Träumen: farbig, schwarz-weiß...Blindheit?

vom 14.08.2011, 19:10 Uhr

Mich beschäftigt diese Frage schon länger, aber ich konnte es noch nicht herausfinden. Eigentlich sind es Zwei. In einem Artikel lass ich einst, dass Menschen dazu fähig sind nicht nur farbig (sowie ich es aus meinen eigenen Träumen kenne), sondern auch schwarz-weiß zu träumen. Zudem wurde da genannt, dass Männer häufiger dazu neigen. Im Traum ist es wohl wie in der Realität - man achtet einfach nicht darauf in welcher Farbe sich die Bilder und Ereignisse abspielen.

Da ich eine Frau bin und wie genannt nur fähig bin, farbig zu träumen, sprach ich meinen Freund an, dieser aber war selbst über diese Feststellung überrascht und hat sich jedoch nicht weiter damit beschäftigt. Die Tatsache mit den Farben hat mich allgemein zu der Erkenntnis gebracht, dass wir in Bildern träumen, die wir so aus der Realität kennen. Also, visuell wahrgenommen haben. Nun nimmt aber ein blinder Mensch, die Welt anders wahr als wir. Wie oder was träumt er also, wenn er träumen kann und weshalb träumen einige Menschen "grau" - wenn diese doch die Welt in ihrer schönsten Pracht erleben?

» SweetNightmare » Beiträge: 13 » Talkpoints: 12,56 »



Also ich persönlich habe noch nie in Schwarz/Weiß geträumt, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Ich träume immer nur in Farbe. Ich kenne aus meiner Umgebung auch keinen, der farblose Träume hat. Interessant wäre es aber alle Mal!

Da in Träumen eigentlich immer etwas verarbeitet wird, was uns beschäftigt, könnte dies aber durch aus möglich sein. Hat jemand beispielsweise tagelang alte Filme geschaut, könnte es vieleicht dazu kommen, dass er Schwarz/Weiß träumt. So zumindest meine Theorie. Ich denke, dass Blinde in ihren Träumen nichts sehen können. Denn wenn sie nicht gelernt haben wie die Welt aussieht, dann ist es dem Gehirn ja auch nicht möglich farbige Landschaften in Erscheinung zu rufen.

Eine Studie über dieses Thema wäre doch ziemlich interessant. Mit verschiedenen Versuchen über einen längeren Zeitraum käme sicherlich ein gutes Ergebnis bei raus. Weiß vielleicht jemand, ob es bereits Versuche zu dem Thema gab?

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich selber träume auch nur in Farbe. Ich kann mich an fast alle Träume erinnern. Und ich wüsste nicht, dass es mal einen schwarz/weiß Traum gab. Ich denke auch, dass es daran liegt, dass wir unsere Welt in Farbe erleben. Unsere Augen sehen in Farbe, was sich auch in unseren Träumen wieder spiegelt.

Wie blinde träumen, weiß ich auch nicht genau. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sie eben keine Träume haben, in denen Bilder vorkommen. Das haben sie nun mal nie erfahren, wenn sie von Geburt an blind sind. Ich denke, dass sie dann nur Laute hören oder von Berührungen träumen. Eben so, wie es im echten Leben auch ist.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich träume immer in Farbe. Ich habe auch noch nie davon gehört, dass man auch in schwarz-weiß träumen kann. Das gibt mir irgendwie zu denken übrig. Wie kann man schwarz-weiß träumen, wenn hier alles farbig ist? Ist es vielleicht psychologischer Natur, wenn man nicht farbig träumt? Ich könnte es mir gut vorstellen. Ich kenne leider keinen blinden Menschen, deshalb kann ich nicht sagen, wie sie träumen. Mich würde es aber auch auf jeden Fall interessieren.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Da mich dieses Thema weiterhin beschäftig hat, habe ich noch zusätzlich etwas im Netz recherchiert und bin auf dieses Zitat eines Schlafforschers gestoßen. Seine Theorie erschien mich als äußers interessant und auch ich konnte meine Gedanken auf seine Erkenntnis stützen.

"Was sehen wir in unseren Träumen? Sind sie ebenso bunt wie die Realität oder träumen wir möglicherweise in schwarz-weiß? «Die allermeisten Menschen träumen in Farbe», sagt Michael Schredl, Schlafforscher am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.

Allerdings stehen in den Träumen meist nicht die Farben im Vordergrund - sondern die Handlung. «Wenn nachfragt wird, ob in Farbe geträumt wurde oder nicht, herrscht oft Verunsicherung», erklärt Schredl. Wird man jedoch konkreter und erkundigt sich, ob eine Person im Traum eine rote Jacke trug oder einen blauen Schal, können sich die meisten Menschen an farbige Details erinnern. «Kunststudenten, die sich tagsüber bewusst mit Farben auseinander setzen, haben auch in ihren Träumen intensivere Farberlebnisse», berichtet Schredl.

Der amerikanische Wissenschaftler Eric Schwitzgebel kam bei der Auswertung von Traumberichten aus allen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu dem Schluss, dass mit dem Aufkommen des Kinos die Träume vieler Menschen schwarz-weiß wurden. In den 50er Jahren, in denen Schwarz-Weiß-Filme am weitesten verbreitet waren, war auch die Zahl der Schwarz-Weiß-Träumer am höchsten, berichtete Schwitzgebel in der Fachzeitschrift «Studies in History and Philosophy of Science part A».

Dieser Meinung will sich Schredl nicht anschließen. Er vermutet methodische Fehler bei den Befragungen der Träumer. «Die Menschen haben ja trotz Schwarz-Weiß-Fernsehens den Großteil des Tages in Farbe gelebt», sagt der Wissenschaftler. Doch auch er ist überzeugt: Das am Tag Erlebte prägt die Traumwelt. Der Schlafforscher verweist auf ein Experiment, bei dem die Teilnehmer fünf Tage lang Brillen trugen, die alles orangefarben erscheinen ließen. «Anschließend berichteten sie, dass sie auch in ihren Träumen orange sahen», sagt Schredl.

Ob auch Babys träumen und wie ihre Traumwelt aussieht, können Forscher nur schwer herausfinden. «Babys haben auch den so genannten REM-Schlaf, in dem wir am intensivsten träumen», erläutert der Wissenschaftler. Auch an ihrer Mimik lässt sich erkennen, dass sie im Schlaf etwas erleben. «Aber was genau gedanklich passiert, bleibt uns bislang verborgen.»"

» SweetNightmare » Beiträge: 13 » Talkpoints: 12,56 »


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