Wann haben eure Kinder ein Schimpfwort in den Mund genommen?

Da es hier einige Erwachsene mit eigenen Kindern unter euch gibt, würde mich mal interessieren wann eure Kinder eigentlich das erste Schimpfwort in den Mund genommen haben. Wie alt waren sie, als ihr das erste Schimpfwort von ihnen gehört habt? Wisst ihr, wo sie es damals aufgegriffen haben? Haben sie es euch nur selbst nachgeplappert und ihr habt es selbst aus Versehen mitten im Fluchen benutzt oder haben sie es von anderen Kindern im Kindergarten oder in der Schule gehört? Wie habt ihr damals auf das erste Schimpfwort eurer Kinder reagiert? Habt ihr versucht ihnen gleich zu verbieten es zu benutzen? Um welches Schimpfwort handelte es sich?

Ich selber bin noch kein Vater, habe aber eine kleine Schwester. Sie guckt ziemlich viel Fernsehen und leider streiten sich auch meine Eltern oft vor ihr, dadurch hört sie manchmal Kraftausdrücke wie "Scheiße". Sie ist jetzt 5 Jahre alt und hat neulich, leider zu mir gesagt: "Du bist Scheiße". Ich habe dann mit ihr darüber geredet und sie wird es auch nicht mehr sagen, hoffe ich. Das war eigentlich das erste Mal, dass sie mich beleidigt hat.

Schimpfwörter kann man immer und überall aufschnappen als kleines Kind. Da muss man nicht erst in den Kindergarten oder gar die Schule kommen. Mein Sohn zum Beispiel geht noch nicht in den Kindergarten, aber kennt schon Wörter wie "Scheiße" (klar, überall fällt dieses Wort, auch in der Öffentlichkeit und leider ab und zu auch bei uns oder bei Oma und Opa, egal, wie wir versuchen uns zusammenzureißen und stattdessen Mist oder Seife oder etwas dergleichen zu sagen) oder doof, was zwar kein richtiges Schimpfwort im eigentlichen Sinne ist, was man aber als Elternteil auch nicht wirklich gerne hören möchte.

Verbieten kann man Kindern solche Worte nicht, denn dann werden sie umso interessanter für die Kinder. Gerade Kleinkinder, die in der Erprobungsphase stecken und noch nicht richtig reden können bzw. noch keine richtigen Sätze zustande bringen, kann man es nicht verbieten, solche Worte zu sagen. Da stößt man richtiggehend auf taube Ohren. Vielmehr ist es wichtig ihnen begreiflich zu machen, was diese Worte denn überhaupt bedeuten, denn das wissen viele nicht, sondern sie plappern einfach das nach, was sie hören. Egal ob es von Mama, Papa oder von fremden Leuten kommt. Man sollte versuchen ihnen zu erklären, dass man diese Worte nicht sagt. Schimpfen ist daher auch keine Lösung, sondern verstärkt das Problem unter Umständen genauso wie ein Verbot dieser Wörter.

Mein Sohn geht auch noch nicht in den Kindergarten, aber er kennt auch schon das ein oder andere Schimpfwort. So sind im die Wörter "Scheiße" und auch "Fuck" ein Begriff, weil er diese mal im TV gehört hat. Leider wimmelt es in den verschiedenen Sendungen ja von Schimpfwörtern und er hat es dann eben mitbekommen, als er aus seinem Zimmer ins Wohnzimmer kam. Auch mir ist das Wort "Scheiße" schon mal heraus gerutscht, als etwas nicht so ganz geklappt hat. Das tat mir dann auch total leid, weil mein Sohn es eben mitbekommen hat, aber ich habe ihm dann auch direkt erklärt, dass man solche Wörter eigentlich nicht sagen sollte. Das hat er dann auch eigentlich ganz gut verstanden. Lustigerweise ist es jetzt so, dass er sofort die Worte "Nicht sagen" gebraucht, wenn er das Wort "Scheiße" irgendwo hört. Er plappert es also nicht nach, sondern macht darauf aufmerksam, dass man solche Wörter nicht benutzen sollte. Mal schauen, wie lange das noch so bleibt.

Ich denke auch, dass man es nicht vermeiden kann, dass Kinder irgendwann die ersten Schimpfwörter mit nach Hause bringen. Wenn man diese Wörter dann verbietet, werden sie ja auch erst so richtig interessant - das kennen wir ja selbst noch Allerdings finde ich es auch falsch, dann einfach gar nichts zu sagen, wenn diese Schimpfwörter fallen. So ist es bei einer Bekannten von mir, deren fünfjähriger Junge die tollsten Schimpfwörter benutzt und gar nicht gemaßregelt wird. Für ihn ist das selbstverständlich, seine Mutter und auch andere Erwachsene zu beschimpfen. Ich finde das echt ganz schlimm. Mein Sohn hat seit meiner Erklärung keine Kraftausdrücke mehr benutzt und ich hoffe, das wird auch noch eine Weile so bleiben.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir nicht genau gemerkt habe, welches Schimpfwort das erste von meinen Kindern war. Woher sie es aufgeschnappt haben, weiß ich nicht genau, allerdings gingen beide schon in den Kindergarten. Meine große Tochter hat mit 3 Jahren zwar schon einige gekannt, allerdings hat sie sich ganz brav daran gehalten, dass man sie nicht sagen darf.

Meine kleine Tochter sieht das etwas anders. Wenn sie sauer auf uns ist, weil es nicht nach ihrem Kopf geht, dann hat sie schon das eine oder andere ausprobiert. Das liegt aber daran, dass bei ihr im Kindergarten die Jungen sich regelmäßig damit beschimpfen und auch sie schon so einige an den Kopf geworfen bekommen hat. Die Jungen sagen die auch ohne Grund einfach so zu jemandem. Zu mir sagt sie mittlerweile keins mehr, aber bei ihrer Schwester probiert sie es immer wieder aus. Die Verlockung ist für sie eifach zu groß.

So genau weiß ich dies gar nicht mehr. Das dürfte erst im Kindergartenalter passiert sein. Da wurden die Schimpfwörter, vorrangig irgendwelche Tiernamen, aber noch nicht bewusst eingesetzt. Ich vermute auch, dass die Wörter aus dem Kindergarten kamen, wirklich schlimm fand ich es nicht, es gehört halt dazu. man probiert doch einfach nur die Reaktion vom Umfeld auf solche Wörter aus.

Ab der Grundschule hat er ganz bewusst Schimpfwörter benutzt. Da diese ziemlich heftig waren, haben wir sie verboten. Dabei haben wir aber vorher versucht ihm diese zu erklären und auch welche Aussage und Wirkung dahinter steckt. Mittlerweile hält es sich zum Glück in grenzen. Strafen oder ähnliches haben wir für solche Lappalien allerdings niemals verhängt.

Aus dem Fernsehen oder generell der privaten Umgebung kennt er solche Wörter nicht, da wir sehr darauf achten was wir sagen und auch auf das achten, was er so im Fernsehen gucken darf. Da mein Lebensgefährte ein richtiger DVD-Freak ist, gibt es sowieso kein Fernsehen, sondern nur ein gelegentliches DVD schauen am Abend. Die ganzen Kindersendungen auf Nick und Kika, vor allem morgens am Wochenende benutzen solche Wörter ja sowieso gar nicht.

Peinlicherweise hat mein Sohn das sch-Wort nicht aus dem Kindergarten mitgebracht. Er hatte es nicht von Gleichaltrigen, auch nicht von anderen Verwandten, sondern ausgerechnet von mir! Er war gerade mal 13 Monate alt und hatte sich beim Aufstehen am Fernseher abgestützt, dieser fiel krachend auf den Boden und das entlockte mir den besagten Kraftausdruck. Gerade in dieser Einmaligkeit faszinierte das Wort meinen Sohn.

Etwas später kamen dann seine gleichaltrigen Krabbelgruppenfreunde zu Besuch und lernten teilweise als erstes Wort vor "Mama" das wichtige Wort "Seishe"

Unser großer hat angefangen Schimpfwörter zu benutzen, als er etwa 3 Wochen im Kindergarten war. Wir waren erst mal recht schockiert haben ihm dann aber erklärt, was solche Worte bewirken können und das diese Worte nicht gut sind und wir die auch nicht hören wollen. Das hat er respektiert und auch versucht sich daran zu halten. Dennoch ist es so, dass immer mal wieder neue Worte auftauchen und die natürlich auch benutzt werden. Auch wenn wir das als Eltern nicht wollen, so haben wir jedoch nur begrenzt Einfluss darauf, wie sich die Kinder untereinander unterhalten. Kinder benutzen Worte wie scheiße etc. in einem anderen Zusammenhang als wir Erwachsenen. Wenn wir sagen ach du scheiße, dann beschreiben wir damit meistens ein Missgeschick oder Ähnliches, wenn ein Kind sagt, du bist scheiße, dann hat das schon eine andere Wirkung, ist aber nicht so ernst gemeint, wie es sich im ersten Moment vielleicht anhören mag.

Ich selbst habe auch noch keine Kinder, aber dafür kann ich mich um so besser an meine eigenen ersten Schimpfwörter erinnern. Wie alt genau ich damals war, kann ich euch inzwischen leider auch nicht mehr sagen, dafür ist es einfach zu lange her, doch damals war ich schon im Kindergarten und hier habe ich eben die meisten Wörter auch aufgegriffen, wenn sie nicht jemandem in meiner Familie zuvor schon aus Versehen herausgerutscht waren. Die Wörter selbst waren (Zumindest am Anfang) wohl eher noch diese Schimpfwörter, die man heute eher als "harmlos" einstufen würde, da ich diese sogar inzwischen bei Spongebob Schwammkopf im Kinderfernsehen gehört habe.

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann weiß ich auch noch, dass ich früher bei vielen Worten gar keine Ahnung hatte, was diese überhaupt für eine Bedeutung gehabt hatten. Ich wusste zwar, dass diese irgendetwas schlimmes bedeuten mussten, aber man konnte ja auch schlecht die eigenen Eltern fragen, was dies denn eigentlich zu bedeuten hat. Auch hat man solche Wörter natürlich nie vor den eigenen Eltern in den Mund genommen (Ich zumindest nicht, und ich habe dies auch meist vor allen älteren Personen vermieden).

Bei uns in der Familie wurde auf solche Wörter eh sehr empfindlich reagiert, weshalb man sich immer zwei mal überlegte, ob man dieses oder jenes Wort jetzt wirklich in den Mund nimmt. Wenn meine Mutter doch mal mitbekommen hat, dass ich mich mit meinen Geschwistern verbal gestritten habe und hier auch Schimpfwörter gefallen sind, dann gab es halt auch mal Ärger bis hin zum Stubenarrest.

Mein Sohn ist fast 4 und "Scheiße" als ob es das normalste Wort der Welt wäre. Na gut, das ist jetzt etwas übertrieben, aber er weiß genau, in welchen Situationen das Wort "angebracht" ist. Zum Beispiel wenn der Legoturm umfällt oder so höre ich das immer wieder mal. Er hat es nicht aus dem Kindergarten und auch nicht direkt von mir, sondern aus dem Fernsehen. Nicht dass bei uns den ganzen Tag die Glotze läuft, aber GZSZ lasse ich mir nicht nehmen und da der Zwerg noch nie den größten Schlafbedarf hatte, ist er um die Zeit halt des öfteren noch wach und guckt dann auch mal ein bisschen mit.

Momentan ignoriere ich es möglichst, wenn er so etwas sagt. Er ist gerade in so einer Phase, wo er alles, von dem er weiß, dass Mama und Papa es nicht mögen, erst recht macht. Also versuchen wir dem Wort einfach keine besondere Bedeutung zukommen zu lassen, in der Hoffnung, dass er es sich von alleine wieder abgewöhnt.