Stewardess werden - Flugbegleiterin ein Traumjob?

vom 02.03.2008, 02:14 Uhr

Da ich nie besonders gern gereist bin, hatte ich niemals den Wunsch Stewardess zu werden. Es ist zwar nicht so, dass ich nicht ab und zu wegfahre und mir dann vor Ort auch gern die Sehenswürdigkeiten anschaue, vor allem die geschichtlichen, aber Reisefieber packte mich noch nie. Ich kenne Leute, die eine regelrechte Krise kriegen, wenn sie nicht wenigstens einmal im Jahr in Urlaub fahren können und sei es nur an die Nordsee.

So ging es mir nie. Ich bin eher ein Fan davon entspannt daheim zu sein, wenn ich nicht wegkomme, dann geht für mich nicht die Welt unter. Mir graut eher davor, ständig unterwegs zu sein. Insofern wäre Stewardess wohl der letzte Beruf, den ich freiwillig machen würde, auch wenn ich nichts gegen das Fliegen an sich habe. Und das war eben schon immer so, sogar als kleines Mädchen hatte ich keinerlei Interesse an fremden Ländern und den Reisen dorthin.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich hatte eigentlich nie den Wunsch oder das drängende Bedürfnis, Stewardess zu werden. Zwar reise ich gerne und viel und habe eigentlich auch keine Flugangst. Dennoch hat mich dieser Job nie gereizt.

Dann bin ich während meines zweiten Semesters an der Uni auf Nebenjobsuche gewesen und habe im Internet die Annonce gefunden, dass bei uns in der Umgebung bei einem großen Flugunternehmen auch Teilzeitkräfte für innereuropäische Flüge ausgebildet werden. Während des Studiums seien die Einsätze vorwiegend an den Wochenenden, unter der Woche nur an den Tagen, an denen man zeitlich verfügbar wäre. In den Ferien würde man dann auch für interkontinentale Flüge eingesetzt und würde natürlich mehr verdienen können.

Das klang spannend und zu diesem Zeitpunkt habe ich das ernsthaft in Erwägung gezogen. Habe mich dann erkundigt welche Tests anfallen und was gefordert wird und es stand so gut wie fest, dass ich das machen würde.

Bis dann kurze Zeit später meine Amerikareise anstand. Ich habe mich dann klarerweise darauf konzentriert was die Stewardessen so machen. Es ist ja wirklich "nur" ein etwas besserer Kellnerjob, dennoch fand ich Gefallen daran. Bis mir auffiel, dass unter den Fluggästen auch sehr unverschämte Exemplare dabei waren, einige tranken zu viel und wurden sogar anmaßend. Dennoch musste die Stewardess freundlich und zuvorkommend bleiben.

Etwas was mich bis dato auch immer von normalen Kellnerjobs abgehalten hat. Denn wenn jemand unverschämt wird, lasse ich mir das nicht gefallen. Hier muss man das aber bis zu einem gewissen Grad, und in der Luft auf so engem Raum hat man auch keine Ausweichmöglichkeiten.

Irgendwie war ich der romantischen Vorstellung anheim gefallen, dass in der Luft bessere Manieren herrschen und sich die Leute dort schon aufgrund der besonderen Situation mehr zusammennehmen. Als ich dann erkannte dass es auch dort oben totale Ekelpakete gibt, habe ich es mir anders überlegt und statt dessen einen Bürojob angenommen. Weniger spannend, dafür aber frei von unverschämten Passagieren.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da fällt mir noch ein: wieso schreiben hier eigentlich so viele "man fliegt immer nur, sieht aber eigentlich nichts"? Ich bin deshalb überrascht, weil die Leute, die das schreiben, gar keine Stewardessen sind. Wenn sie es wären, wüssten sie, dass man sehr wohl etwas sieht.

In meinem Job kann es sein, dass man (natürlich nicht am Stück) pro Jahr zwei Monate auf Antigua verbringt. Ich flog zum Beispiel seit Januar elf Mal nach New York. Meine Aufenthalte in dieser Stadt sind insgesamt 20 Tage. Interessant, dass immer behauptet wird, man sieht nichts. Man sieht eine ganze Menge.

Außerdem finde ich es unhöflich, wenn Leute sagen "wir seien nur bessere Kellnerin". Würde man eine Kassiererin im Supermarkt oder einen Kellner im Restaurant ebenso beleidigen? Man sagt ihr doch auch nicht, Mensch, was für einen bescheuerten Job du machst. Das macht man einfach nicht. Wieso ist man als Stewardess immer ein Ziel für Angriffe - ich werde es nie verstehen.

» sleepybabe » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,34 »



Für mich war das nie ein Beruf, den ich jemals in Betracht gezogen hatte. Ist in meinen Augen auch absolut kein Traumberuf, es sei denn, man fliegt leidenschaftlich gerne. Was bedeutet, dass man auch mit der Zeitumstellung umgehen können müssen, denn bei Langstreckenflügen bleibt das ja nicht aus.

Vorteil ist natürlich, dass der Job nicht langweilig wird. Es sind ja immer andere Passagiere da, auf die sich die Flugbegleiterinnen einstellen müssen. Das macht es natürlich viel spannender als ein Job in einem Büro, in dem man eher täglich die gleichen Nasen sieht.

Eine Stewardess muss belastbar sein und starke Nerven haben. Außderm mehrere Sprachen sprechen und immer adrett und freundlich wirken. und sich gut auf fremde Menschen einstellen können und im Team arbeiten können. Als "bessere Kellnerin" würde ich das nicht ansehen, da eine Stewardess ja doch eine sehr umfassende Ausbildung hat und sicherlich eine Menge an verschiedenen Aufgaben.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Für mich wäre dieser Beruf nichts. Ich hatte allerdings auch noch nie den Wunsch Flugbegleiterin zu werden. Zwei Freundinnen von mir sind jedoch Flugbegleiterinnen bei einer österreichischen Fluggesellschaft. Sie sind mit ihrer Berufswahl sehr zufrieden und haben sehr viel Spaß und Freude, auch wenn sie natürlich auch immer wieder ein wenig jammern. Aber das kommt wohl in jedem Beruf vor. Alles hat seine Vor- und Nachteile.

Eine Freundin von mir ist derzeit in Karenz. Ihre Tochter ist 1,5 Jahre alt und die Fluggesellschaft legt ihr jetzt schon sehr nahe, möglichst bald wieder mit dem Fliegen anzufangen. Ihr Mann ist Pilot und sie würden auch die Flugpläne der beiden so aufeinander abstimmen, dass immer wer zumindest über Nacht bei der Kleinen sein könnte, aber trotzdem halte ich diesen Beruf nicht als besonders familienfreundlich.

Zum einen fällt es meiner Freundin natürlich sehr schwer ihre kleine Maus gleich über Nacht nicht zu sehen, das ist dann doch etwas anderes als wenn man sein Kind nur in den Kindergarten gibt. Zum anderen muss man auch bedenken, dass es wohl auch beziehungsbelastend ist, wenn beide zu unterschiedlichen Zeiten fliegen. So können sie sich ja kaum noch sehen und die gemeinsame Zeit wird wohl sehr rar sein.

Aber auch ohne Kind würde diese Beruf für mich nicht in Frage kommen. Dieses ständige hin und her wäre nichts für mich und ein geregelter Tag/Nachtrythmus ist oft auch nicht möglich. Meine Freundin hat dann natürlich auch oft am Tag geschlafen, aber gerade jetzt mit Kind wird das oft nicht so einfach sein.

Dass Flugbegleiter nichts von den Reisezielen mitbekommen, kann ich nicht so bestätigen. Da sind die Erzählungen von meinen beiden Freundinnen schon sehr nett. Besonders bei Langstreckenflügen haben sie immer wieder auch längere Aufenthalte, zumindest für ein paar Tage. Sehr beliebt war bei beiden Freundinnen der Flug nach Johannisburg zum Beispiel. Dort hatten sie glaube ich immer 4 oder 5 Tage aufenthalt, weil nicht so viele Flieger zurück gingen. Und dann können die dort die Zeit so nutzen, wie sie es möchten. Ob sie nun am Pool liegen oder einen Ausflug machen, bleibt ihnen überlassen.

Auch die Unterkünfte sind sehr nett, das kann ich selber bestätigen, da mich meine Freundin einmal nach Osaka / Japan mitgenommen hat. Der Flug hat mich nur knappe 100 Euro gekostet und die Unterkunft, wohlgemerkt in einem 5 Sternhotel war kostenlos, da meine Freundin immer ein Doppelzimmer bekommen hat. Wir hatten zwar nur 2 Tage beziehungsweise 3 Nächte Aufenthalt und das war mit der Zeitumstellung natürlich schon heftig, andererseits hätte ich sonst wohl nur wenig Gelegenheit gehabt, japanische Luft zu schnuppern.

Diese kurze Zeit habe ich mit Ausflügen vollgestopft. Ich habe fast nichts geschlafen und bin nur herumgedüst. In den Flieger nach Hause bin ich dann total müde reingefallen und hab gleich den Heimflug verschlafen. Meine Freundin konnte natürlich nicht alles mitmachen, weil sie natürlich beim Rückflug nicht schlafen konnte und fit sein musste. Dafür ist sie ja öfters dort und so kann sie das alles kleinweise machen.

Ein reiner Urlaubsaufenthalt ist das also nicht immer, damit kann man es wohl nicht vergleichen. Zu sehen bekommen sie jedoch schon einiges, wenn sie die Zeit dafür nutzen. Man muss dazu auch sagen, dass sich in den letzen Jahren wohl auch einiges geändert hat, weil diese oben genannten längeren Aufenthalte in Johannisburg gibt es derzeit glaube ich nicht mehr, da es inzwischen mehrere Flüge dorthin gibt. Vor einigen Jahren blieb ihnen ja nicht viel anders übrig als dort zu bleiben, weil die nächste Machine eben erst nach einigen Tagen zurück ging.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Als ich noch sehr jung war, so 13 oder 14 Jahre, da habe ich mir auch mal überlegt, ob ich Stewardess werden sollte. Irgendwie hat es mich beeindruckt soviel in der Welt herum zu kommen und viele Städte kennen zu lernen. Auch fand ich, dass die Frauen in ihren Kostümen immer so hübsch aussahen und dachte, die haben einen ziemlich leichten Job.

Aber im Prinzip habe ich dann früher oder später dann auch mal überlegt, dass diese kein Leben wäre, was ich führen würde wollen. Immer unterwegs zu sein, ständig in verschiedenen Orten zu verschiedenen Tag und Nachtzeiten und an Wochenende und Feiertagen. Das hat mich dann komplett abgeschreckt, da das Privatleben zu sehr leiden würde und man seine Familie kaum sehen würde, ganz zu schweigen davon, dass man kaum eine eigenen gründen könnte.

Dazu kommt dann noch das Risiko, das so ein Flugzeug ja auch abstürzen könnte und ich über die Jahre schon als Passagier immer weniger gern geflogen bin. Die Vorstellung beruflich ständig in der Luft zu sein, hat mir dann auch überhaupt nicht zugesagt, so dass ich das als möglichen Berufswunsch komplett von der Liste gestrichen hatte, da es letztendlich für mich alles andere als einen Traumjob dar gestellt hat.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich halte diesen Job nicht für einen Traumberuf und ich denke ebenso wie die Threaderstellerin über diesen Job. Letztendlich ist man eine Servicekraft, so wie viele andere Leute auch. Mich würde ein solcher Job intellektuell nicht befriedigen. Es wird sicher Leute geben, die nun direkt aufschreien und der Meinung sind, dass man als Steward oder Stewardesse einen hoch anspruchsvollen Job hat und dass dieser überhaupt nicht mit anderen Servicejobs dieser Art (Kellner oder ähnliches) vergleichbar ist. Aber letztendlich tut man doch genau das - man sorgt dafür, dass sich die Gäste bei ihrem relativ kurzen Aufenthalt im Flugzeug wohlfühlen. Ob man das als Angestellter in einem Hotel tut oder als Steward(-esse) in der Luft, spielt dabei doch keine Rolle.

Warum sollte es übrigens eine Beleidigung sein, die Flugbegleiter mit Kellnern oder sogar Hotelfachleuten zu vergleichen? Die Tätigkeitsbereiche sind sehr wohl vergleichbar. Eine Kassiererin im Feinkostladen ist auch nichts anderes oder besseres als eine Kassiererin bei Edeka.

Mich würde diese Tätigkeit wahrscheinlich langweilen, da es mir nicht reichen würde, den ganzen Tag Leute zu bedienen. In vielen Jobs arbeitet man mit Menschen, zum Beispiel auch als Arzt. Aber dabei kommt eben noch mehr hinzu als die reine Dienstleistung. Und die Tatsache, dass man vielleicht in interessante Länder fliegt, reicht mir einfach nicht aus, um diesem Job etwas abzugewinnen. Wenn man tolle Urlaube verleben will, ist es wohl sinnvoller, diese in seinem Urlaub zu bereisen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man als Flugbegleiter viel von den jeweiligen Ländern zu sehen bekommt. Im Einzelfall mag das vielleicht mal vorkommen, aber meistens wird man den Flughafen und irgendwelche Hotels kennenlernen - und das war es dann.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mittlerweile muss ich auch sagen, dass der Beruf der Stewardess für mich kein Traumberuf mehr ist. Als ich noch jünger war, habe ich das aber anders gesehen. Ich bin schon immer gerne verreist und habe es als Kind irgendwie schon toll gefunden, dass man als Stewardess weit herum kommt. Aber dieser Berufswunsch hat sich dann zum Glück zerschlagen, weil ich zu klein für den Beruf bin und auch auf einem Ohr nicht richtig höre. Darüber bin ich auch froh, weil ich nicht glaube, dass ich mit den häufigen Zeitverschiebungen gut zurecht kommen würde. Ich denke, ich habe mehr davon, wenn ich im Urlaub andere Länder besuche.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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