Neue dreiste Diebstahlmasche in Sachsen

vom 02.08.2011, 20:50 Uhr

Heute morgen kam im Radio eine Warnung an alle Bewohner in der Umgebung von Leipzig. Die Idee mit der man dem kleinen Bürger wider um sein Hab und Gut erleichtert hat ist schon sehr originell aber ebenso extrem kriminell. Die Diebe halten Ausschau nach Fahrrädern, die möglichst bei Einfamilienhäuser ungeschützt draußen stehen. Diese werden dann direkt gestohlen. Soweit schon einmal sehr dreist. Aber es kommt noch viel besser. Nach ein paar Tagen bringt der oder die Täter das Rad wieder zurück. Daran befindet sich dann ein rührender Brief in dem steht, wie Leid es doch dem Dieb täte und er dies wieder gut machen möchte. Neben dem Brief sind dann noch Eintrittskarten zu diversen Veranstaltungen dabei. Jetzt kommt der eigentliche Teil dieses aufwendigen und auch sehr riskanten Diebstahls. Wenn die Leute sich über die Karten freuen und zu dieser Veranstaltung fahren räumen die Diebe derweil in aller Ruhe das Haus aus.

So war zumindest der Bericht im Radio. Der eine oder andere hat es vielleicht auch gehört. Was man sich so alles einfallen lässt ist schon sehr krass. Ob die Diebe dann auch so mit der angegebenen Leichtigkeit in das Haus hereinkommen ist doch fraglich. Sicher wird es nicht bei allen gelungen sein. Aber die Gefahr, dass man dabei erwischt wird muss doch immens sein, oder? Schon alleine der Aufwand mit dem Fahrrad. Es muss doch jemand sehen wenn ein Fremder beim Nachbarn ein Fahrrad mit Brief abstellt. Die Diebe sind offenbar nicht nur knapp bei Kasse sondern auch noch sehr kreativ, was den Diebstahl angeht. Je kreativer, desto höher die Gefahr, dass man Spuren hinterlässt und sich so vielleicht noch selbst verrät. Ich hoffe ja, dass man möglichst bald den oder die Schuldigen dingfest macht. In der Zwischenzeit heißt es aufpassen. Aber schön, dass es solche Warnungen gibt. Jeder bekommt sie auch nicht mit aber es spricht sich ja schnell herum. Gerade bei einer solch Aufwendigen Aktion.

Da man diesen Diebstahl so offen verbreitet, haben die Täter selber bestimmt schon davon Wind bekommen. Entweder ändern sie ihre Methode von Grund auf oder sie ziehen einfach weiter und machen eine andere Region unsicher. Man kann davon ausgehen, dass man sich nicht nur das Bundesland Sachsen als Ziel ausgesucht hat. Ihnen war bestimmt bewusst, dass sie mit einer solchen Aktion nicht lange als "kleine" Einbrecher abgestempelt werden. Vielleicht sind die Herren schon im Ausland und versuchen es dort erneut? Wer weiß das schon. Bestimmt wird man sich im Radio noch einmal dazu äußern wenn man die Täter geschnappt hat. Ich bin gespannt. Solange heißt es aufpassen denn es hat keiner etwas zu verschenken, nicht wahr?

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich weiß nicht, ob das jetzt Realität ist, oder ob sich da wieder so ein moderner städtischer Mythos entwickelt. Ich habe die ganze Geschichte vor etwa vier oder fünf Wochen schon einmal auf einer Geburtstagsfeier gehört, da war das Fahrrad in einem recht ländlichen Stadtteil geklaut worden und die Besitzer bekamen tags drauf Theaterkarten "geschenkt". Nach dem Theaterbesuch war dann die Bude natürlich leergeräumt worden. Ich wohne allerdings nicht in Sachsen, sondern weit ab im Ruhrgebiet.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Und zwar ist die Masche gar nicht so fern von dem über das vor Jahren mal bei Aktenzeichen "XY" berichtet wurde. Dort erhielten Familien eine Benachrichtigung über einen vermeintlichen Gewinn und sie sollten doch bitte zu der angegebenen Adresse fahren, weil sie dort den Preis übergeben bekommen. Allerdings war an dem angegebenen Ort weit und breit nichts zu finden.

Ziemlich sauer über den nicht erhaltenen Gewinn fuhren sie dann wieder nach und stellten fest das bereits die Wohnungstür aufgebrochen war. Das ganze Haus wurde ausgeraubt, da die Fahrt einige Stunden dauerte, war so ziemlich alles an Gegenständen weg, welche wertvoll waren.

Allerdings sehe ich in diesem Fall auch einen großen Leichtsinn, seitens der bestohlenen Fahrradbesitzer, denn wenn an dem gestohlenen Fahrrad eine Einladung zu irgendwelchen Festivals etc. ist, würde ich mir doch Gedanken machen, warum jemand so etwas machen sollte. Rein logisch nachvollzogen könnte man dahinter sehr wohl einen Trick vermuten.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Diese Masche ist nicht neu, sondern wurde vor 30 Jahren bereits am Niederrhein fabriziert. Unendlich viele Villen und schöne Einfamilienhäuser wurden ausgeraubt und die Leute freuten sich, dass es so ehrliche Leute gibt, die das Fahrrad wieder zurückbringen. Diese Masche ging damals schon durch die Medien und auch "XY - ungelöst" und auch "Nepper, Schlepper, Bauernfänger" (auch mit Eduard Zimmermann) hat davon berichtet.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das diese Masche doch schon recht verbreitet zu sein scheint überrascht mich jetzt doch ein wenig. Anscheinend ist es doch nicht so leicht mit etwas noch nie dagewesen zu glänzen. Aber gut dann sind die meisten ja bereits gewarnt aber wenn gerade der Moment da ist denkt man nicht an so etwas.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Also "neu" ist diese Masche nun wirklich nicht. Ich habe vor 15 (?) Jahren schon genau davon auf einer TKKG Kassette gehört. Also ist das eher eine alte, wenn überhaupt "wiederbelebte" Masche, sofern das wirklich der Wahrheit entspricht. Das ist natürlich sehr dreist, aber ich denke nicht, dass das besonders gefährlich ist. Denn der Täter sorgt doch dafür, dass die Bewohner (oder zumindest 2 davon) außer Haus sind, das wird er ja beobachten (ob die wirklich weg sind). Und es finden auch Diebstähle und Einbrüche am hellichten Tag statt und das ist auch nicht besonders gefährlich, denn da werden auch die wenigsten bei erwischt. Und wenn man so etwas in den Abendstunden macht, dann finde ich es eigentlich weniger riskant (allerdings habe ich keinerlei eigene Erfahrungen mit Einbrüchen).

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Also wer Karten von einem Dieb annimmt, der ist ja beinahe schon selbst schuld. Wenn man mir mein Fahrrad klaut und es dann mit einem Brief sammt Entschuldigungsschreiben und Theaterkarten wieder vor die Tür stellt, dann rieche ich den Braten doch und bleibe schön, wo ich bin !

Wenn der vermeintliche Fahrraddieb persönlich bei mir vorbeikommt, mir direkt ins Gesicht lügt und sich entschuldigt und mir als Entschädigung Theaterkarten überreicht, dann ist das um einiges trickreicher, erfolgversprechender und natürlich auch wesentlich riskanter für den Dieb. Schließlich habe ich ihn oder einen Mittäter dann ja gesehen und könnte ihn der Polizei beschreiben. Aber ein ehrlicher Mensch (der ja natürlich gar nicht erst das Fahrrad entwendet hätte, außer vielleicht um selbst einem Verbrecher hinterher zu jagen) würde sich doch persönlich bei mir vorstellen, anstatt das Fahrrad einfach so vor die Tür zu stellen, oder?

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



WOW, wie kann man so dreist sein? Oder anders gefragt, wie kann der Bestohlene so dumm sein, und dem Brief glauben? Ich glaube ich wäre niemals auf diese Veranstaltung oder auf das Konzert gegangen, sondern zur Polizei, damit eventuelle Spuren gesichert werden können, denn kein Dieb klaut ein Fahrrad und bringt es mit einem Brief daran zurück. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass Eltern die Kinder anhalten Diebesgut zurück zu bringen, aber dann meldet man sich persönlich und entschuldigt sich. Ich kann nicht glauben, dass jemand auf so eine Masche herein fällt.

» prinzfan » Beiträge: 89 » Talkpoints: 1,00 »


Mein Cousin ist tatsächlich neulich darauf hereingefallen! Auch sein Fahrrad wurde gestohlen. Noch bevor er jedoch am folgenden Tag der Polizei den Diebstahl melden konnte, stand sein Fahrrad wieder vor seiner Tür. Auf dem Gepäckträger befand sich, wie im Eingangspost beschrieben, ein Kuvert mit zwei Theaterkarten und einem Brief, in dem der Dieb lang und breit erläuterte, dass er das Fahrrad dringend benötigte, weil er seine kranke Mutter im Krankenhaus besuchen musste und das Geld für ein Busticket in der Eile und in seinem Schockzustand nicht dabei hatte. Als Entschädigung habe er nun die Theaterkarten für den Besitzer des Fahrrads gekauft. Er bedankte und entschuldigte sich also wortreich und mein Cousin war ziemlich gerührt.

Als er einige Tage später dann mit seiner Frau die Theaterkarten einlöste und anschießend zufrieden von einer gelungenen Vorstellung nach Hause zurück kam, war der Schrecken jedoch wahrlich groß: In sein Haus war eingebrochen worden und der Schaden war riesig. Ihm ist also genau das passiert, was hier beschrieben wurde - und anscheinend fallen immer noch genügend Menschen darauf herein. Ich finde es aber auch wirklich ziemlich traurig, dass man jede scheinbar nette Geste heute hinterfragen und gleich Böses unterstellen muss.

» Mi » Beiträge: 7 » Talkpoints: 4,12 »


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