufiger beim Einkaufen vorbeikomme, habe ich gerade gestern große Werbeschilder entdeckt, die besagten, dass aktuell zahlreiche Artikel um fünfzig Prozent im Preis gesenkt seien. Daher habe ich dann auch direkt zuzugeriffen und habe mir eine Packung Toothy Tabs gekauft, für jetzt eben nur noch 2,25 Euro statt der 4,50 Euro, die diese Sorte, die ich wählte, sonst gekostet hätte.

Ich habe mich übrigens gezielt für etwas Ungewöhnlicheres entschieden, nämlich die Variante "Breath of God", die nach Sandelholz, Myrrhe und Vanille schmecken soll. Den Geschmack von Vanille kennt man ja, Myrrhe ist auch schon in einigen Zahnpflegeprodukten erhalten, beispielsweise in der Zahncreme und der Mundspüllösung von Dentagard, die ich sonst normalerweise verwende, aber wie soll bitteschön Sandelholz schmecken? Den Geruch kannte ich ja von Räucherwerk schon sehr gut. Er sagte mir immer enorm zu. Daher dachte ich, probiere ich es einfach mal, zumal hier ja auch schon geantwortet worden war, dass es kaum einen wirklichen Nachgeschmack gäbe.

Was also meine Eindrücke von der Benutzung anbelangt, lässt sich sagen, dass ich so abschließend noch gar nicht genau weiß, was ich von den Toothy Tabs halten soll. Sehr Platz sparend sind sie definitiv. Nur die Pappverpackung ist wohl für die Benutzung im Badezimmer, wo man Zahnpflegeprodukte ja gemeinhin verwendet, ein wenig unausgereift. Den Aspekt, dass die Verpackung gut recyclebar und plastikfrei sein soll, kann ich ja nachvollziehen. Aber Pappe ist eben nicht so sonderlich feuchtigkeitsbeständig und die Toothy Tabs sind in ihrer Eigenschaft als Zahnpflegemittel auch wasserempfindlich. Also, das passt irgendwie nicht so optimal.

Was die Verwendung der Toothy Tabs selbst anbelangt, macht das Zerkauen keine Probleme. Die Sandelholz-Variante knackte allerdings irgendwie seltsam beim Zerkauen und ich hatte auch das Gefühl, da wären kleine Späne übrig. Selbst, wenn man ein Sandelholzaroma herstellen möchte, wäre es eigentlich nicht notwendig, feste Sandelrinde zu verwenden, sondern man könnte vom Aroma auch problemlos einen flüssigen Auszug machen, oder zumindest einen weichen, beispielsweise über Pflanzenfett oder über einen Alkohol- oder Ölauszug. Da hätte man keine Splitter in den Tabs, wobei ich auch nicht weiß, ob das in diesem Fall tatsächlich das Sandelholz war, und nicht irgendein anderer Bestandteil der Rezeptur.

Der Geschmack ist süß, der Geruch, der einem beim Kauen in die Nase steigt, erinnert wirklich an Sandelholz, wobei meines Erachtens hauptsächlich eine nicht so einwandfrei definierbare, süßliche, leicht holzige, Duftnote dominiert. Mangels Minzaroma war die Sorte, die ich verwendet habe, nicht so sonderlich frisch. Dennoch fühlten die Zähne sich sehr sauber und gepflegt an, und meinen Atem hätte ich als neutral bezeichnet. Die Schaumentwicklung war übrigens reichlich, was bei diesem winzigen Tab mein Erstaunen auslöste. Aber es ist dann doch eben genau die ausreichende Menge Schaum, die man so für einmal Zähneputzen benötigt. Soweit zu den brauchbaren Eigenschaften.

Was allerdings Probleme verursachte, war, dass ich diese Mixtur wohl allgemein nicht so einwandfrei vertragen habe. Beziehungsweise war es bei der ersten Benutzung gestern Abend völlig unproblematisch. Alles funktionierte bestens. Aber bei der zweiten Benutzung, heute Morgen, da hatte ich wirklich Zahnfleischbluten, was ich sonst nie nach dem Zähneputzen hatte. Es war nicht viel, aber irritierte mich dennoch. Ebenso brannten meine Lippen leicht, wie sonst nur bei schärferen, sehr minzigen, Zahnpasten. Ich frage mich, wieso das heute Morgen alles geschah, aber bei der vorherigen Benutzung am Vortag nicht. So schnell kann man ja wohl keine Unverträglichkeit gegenüber einem neuen Stoff entwickeln, oder? Mich hat es jedenfalls schon ein wenig verwirrt, und ich werde wohl die nächsten Tage diese Toothy Tabs vorsichtig weiterhin probieren, und schauen, ob ich wieder solche unangenehmen Reaktionen zeige, oder ob das eine einmalige Sache war, die dann wohl doch nicht den Toothy Tabs selbst geschuldet war, sondern irgendeiner unbekannten, anderen Ursache.

Dauerhaft auf Toothy Tabs umzusteigen, kann ich mir übrigens aber so oder so nicht mehr vorstellen. Als Platz sparende, sichere Lösung während Reisen ziehe ich sie aber durchaus in Erwägung. Also, sollte sich in den nächsten Tagen nicht wieder so eine Unverträglichkeit zeigen, dann werden die Toothy Tabs mit Sicherheit in meine Reisetasche wandern.