Ernährung von Tieren bei Vegetariern

vom 06.02.2011, 17:43 Uhr

Hier wird ja auch immer wieder über Vegetarier und Veganer diskutiert. Es gibt ja auch einige Vegetarier, die aus ethischen Gründen keine Tiere essen und nicht nur weil ihnen selber Fleisch nicht schmeckt. Sie sind gegen Massentierhaltung oder eben die Art und Weise der Schlachtung und so weiter. Das sind ja auch durchaus Argumente, die man nachvollziehen und verstehen kann.

Wie ist es dann aber eigentlich wenn diese Personen Haustiere haben. Nehmen wir zum Beispiel klassisch eben einen Hund oder eine Katze an. Diese Tiere lieben in der Regel ja doch Fleisch in ihrer Ernährung und brauchen es ja auch. Zumindest hätte ich noch nicht wirklich eine vegetarische Katze oder einen vegetarischen Hund gesehen.

In dem Hunde- oder Katzenfutter befindet sich demnach ja auch genügend Fleisch welches ebenso aus Massentierhaltung oder dergleichen stammt. Verzichten Vegetarier in dem Fall ganz auf ein Haustier oder ist es für sie dann doch in Ordnung, wenn sie den Tieren Tiernahrung mit Fleisch kaufen. Oder ernähren sie ihre Tiere dann auch vegetarisch? Ist das dann für die Tiere gesund?

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kann natürlich nicht für alle sprechen, denn ich kann nicht wissen, wie andere Veganer es handhaben, aber ich habe eine Bekannte, die Vegetarierin ist und diese ernährt ihre Katze durchaus auch vegetarisch. Das Essen für die Katze kocht sie selbst und im Grunde bekommt die Katze auch keinen ekeligen grünen Brei oder wie man das sich jetzt vorstellen mag, sondern eigentlich ganz lecker Essen. Die Katze lebt und sieht auch recht gesund aus. Ob die Ernährung ihrer Gesundheit schadet, weiß ich nicht, man sieht ihr zumindest nichts an. Dazu muss ich allerdings auch noch sagen, dass die Katze keine Hauskatze ist, sondern auch nach belieben raus kann und daher die Möglichkeit hat, sich Fleisch auf anderem Wege zu besorgen, wenn es ihr fehlen sollte.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich glaube kaum, dass man eine Katze oder einen Hund rein vegetarisch ernähren kann. Gesund wird es keinesfalls sein, wenn man versucht die Essgewohnheiten umzustellen. Ich denke gerade daran was mit den Zähnen der armen Hunde geschehen wird, wenn sie keine Knochen zum Nagen bekommen. Diese werden früher oder später ausfallen, denn durchs Knochen abnagen werden die Zähne robust und der Zahnstein wird entfernt. Fehlende Mundhygiene, die bei menschlichen Vegetariern nicht vernachlässigt wird, kommt bei Tieren erschwerend hinzu.

Aber nicht nur für die Zähne, sondern auch für den ganzen Körper wird eine vegetarische Ernährung bestimmt nicht gesund sein. Man kann den Tieren schließlich auch keine Nahrungsergänzungsmittel aufdrücken um in Tablettenform wichtige Nährstoffe aufzunehmen. Das wäre doch krank.

Katzen wird man generell nicht zum Vegetarier umerziehen können, zumindest nicht diese, die frei herumlaufen können. Würde man ihnen nur vegetarisches Essen anbieten würden sie es verweigern und sich in der freien Natur Mäuse und Vögel suchen um ihren hunger zu stillen. Glücklich würde die Katze sicherlich nicht.

Aber interessant wäre es schon zu wissen ob manche Vegetarier schon einmal versucht haben ihre Haustiere umzuerziehen. Manchmal haben Vegetarier einen richtigen Ekel vor Fleisch und können es nicht einmal riechen. Folglich können sie ihre Tiere auch nicht mir Fleisch füttern. Wenn ich mir Sarah Knappig, als überzeugte Vegetarierin, :lol: vorstelle, denke ich nicht, dass sie Fleisch an Tiere verfüttern kann. Was machen diese Menschen dann? Sie müssen zwangsläufig nur Gemüse oder Tofuware verfüttern, oder jedes Mal wenn das Tier Hunger hat, jemand anderem Bescheid geben.

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne auch eine Vegetarierin, die ihre Hunde vegetarisch ernährt. Im Gegensatz zu der von Crispin genannten Katze können sich die Hunde ihr Fressen nicht anderweitig besorgen und sind also auf das angewiesen, was sie von ihrem Frauchen bekommen.

Angesichts der Tatsache, dass Hunde nunmal Fleischfresser sind, die nicht, wie wir als Allesfresser, mal eben ihre Ernährung folgenlos umstellen können, halte ich das für Tierquälerei. Umso absurder ist das, weil die besagte Vegetarierin natürlich gegen Tierquälerei ist. Warum man sich dann zwei Hunde in einer kleinen Wohnung hält und diese nicht mal angemessen füttert, bleibt mir ein Rätsel.

ich weiß allerdings nicht, ob die Frau ihre Hunde rein vegetarisch ernährt. Aber zumindest kocht sie ihnen überwiegend vegetarisches Essen aus Reis etc. Da sie ihren Hunden aber kein Dosenfutter geben will, sondern sie immer bekocht, kann ich mir vorstellen, dass die Tiere so gut wie nie Fleisch bekommen.

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» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe mich, obwohl ich Vegetarier bin, jetzt noch nicht näher mit diesem Thema beschäftigt, da ich persönlich nicht Halter eines Haustiers bin oder die Haltung eines Haustieres in Erwägung ziehe. Ich weiß aber vom Surfen auf diversen Internetportalen von Vegetariern oder Veganern, dass es auch fleischfreies bzw. milch- und eifreies Tierfutter gibt. Ob das jetzt für die Tiere gesund ist oder nicht, kann ich jetzt nicht mit Sicherheit sagen, da ich mich mit den Stoffwechselnvorgängen von Tieren nicht auskenne.

Ich denke aber nicht, dass es zu großartigen Mangelerscheinungen kommen würde. Auch die Körper von Tieren brauchen ja grundsätzlich die gleichen Nährstoffe, sodass man auch für Tiere ein ausgewogenes Futter aus rein pflanzlichen Bestandteilen herstellen kann. Ein Angebot dafür gibt es auf jeden Fall, auch wenn diese Produkte, wie alle vegetarischen bzw. veganen Ersatzgüter, oftmals unverschämt teuer verkauft werden. Grundsätzlich denke ich aber, dass konsequente Vegetarier und Veganer an ihre Haustiere keine fleischhaltige Nahrung verfüttern sollten, um sich nicht in ihrer Lebensweise unglaubwürdig zu machen.

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» daaldi91 » Beiträge: 389 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge


daaldi91 hat geschrieben: Ich denke aber nicht, dass es zu großartigen Mangelerscheinungen kommen würde. Auch die Körper von Tieren brauchen ja grundsätzlich die gleichen Nährstoffe, sodass man auch für Tiere ein ausgewogenes Futter aus rein pflanzlichen Bestandteilen herstellen kann. Ein Angebot dafür gibt es auf jeden Fall, auch wenn diese Produkte, wie alle vegetarischen bzw. veganen Ersatzgüter, oftmals unverschämt teuer verkauft werden. Grundsätzlich denke ich aber, dass konsequente Vegetarier und Veganer an ihre Haustiere keine fleischhaltige Nahrung verfüttern sollten, um sich nicht in ihrer Lebensweise unglaubwürdig zu machen.

Tiere, die von Natur aus Fleischfresser sind, kann man niemals artgerecht ernähren, wenn man ihnen das Fleisch vorenthält. Bei Katzen kann das ganz schnell zu schwerwiegenden Krankheiten führen. Denn wenn sie beispielsweise zu viele pflanzliche Proteine zu fressen bekommen, dann können sie sehr leicht Nieren-krank werden. Sie brauchen definitiv Fleisch und das ist durch nichts zu ersetzen und würde weitere Krankheiten nach sich ziehen der der erwähnten Niereninsuffizienz.

Ich muss aber zugeben, dass ich als Vegetarier selber eine Katze habe und die bekommt Fleisch zu fressen. Ich würde mich aber trotzdem nicht als "unglaubwürdig" bezeichnen. Ich habe meine Katze vor etwa 10 Jahren aus dem Tierheim geholt, da war ich selbst noch kein Vegetarier, das hat sich erst in den letzten Jahren so entwickelt. Aber was soll ich jetzt machen? Ich hänge an meiner Katze und habe ja auch eine Verantwortung diesem Leben gegenüber.

Ich habe jetzt immer darauf geachtet, ihr wenigstens Bio-Fleischfutter zu geben, um so wenigstens die Massentierhaltung nicht mit zu unterstützen. einen anderen Weg sehe ich gerade nicht, es ist irgendwie eine blöde Situation, das gebe ich zu aber soll man deswegen sein Tier weg geben? Man muss es unbedingt artgerecht ernähren und kann es nicht mit pflanzlicher Ersatz-Nahrung füttern. Aber wie gesagt, man kann auch beim Hunde-oder Katzenfutter auf Bio ausweichen, somit unterstützt man wenigstens nicht diese Wahnsinn der Massentierhaltung.

Ich denke bei vegetarischen (oder veganen) Tierhaltern ist es einfach auch die Frage, warum sie kein Fleisch essen, aus ethischen Gründen oder weil sie es als ungesund oder eklig empfinden. Dementsprechend wählen sie vielleicht das Tierfutter aus. Vielleicht existiert ja irgendwo eine Studie, ob Vegetarier eher Meerschweinchen und Kaninchen anstatt Hunde oder Katzen (oder andere Fleisch-fressende Tiere) halten. :P Wäre vielleicht mal mal interessant.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe schon von vielen Menschen gehört, die ihre Tiere vegetarisch ernähren und es schockiert mich immer wieder. Auch wenn ich die Vegetarier wirklich verstehen kann und ich selber auch gegen die Massentierhaltung bin, so finde ich die vegetarische Ernährung von Haustieren durchaus falsch. Ich bin der Meinung, dass gerade Katzen und Hunde einfach Fleisch brauchen. Das gehört einfach zu ihren Grundnahrungsmitteln und ist für sie sehr wichtig.

Der gesamte Organismus der Katzen und Hunde beruht auf der Ernährung mit Fleisch. Sie wurden einfach so von Gott erschaffen und waren auch in der freien Natur einfach Fleischfresser. Aus diesem Grund sollte man ihnen diese Nahrung auch nicht absprechen und versuchen, sie zu verbiegen. Das wäre durchaus falsch.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich glaube, dass man nur weil man Vegetarier ist, dem Tier Fleisch nicht unbedingt vorenthalten muss. Eine Bekannte von mir ist strenge Veganerin, das heisst sie lehnt für sich alles Tierische ab. Aber ihrer Katze gibt sie hochwertiges Katzenfutter.

Sie hat mir erzählt, dass sie selbst sich extrem davor ekeln würde, die Dosen mit dem Futter zu öffnen, aber sie will dem Tier eine artgerechte Ernährung zukommen lassen und es niemals zum Vegetarier umerziehen wollen.

Nur weil man selbst eine vegetarische Ernährung bevorzugt, muss man dem Tier das nicht auch zumuten. Ich finde auf jeden Fall die Einstellung meiner Bekannten toll.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Hier wurde ja schon das Tierfutter, in dem Biofleisch enthalten ist, erwähnt. Hunde- und Katzenfutter muss nicht unbedingt aus minderwertigem Fleisch oder von Tieren, die unter schlechten Bedingungen gehalten wurden, bestehen. Es gab schon immer Futtersorten, die man bedenkenlos kaufen konnte und mittlerweile gibt es genügend Futterhersteller, die den Trend erkannt haben und auf den Zug mit aufgesprungen sind.

Ich würde meine Tiere niemals vegan ernähren. Freigängerkatzen holen sich was sie wollen. Ein Hund muss das nehmen was man ihm bietet. Schau ich mir die Zusammensetzungen dieser Futtersorten an, sehe ich nur Schrott. Das vegetarische Futter besteht aus genau den Füllstoffen, die ich beim Kauf meide. Auch der hohe Getreideanteile ist nicht empfehlenswert. Nicht umsonst wird Haltern, die einen Hund mit Gelenkschäden haben, geraten unbedingt getreidefrei zu füttern. Ein Hund braucht kein Getreide, Obst und Gemüse sind auch eher nebensächlich - woraus soll also vegetarische und für den Hund gesundes Hundefutter sonst bestehen?

In Veggieforen liest man immer wieder von einem Tierheim, das seine Tiere komplett vegetarisch ernährt. Dieses Tierheim wird immer wieder als positives Beispiel genannt. Dabei wird allerdings nie erwähnt, dass dieses Projekt schief gelaufen ist. Die vegetarische Fütterung wurde schon bald eingestellt, weil der neue Tierheimleiter es eben auch als ungesund und unnatürlich empfand. Wenn man für sich selber entscheidet, dass man komplett auf tierische Sachen verzichten möchte, ist das ok. Es stimmt ja auch, dass der Mensch kein reiner Fleischfresser ist. Ein Tier jedoch, das als Fleischfresser gilt und auf einen angewiesen ist, sollte man aber so ernähren, dass es ihm an nichts fehlt.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne eine Veganerin, die wirklich schon wie Rainer Langhans lebt, was das Essen betrifft und sie wollte ihren Hund auch fleischlos ernähren. Die Tierärztin hat nach ein er Weile mit ihr geschimpft, weil der Hund Mangelerscheinungen bekam. Der Hund und auch die Katze sind Jäger, die von Natur aus Beutetiere jagen und die Fleisch zum Leben brauchen. Anders wie vielleicht der Mensch brauchen diese Tiere tierische Eiweiße. Ich finde es schlimm, wenn man als Mensch die Lebens- bzw. Essgewohnheiten auf ein Tier übertragen will, die man selber hat.

Eine andere Bekannte von mir, auch Vegetarierin hatte einen Hamster und 2 Farbratten. Beide Tiere sind nach kurzer Zeit gestorben,. weil ihnen das tierische Eiweiß gefeht hat. Sie fütterte die Tiere ausschließlich pflanzlich, obwohl diese Tiere auch tierisches Eiweiß brauchen.

Menschen, die selber aus Überzeugung kein Fleisch essen, sollten sich demnach keine Tiere halten, die Fleisch benötigen und ich weiß, dass es auch andere Meinungen gibt, wie hier Hundefutter selber kochen / Vegetarische Hundeernährung und auch hier fleischlose Ernährung beim Hund .

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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