Lieber zuhause arbeiten? Wie motivieren?

vom 02.07.2011, 02:29 Uhr

Seit einigen wenigen Tagen ist es mir möglich, dass ich meine Arbeit auch daheim erledige – Mein Chef meinte, das wäre vollkommen in Ordnung, solange ich ihm die Ergebnisse rechtzeitig auf den Tisch lege. Mir selbst hat es im Büro eigentlich nie sonderlich gut gefallen, da dort eben ein großes „Durcheinander“ herrscht und bei all den Mitarbeitern ist ein bisschen Chaos immer schon vorprogrammiert. Ich wollte dem ganzen also aus dem Weg gehen und habe das Angebot, wie viele andere Kollegen von mir auch, wahrgenommen und versucht, einen Teil meiner Arbeit zu hause zu erledigen.

Ich finde es zu hause in gewissen Dingen sehr viel komfortabler, als im schlecht durchlüfteten Büro an der Hauptstraße in der Stadt. Daheim ist es eben sehr viel vertrauter und auch ein bisschen leiser – Wenn man nicht eben noch mit anderen Dingen nebenbei beschäftigt ist. Ich selbst muss aber auch zugeben, dass ich jetzt, wo ich die Arbeit zu hause mache, sehr viel länger für meine Arbeit brauche. Öfter sitze ich noch bis spät am Abend an meiner Arbeit, obwohl ich im Büro schon lange Schluss gehabt hätte. Der Grund dafür liegt bei mir wohl klar auf der Hand. Ich lasse mich von vielen Dingen ablenken und wenn jemand aus meiner Familie weiß, dass ich zu hause bin, dann stören diese eben auch noch mit irgendwelchen Dingen, die sie unbedingt wissen und fragen müssen.

Ich selbst habe es dann mal noch eine Woche lang mit verschlossener Tür probiert, aber auch so lasse ich mich dann eben noch von vielen anderen Dingen ablenken und meine Mittagspause ist eben schon mal zwei Stunden lang, da es mir dann schwerer fällt, meine Arbeit wieder aufzunehmen. Das Angebot meines Chefs war also ganz nett gemeint, aber ich rege mich eigentlich jeden Abend, den ich länger arbeiten muss als normal, darüber auf, dass ich so lange arbeiten muss. Ich denke daher, dass Heimarbeit daher für mich nicht in Frage kommt, zumindest nicht, solange ich mich noch so lange ablenken lasse.

Arbeitet ihr vielleicht auch daheim? Wie könnt ihr verhindern, dass ihr ständig abgelenkt werden? Was habt ihr für Motivationen, die Arbeit sofort zu erledigen und nicht eben erst so spät, dass man die halbe Nacht damit beschäftigt ist? Wenn ihr nicht daheim arbeitet – Würdet ihr lieber zu hause arbeiten oder bevorzugt ihr doch das Arbeitsklima im Büro?

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe die Möglichkeit, hin und wieder von zu Hause zu arbeiten. Regelmäßig oder dauernd soll das nicht der Fall sein, denn man ist von den Kollegen abgeschnitten wenn man zu Hause ist und das ist zumindest für meine Arbeit nicht so gut. Zudem gilt dieses Angebot bei uns auch nur, wenn man zum Beispiel am frühen Nachmittag einen Termin weiter weg hat und danach nicht nochmal zurück ins Büro möchte, sondern dann lieber gleich heim fährt und von dort noch etwas macht.

Ich nehme das sehr selten in Anspruch, denn ich habe für mich gemerkt, dass mir das Arbeiten zu Hause nicht so viel Spaß macht. Ich bin alleine, habe niemanden um mich und das gefällt mir nicht. Eine besondere Motivation brauche ich nicht, ich habe so viel zutun, das muss in einer gewissen Zeit erledigt sein. Das reicht für mich als Motivation, weil ich nicht möchte, dass meine Chefin von mir denkt, ich hocke zu Hause nur herum und arbeite nicht. Diese Meinung kann nämlich schnell aufkommen, wenn man seine Arbeitsergebnisse später als sonst abliefert.

Ehrlich gesagt glaube ich, dass du nicht der Typ für Heimarbeit bist. Du lässt dich leicht ablenken, offensichtlich kannst du deiner Familie auch nicht klar machen, dass du arbeitest und nicht zum Vergnügen zu Hause bist. Du solltest lieber im Büro sein, wo auch andere sind und du deine Arbeit in der gebotenen Zeit erledigen kannst. Das zu Hause arbeiten verleitet dich dazu, alles entspannter zu sehen, einfach mal länger Pause zu machen und solche Dinge. Ich würde an deiner Stelle lieber wieder im Büro arbeiten und nur dann zu Hause, wenn du beispielsweise mal Handwerker bekommst oder aus einem anderen Grund zu Hause bleiben musst.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich habe vor einigen Jahren zu Hause gearbeitet, weil ich damals über drei Jahre lang selbständig war. Das Problem, in den eigenen vier Wänden immer wieder abgelenkt zu werden, kenne ich also, aber ich konnte in meinem Fall da ganz gut für Abhilfe sorgen, nämlich, indem ich mir ein Arbeitszimmer eingerichtet habe, also ein richtiges Büro, das nur für den Zweck des Arbeitens eingerichtet wurde. Und ich wusste jedes Mal, wenn ich diesen Raum betrat, dass das nun nichts mit meiner Wohnung und meinem Zuhause zu tun hat, sondern hier eben gearbeitet wird. Diese innere Haltung konnte ich gut annehmen und so war es auch tatsächlich kein Problem mehr, den meisten Ablenkungen aus dem Weg zu gehen. Ich kann jedenfalls nicht sagen, dass ich in größerem Maße abgelenkt worden wäre als das auch in einem Büro eines Unternehmens häufiger mal der Fall ist.

Die Motivation, die einem dabei hilft, die Arbeit nicht ewig vor sich herzuschieben, ist eigentlich klar und sollte auf der Hand liegen: es geht um einen Job, den man nicht verlieren möchte. Dass man insofern Leistungen erbringen muss, ist klar. Wichtig ist allerdings eine gute Organisation seiner eigenen Arbeitsweise, damit man eben nicht immer wieder erneut nach einer Motivation suchen muss. Wenn man sich klare Strukturen festlegt, nach denen man vorgeht, wird sich das Arbeiten zu Hause recht schnell so normal anfühlen, dass man keine dauernde Motivation mehr benötigt.

Ich habe mir damals meine Arbeitszeiten direkt klar festgelegt, allerdings habe ich mir auch das Recht herausnehmen können, einfach mal an einem Tag die Arbeit auszusetzen, mich wirklich ablenken zu lassen und dafür am nächsten Tag eben die doppelte Arbeitszeit zu leisten. Wie frei Du hier in der Ausgestaltung oder der Festlegung Deiner Arbeitszeiten bist, weiß ich leider nicht, aber möglicherweise fällt es Dir leichter, an die Arbeit zu gehen, wenn Du an den bekannten Regelarbeitszeiten, die man aus Büros kennt, etwas abweichst und mehr auf Deine persönlichen Belange und Möglichkeiten eingehst, wenn Du diese Zeiten für Dich festlegst.

Die halbe Nacht arbeiten zu müssen, weil man tagsüber nicht fertig wird, muss gar nicht unbedingt negativ zu sehen sein. Das kann auch einfach nur bedeuten, dass man eben zu anderen Zeiten seine Hochphasen hat und muss nicht zwingend heißen, dass man total fehlorganisiert ist. Ich denke, Du solltest Dich dahingehend fragen, was für Dich die beste Lösung ist, vor allem in zeitlicher Hinsicht. Wann kannst Du am besten arbeiten? Welche Pausen brauchst Du? Und vor allem: wie ist das mit den Vorgaben Deines Arbeitgebers zu vereinbaren?

Mittlerweile arbeite ich in einem Büro außerhalb meiner Wohnung und empfinde das auch als ganz gut so. In meinen früheren Arbeitsverhältnissen hätte ich mir hingegen aber die Möglichkeit, zu Hause arbeiten zu können, durchaus gewünscht und nicht nur vorstellen können. Nun bin ich mehr als zufrieden mit der Arbeit im Büro und auch damit, dass ich weiß, dass meine Arbeit eben dort stattfindet und ich hier zu Hause nicht mit Arbeit konfrontiert werde, allerdings liegt das sicherlich auch daran, dass ich den Kontakt zu meinem Chef und den Kolleginnen, wenn ich sie mal zu Gesicht bekomme, durchaus mag und ungern verlieren würde.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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