Nachbarn schicken Postboten weg

vom 08.07.2011, 01:57 Uhr

Frau A. möchte zum 1. August mit ihrer Familie endlich ein Eigenheim beziehen. Zur Zeit wohnen sie in einer Mietwohnung und das Verhältnis zu den Nachbarn ist nicht sonderlich gut. Deshalb ist Familie A. an sich sehr froh, bald ausziehen zu können.

Die Planung für den Umzug steht bereits und da man zum Umzug dann weniger Stress haben möchte, bestellt Familie A. auch bereits Dinge für das neue Eigenheim. Außerdem hat auch eines der Kinder im Juli Geburtstag und auch die Geschenke wurden im Internet bestellt. Alle Lieferungen sollten an sich an die bisherige Wohnanschrift der Familie A. gesendet werden. Im neuen Eigenheim ist ja keiner vor Ort, der die Pakete annehmen kann und Familie A. ist auch noch an ihrem jetzigen Wohnort gemeldet, da die bisherige Wohnung ja auch erst zum Monatsende gekündigt ist.

Laut Auskunft der Lieferfirmen sollten ein Teil der Päckchen schon am 1. Juli bei Frau A. eintreffen. Als die nicht kamen, dachte sich Frau A. noch nichts. Als sie aber am 5. Juli seit Tagen keine Post im Briefkasten hatte, rief sie bei der Post an. Dort wurde ihr mitgeteilt, dass Familie A. bei der Post als unbekannt verzogen gekennzeichnet ist und alle Sendungen an sie an die Absender zurück gehen. So weit Frau A. bei der Hotline in Erfahrung bringen konnte, haben die Nachbarn wohl gegenüber dem Postboten behauptet, Familie A. würde nicht mehr dort wohnen und sie seien unbekannt verzogen. Leider war am Freitag keiner der Familie A. zu Hause und der Paketbote hat wohl bei den Nachbarn geklingelt.

Frau A. telefoniert nun seit Tagen mit den Lieferanten. Die Bestellungen gingen natürlich zum Teil zurück. Unter Anderem auch das Geburtstagsgeschenk für das Kind, welches nun nicht mehr rechtzeitig geliefert werden kann. Außerdem weiß Familie A. auch nicht, was sonst noch an eventuell wichtiger Post kam und mit dem Hinweis Empfänger unbekannt verzogen an die Absender zurück ging. Es werden zum Teil noch wichtige Unterlagen für Ummeldungen erwartet.

Frau A. ist natürlich sauer. Und sie hat nun enorme Kosten und muss auch enorm viel Zeit investieren, um den Lieferanten hinter her zu telefonieren. Was kann Frau A. tun? Kann sie eventuell Schadenersatz von den Nachbarn fordern?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Was ich nicht ganz verstehe ist, warum die Paketboten zu den Nachbarn gelangten? Bei mir ist es so, dass alle Lieferdienste zuerst bei mir klingeln. Da steht an der Klingel und am Briefkasten mein Name und wird auch erst entfernt, wenn die Wohnung leer ist. Zudem bin ich meist daheim, wenn ich etwas wichtiges erwarte. Wenn dies nicht der Fall ist, werden Sendungen im Geschäft im Haus abgegeben- außer vom Postboten, aber das ist ein anderes Thema. Würde ich dies nicht wünschen, hätte ich jederzeit die Möglichkeit dies mitzuteilen. Entweder in dem Geschäft oder wenn ich mich damit nicht auseinander setzen möchte, bei den jeweiligen Unternehmen. Wenn man mich persönlich nicht angetroffen hat, dann landet ein Kärtchen mit Vermerk über den Verbleib der Sendung im Briefkasten (Abgabe bei Nachbarn/erneute Zustellung am Tag / Abholung in der Filiale).

Lediglich bei einem Versender lief es mal anders. Da war der Herr Paketbote nicht in der Lage das Haus zu finden. Bzw. angeblich würde ich dort nicht wohnen, war die Aussage, zumindest stand nichts am Briefkasten. Da stand definitiv immer mein Name. Den "Vorschlag" das ich die Sendung selbst im Depot abhole, fand ich mehr als lächerlich und so trabte einige Stunden später ein Bote zu mir.

Was mich bei der Geschichte wundert, ist die Tatsache, dass es nicht nur scheinbar keinen gekennzeichneten Briefkasten mehr gab und niemand zu Hause war, sondern auch das die Informationen irgendwelcher Nachbarn dem Paketdienst vorliegen sollen.

Allerdings ist es weder Aufgabe eines Versandhauses noch eines Lieferdienstes sich in Nachbarschaftsstreitereien einzumischen. Das Unternehmen kann lediglich an angegebene Adressen versenden, der Lieferant nur dort zustellen, wo er den Empfänger ausmachen kann. Die Tatsache, dass die Vermutung naheliegt, dass auch Unterlagen nicht angekommen sein könnten, spricht für mich dafür, dass kein Name mehr am Briefkasten/Klingel stand. Dafür jedoch ist man selbst verantwortlich.

Wenn ich Frau A. wäre, würde ich eben dafür Sorge tragen. Bzw. den Lieferanten einen Abgabeort mitteilen, wo ich sicher sein kann, dass man Post mir dort ausgehändigt wird. Und mir keinerlei Gedanken machen über Schadensersatz und ähnlichen Kram, sondern entweder erkennen, dass ich selbst an dieser Situation schuld bin (weil kein Name am Briefkasten) oder den Versender auf seinen Fehler aufmerksam machen (weil Name am Briefkasten, aber keine Mitteilung erhalten) und eine erneute Zustellung verlangen. Rechtliche Beratungen hingegen, wenn man es auf weitere Streitigkeiten anlegt, kann und darf niemand im Internet ohne Weiteres geben. Dafür befrage man dann einen Anwalt seines Vertrauens.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kenne das auch so, dass die Namen am Klingelschild und am Postkasten erst entfernt werden, wenn man eben die Schlüssel abgegeben hat. Auch kenne ich das so, dass die Namensschilder bei der neuen Wohnung direkt angebracht werden, wenn der Vormieter ausgezogen ist, selbst wenn man die Schlüssel eine Weile später bekommt. Ich habe das für normal gehalten. Da sieht doch der Postbote, wer da ist und wer da nicht wohnt.

Abgesehen davon kenne ich das von unseren Postboten gar nicht so, dass dieser bei den Nachbarn klingelt. Der klingelt bei uns und wenn keiner aufmacht, dann wird das Paket zur Filiale umgeleitet und man muss es innerhalb einer bestimmten Frist abholen kommen. Erst nach Ablauf der Frist wird das Paket zum Absender zurück geschickt.

Außerdem frage ich mich die ganze Zeit, warum die Familie A offensichtlich keinen Nachsendeauftrag gestellt hat. Allein deswegen wäre es doch gar nicht erst zu diesem Missverständnis gekommen und der Postbote hätte sich nicht verwirren lassen. Wir stellen bei einem Umzug immer schon vorher einen Nachsendeauftrag und bei uns ist noch nie etwas verloren gegangen oder so.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^