Können Betablocker Impotenz auslösen?

Gerade ältere Leute mit Herzproblemen bekommen ja oft Betablocker, wenn ich mich nicht irre. Neulich habe ich in der "Rentnerbravo" (Apothekenumschau) gelesen, dass diese Betablocker Impotenz auslösen können. Ist das wahr? Warum kann man dann keine Alternative verschreiben, damit ältere Leute nicht darauf verzichten müssen oder dann zu Potenzmitteln greifen, welches wieder Herzprobleme auslöst?

Betablocker ist nicht Betablocker. Die ersten Medikamente hatten tatsächlich noch oft Potenzprobleme als Nebenwirkung. Da war die Forschung eben noch nicht so weit. Damals hat man eben ganz klar rechnen müssen, was einem wichtiger ist: Die Potenz oder ein vernünftiger Blutdruck.

Betablocker neuerer Generation sind eben moderner und die Forschung hat neuere Wirkstoffe entwickelt. Diese werden eben als schonender beworben und sollen sich auch nicht so negativ auf die männliche Potenz auswirken. Wer von Potenzproblemen betroffen ist und Betablocker nimmt, sollte man mit seinem Arzt Rücksprache halten, ob ein Wechsel des Präparats in Frage kommt. Dabei sollte man sich nicht scheuen, den Arzt offen auf die Potenzprobleme anzusprechen, denn auch ältere Männer haben ein Recht auf ein erfülltes Liebesleben. Allerdings sollte man auch da gründlich überlegen, ob man ein Medikament nur deshalb tauscht, weil es die Potenz mehr oder weniger beeinträchtigt. Herzmedikamente sind schließlich keine Zuckerpillen und können erhebliche andere Nebenwirkungen haben, die die verbesserte Potenz zumindest aus rein medizinischer Sicht nicht aufwiegen. Hier gilt es genau mit dem Arzt abzuwägen, was wichtiger ist.

Wenn man komplett oder annähernd komplett impotent ist, kann ich mir schon vorstellen, dass der Leidensdruck für den Mann sehr hoch ist. Wenn man aber eine langjährige und gute Beziehung hat, wird es wohl kaum eine Frau stören, wenn der Mann manchmal nicht auf Knopfdruck standfest ist. Schließlich kennen das Frauen doch auch, dass man manchmal einfach nicht entspannen und abschalten kann Mit etwas Rücksicht sollte das kein unüberwindliches Problem sein.

Möglicherweise muss man dann mit neueren Medikamenten auch mit höheren Zuzahlungen rechnen, da bei den neueren Medikamenten oft der Patentschutz noch nicht abgelaufen ist. Manchmal verschreiben die Ärzte diese Medikamente deshalb nur auf Nachfrage.