Kurzvortrag: Christliche Objekte im Satanismus

vom 27.02.2011, 17:10 Uhr

Das wohl bekannteste, religiöse Objekt des Satanismus, das sich auch oft in Form von Amuletten oder Schmuck wieder findet, ist wohl das umgekehrte Kreuz. Weitaus weniger bekannt ist allerdings, dass das so genannte satanische Kreuz ein ursprünglich christliches Symbol ist.

Als der Apostel Petrus bei seinem missionarischen Wirken in Rom verhaftet wurde, so die christliche Überlieferung, bat er darum, kopfüber gekreuzigt zu werden, da er nicht würdig sei, auf die gleiche Weise zu sterben, wie Jesus Christus. Nachdem dies veranlasst wurde, entwickelte sich das umgekehrte Kreuz zum Zeichen des heiligen Petrus. Katholische Kirchen, die ihm gewidmet sind, tragen es noch heute statt dem normalen Kreuz auf dem Turm und auch in der Kunst stellt es das Symbol des Apostels dar.

Um die Entwicklung des christlichen zum satanischen Symbol verfolgen zu können, muss man einen Blick ins Mittelalter werfen. Vor der Christianisierung in Mittel- und Nordeuropa war Thors Hammer ein verbreitetes Schmuckstück, es wurde mit dem Hammerkopf nach unten getragen. So ist bereits eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Petruskreuz vorhanden. Als allerdings die europäischen Volksgruppen allesamt zum Christentum konvertieren mussten, wurde Thors Hammer als Symbol für ketzerisch erklärt. Durch die Ähnlichkeit des Hammers mit dem umgekehrten Petruskreuz wurde dieses nun zum Symbol der Gegner des Christentums.

Heutzutage ist kaum noch bekannt, dass das umgedrehte Kreuz, das zu einem der aussage kräftigsten und bekanntesten Symbole des Satanismus wurde, ursprünglich wirklich in seiner Form ein christliches Symbol ist. Es gilt nun ganz allgemein als Verspottung und Ablehnung des christlichen Kreuzes.

Eine weitere Ablehnung des Christentums und die Verfremdung seiner sakralen Symbolik äußern sich im Satanismus durch die Verspottung der heiligen Messen und des Abendmahls. Auch im Satanismus werden Messen, so genannte schwarze Messen, abgehalten und auch zu ihnen gehört ein Abendmahl – allerdings lassen die Anhänger Brot und Wein reichen, nur um es anschließend an sich vorüberziehen zu lassen, um ihre Abscheu vor Jesus Christus zu demonstrieren. Außerdem werden traditionelle Gebete, wie etwa das Vaterunser, rückwärts aufgesagt, umgekehrte Kruzifixe aufgehängt oder auch nackte Frauen als Altar verwendet. Allerdings hat dies keine sexuelle Bedeutung, sondern rührt von der Ansicht, dass nur ein Frauenkörper als Schoß und Ursprung des Lebens rein genug sei, als Altar dienen zu dürfen.

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich persönlich würde in dem Zusammenhang noch erwähnen dass Petrus der Schutzpatron der Metzger, Schreiner, Schmied, Uhrmacher, Ziegelbrenner, Glaser, Steinhauer, Schlosser, Schiffer, Netzweber, Gießer, Tuchweber, Walker, Töpfer, Fischer, Maurer und Fischhändler ist und dass die Anhänger dieser Berufsgruppen früher öfters das Petruskreuz als "Amulett" trugen.

Ich persönlich finde das ist ein ganz interessantes Detail, dass dieses Symbol also Anfangs noch ein Symbol dafür war dass man besonders gläubig war, heutzutage jedoch davon ausgegangen wird, dass Träger dieses Symbols von der christlichen Gemeinschaft nichts wissen wollen.

» UrzaThePlanewalker » Beiträge: 8 » Talkpoints: 2,92 »


koeniglich hat geschrieben:Um die Entwicklung des christlichen zum satanischen Symbol verfolgen zu können, muss man einen Blick ins Mittelalter werfen. Vor der Christianisierung in Mittel- und Nordeuropa war Thors Hammer ein verbreitetes Schmuckstück, es wurde mit dem Hammerkopf nach unten getragen. So ist bereits eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Petruskreuz vorhanden. Als allerdings die europäischen Volksgruppen allesamt zum Christentum konvertieren mussten, wurde Thors Hammer als Symbol für ketzerisch erklärt. Durch die Ähnlichkeit des Hammers mit dem umgekehrten Petruskreuz wurde dieses nun zum Symbol der Gegner des Christentums.


Dafür hätte ich gerne eine seriöse Quelle. Der Mjöllnir sieht, wenn ich jetzt mal die authentischen archäologischen Funde ansehe, nämlich meist nur bedingt einem umgekehrten christlichen Kreuz ähnlich. Außerdem habe ich bisher immer gelesen, dass viele bei einigen Satanisten übliche Bräuche ihre Basis ganz einfach in der Inversion christlicher Bräuche hätten. So wird beispielsweise auch der Ablauf einer "schwarzen Messe" oftmals in der Literatur beschrieben. Und ein umgekehrt getragenes Kreuz soll demnach auch nur für die Inversion der Bedeutung stehen. Genauer: Für das Umkehren der christlichen Tugenden und Sünden. Die Sünden gelten als gut, die Tugenden als schlecht. Einen Zusammenhang zu den Symbolen anderer, früherer Religionen gibt es in dieser Theorie absolut nicht.

koeniglich hat geschrieben:Außerdem werden traditionelle Gebete, wie etwa das Vaterunser, rückwärts aufgesagt, umgekehrte Kruzifixe aufgehängt oder auch nackte Frauen als Altar verwendet. Allerdings hat dies keine sexuelle Bedeutung, sondern rührt von der Ansicht, dass nur ein Frauenkörper als Schoß und Ursprung des Lebens rein genug sei, als Altar dienen zu dürfen.


Ich bin mir ziemlich sicher, dass für viele der Personen, die solche Messen feiern, durchaus auch sexuelle Aspekte eine Rolle spielen. Die Religion wird allzu oft als Vorwand dafür genutzt, sich sexuell auszuleben. Man vergleiche auch mal dazu die Berichte über angeblich rituelle Orgien im Satanismus. Wobei man da auch die angebliche "Sexualmagie", an die einige Satanisten glauben, bedenken muss. Da wird man einen sexuellen Aspekt der Taten wohl kaum abstreiten können. ;)

Zudem muss man bei dem Thema eigentlich immer dazu sagen, dass es den Satanismus gar nicht erst gibt, sondern verschiedenste, unterschiedliche, Strömungen und Richtungen. Nicht jeder Satanist feiert irgendwelche großen Messen, und nicht jeder hängt sich umgedrehte christliche Kreuze um. Es dürfte genügend geben, die einfach nur im Stillen praktizieren oder auch einfach nur diesen Glauben besitzen, ohne dies groß in irgendwelche Taten umzusetzen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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