Beziehung: Unterschiedliche Einstellungen zum Geld

vom 07.11.2010, 11:31 Uhr

Hallo!

Seit bald einem Jahr bin ich mit meinem Freund zusammen. Da ich noch bei meinen Eltern wohne, sind wir fast immer bei ihm. Wir sehen uns so gut wie jeden Tag. Am Wochenende übernachte ich bei ihm und unter der Woche sehen wir uns auch mehrere Stunden täglich. Da wir viel Zeit miteinander verbringen, essen wir zum Beispiel auch häufig zusammen.

Allerdings möchte mein Freund sehr häufig essen gehen oder zumindest eine Kleinigkeit beim Imbiss kaufen. Auf Dauer wird das ganz schön teuer. Kochen möchte er nicht gerne, da seine Küche recht klein ist und er auch keine Spülmaschine hat und eine große Abneigung gegen das Spülen hat.

Wenn ich bei ihm bin, gehen wir häufiger zusammen einkaufen. Bisher habe ich das so gemacht, dass ich ihm meistens die Hälfte zum Einkauf dazu gegeben habe, auch wenn meistens einige Sachen eingekauft werden, die er dann alleine unter der Woche isst, trinkt oder verwendet. Unsere Einstellung zum Thema Geld ist eine ganz andere. Während mein Freund gerne Markenartikel kauft und auch teure Lebensmittel (Shrimps, alkoholische Getränke usw.), achte ich sehr auf den Preis und suche mir meistens nur Artikel von einer Billigmarke aus.

Mich stört das schon, da mein Freund genauso wie ich auch nicht so viel Geld zur Verfügung hat und ihm daher am Ende des Monats häufiger mal das Geld ausgeht. Außerdem leistet sich mein Freund sehr viel. Er kauft sich häufig neue Elektrogeräte und auch sehr viele Spiele für Spielkonsolen.

Da wir auch vorhaben, in nicht allzu ferner Zukunft zusammenzuziehen, habe ich etwas Bedenken, ob es dann nicht häufiger Streit gibt, weil wir ganz andere Einstellungen zum Thema Geld haben. Im Vergleich zu meiner Singlezeit, gebe auch ich jetzt deutlich mehr aus, da ich früher nur sehr selten außer Haus gegessen habe und auch sonst sehr sparsam war.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Seht ihr da auch ein Problem, wenn die Partner ganz anders mit Geld umgehen? Wie kann man es wohl lösen, dass beide Partner zufrieden sind?

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass ihm Euer unterschiedliches Ausgabeverhalten auch schon aufgefallen sein wird und mich würde interessieren, was er dazu sagt und welche Lösungsansätze Dein Freund hat. Vielleicht kannst Du das noch nachfügen.

Meiner Erfahrung nach ist die einzige Möglichkeit, die es in einer solchen Situation wohl gibt, die klare Trennung der Finanzen, sprich: Jeder zahlt seins und für gemeinsame Dinge wie das Essen gibt es eine gemeinsame Kasse, in die ein fixer Betrag eingezahlt wird, den sich beide Seiten teilen und der dann eben für alle Lebensmitteleinkäufe reichen muss.

Eine andere Lösung sehe ich nicht wirklich, weil ich nicht glaube, dass Du Deinen Freund umerziehen kannst, was seinen Umgang mit Geld angeht, genauso wenig, wie er Dich davon überzeugen können wird, dass sein Umgang mit Geld der richtige ist und Du diesen ebenfalls für Dich übernimmst. Möglicherweise wird sich sein Ausgabeverhalten im Laufe der Jahre ändern, aber das muss von ihm selbst und seinen eigenen Erkenntnissen und Schlussfolgerungen ausgehen. Ein solches Umdenken bewirkt man wohl in den seltensten Fällen von außen.

Vielleicht wäre also eine solche Haushaltskasse für Euch eine Lösung, die Ihr mal testweise ansetzen könntet, um herauszufinden, ob Ihr damit klarkommt. Und möglicherweise macht so eine Kasse Deinem Freund auch plakativer deutlich, wieviel Geld er wirklich ausgibt, denn man sieht bei einer Haushaltskasse mit Bargeld schnell, wieviel Geld gestern noch drin war und wieviel heute noch da ist - für welchen Gegenwert.

Meinst Du, das wäre eine praktikable Lösung, die Euch weiterhelfen könnte?

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Als ich gerade deinen Beitrag gelesen habe, habe ich mich gleich an meinen damaligen Freund bzw. heute Ehemann erinnert gefühlt. Bei ihm war es genauso. Er hat gerne Markenprodukte eingekauft. Ebenso hat er nicht auf den Preis geschaut, wenn er etwas gebraucht hat, sondern hat einfach das eingekauft, was er gebraucht hat.

So kenne ich auch einige weitere Männer, die sich ähnlich in ihrem Junggesellenleben verhalten haben. Viele dieser Männer hatten bzw. haben einfach nicht gelernt zu sparen. Das bekommt man aber als Frau oftmals ganz gut geregelt, wenn man einmal das Gespräch mit seinem Mann bzw. Freund sucht. Jedenfalls bei mir hat es ganz gut geklappt, auch wenn es immer mal wieder vorkommt, dass mein Mann ganz euphorisch etwas einkauft, ohne mir vorher Bescheid zu geben und ich ihm dann vorwerfe, dass wir das eigentlich gar nicht gebraucht hätten. Aber man pendelt sich doch schon irgendwie ein. Inzwischen kauft mein Mann sogar selber nach Sonderangeboten ein und schaut besser auf unser Geld.

Allerdings kenne ich auch einen Fall, bei dem der Mann so stur war, dass daran die Beziehung gescheitert ist. Soweit muss es aber bei dir ja nicht kommen, so dass ich dir raten würde, einmal das Gespräch mit deinem Freund zu suchen, um zu klären, wie er tickt und ob ihr auf einen gemeinsamen Nenner kommen könnt oder ob ihr euch wenigstens ein wenig aneinander annähern könnt.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo mareikel, aus Deinem Beitrag konnte ich noch nicht herauslesen, ob Ihr denn schon mal über dieses Thema gesprochen habt. Das wäre in meinen Augen das erste, was zu tun ist. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass Dein Freund sich Deines Ärgers gar nicht bewusst ist. Das Ergebnis eines solchen Gespräches, wäre für mich dann auch eher ein Ausgangspunkt konkret nach Lösungen zu suchen oder eben Tipps zu erbitten.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ja, ich habe mit meinem Freund schon darüber gesprochen, dass es mich etwas stört, dass er so viel Geld ausgibt und oft auch für in meinen Augen unnütze Dinge. Was zum Beispiel das Essen gehen angeht, konnte ich ihn leider bisher noch nicht richtig überzeugen. Ständig spricht er dann von der Arbeit vom Kochen und vom Abspülen und irgendwann gebe ich dann nach. Zwar habe ich auch schon häufiger mal gekocht und den Abwasch übernehme ich sowieso immer bei ihm, aber ehrlich gesagt nervt es mich auf Dauer auch, wenn ich dann alles alleine machen muss und etwas ungerecht finde ich es auch. Außerdem isst mein Freund fast ausschließlich Fastfood und das ist ja einfacher an der Imbissbude zu kaufen als selber zu machen.

An sich ist das wohl keine schlechte Idee, die Finanzen strikt zu trennen, aber in der Ausführung ist das wohl eher kompliziert. Ich will ja auch nicht als total geizig angesehen werden. Was die Lebensmitteleinkäufe angeht, wüsste ich nicht so recht, wie wir das machen sollten. Wie gesagt, ich bin täglich bei meinem Freund, oft ab frühen Abend. Wir essen zwar meistens zusammen, aber nicht immer. Wie soll man das dann mit den Lebensmitteln machen? Es ist ja auch schwierig, im Voraus zu wissen und zu planen, was man nun zusammen isst und was er vielleicht alleine ist. Wenn wir zum Beispiel nur fürs Wochenende Lebensmittel einkaufen, würde ich schätzen, dass meistens ca. 70 % der Kosten für „seine“ Lebensmittel draufgehen und ca. 30 % für meine Sachen.

Ja, das glaube ich auch, dass mein Freund mit 28 Jahren nicht mehr umerzogen werden kann.

Ein Problem ist ja die Sache mit den Lebensmitteln, aber es beunruhigt mich auch, wie viel Geld mein Freund für Elektronikartikel ausgibt. Auf den Monat umgerechnet sind das sicherlich 100 Euro und ich frage mich immer, ob das denn sein muss. Einerseits ist es ja meistens allein sein Geld, was er dafür ausgibt, aber wenn wir mal zusammenleben, geht es mich ja in gewisser Weise auch an. Außerdem war es auch schon einige Male so, dass ich mich dann dazu bereit schlagen lassen habe und ihm dann die Hälfte zum Kaufpreis dazugegeben habe, wie zum Beispiel für eine Digitalkamera und einen neuen Monitor.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also in so einer Situation würde ich schnell mal mit deinem Freund sprechen. Vor allem bevor ihr zusammen zieht, denn das kann wirklich böse ausgehen. Ich hatte auch mal so ein ähnliches Problem. Das Geld hatte einfach da zu sein und es ist egal was es kostet. Solche Leute gibt es, es ist ihnen egal das sie gar nicht so viel Geld zur Verfügung haben und landen so schnell mal in der Schuldenfalle.

Ich würde beim einkaufen zum Beispiel einen genauen Plan aufstellen, was ihr so am Wochenende benötigt und was er unter der Woche. Zu dem was ihr am Wochenende benötigt würde ich wie bisher die Hälfte dazu geben, für den Rest im Moment noch nicht. Das ändert sich dann eh automatisch wenn ihr zusammen zieht. Er muss lernen mit seinem Geld auszukommen. Leider können das viele nicht. Suche ihm im Internet einen Haushaltsplan heraus und versuche das mit ihm zu führen. Da kann einem oft ganz anders werden wenn man sieht wo das ganze Geld geblieben ist.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich persönlich sehe das zunächst nicht als großes Problem an, solange ihr nach dem Zusammenziehen beide weiterhin getrennte Konten behaltet. Sicherlich müsste man dann schon abklären, wie so ein gemeinsamer Einkauf aufgeteilt wird. Ständig teure Markenartikel oder exklusive Dinge, wie Shrimps, muss er dann halt alleine bezahlen, wenn er sie unbedingt haben möchte. Ich empfinde, das nicht als geizig, wenn du sagst, dass du diesen "Lebensstil" finanziell nicht mit tragen kannst/willst.

Du hast geschrieben, dass du deinen Freund bereits darauf angesprochen hast. wie hat er denn reagiert bzw. was hat er dazu gesagt? Will er das du dich jedes Mal beteiligst? Im Prinzip stimmt es schon dass er mit seinem Geld tun und lassen kann, was er will. Aber für dich solltest du schon eine klare Trennungslinie ziehen und schon gar nicht, würde ich mich an den Ausgaben für Elektroartikel beteiligen, wenn dir das finanziell nicht so ohne Weiteres möglich ist. Und selbst wenn, das ist eigentlich auch seine Sache, es sei denn du willst ihm unbedingt eine Freude machen aber das lese ich jetzt nicht so raus aus deinen Zeilen.

Diese finanzielle Sache scheint jetzt zwischen euch wirklich ein Problem zu sein. Aber wie sehr euch das beeinträchtigt und ob es ein Zusammenleben erheblich erschwert, wirst du wohl nur allein beurteilen können. So wie sich das für mich anhört, führt da kein Weg dran vorbei, die Finanzen strikt zu trennen. Problematisch sehe ich es an, dass du dir da anscheinend Sorgen machst, wie das bei deinem Freund ankommt. Da solltest du vielleicht versuchen, deine Einstellung zu ändern und da mehr an dich zu denken bzw. dir im Klaren zu sein, dass es dein Recht ist, über dein Geld so zu entscheiden und zu verfügen, wie du es willst. Deinem Freund ist es doch anscheinend auch völlig egal. wie sein "verschwenderisches" Verhalten im Bezug auf Geld bei dir ankommt. Von daher würde ich dir einfach raten, in dieser Hinsicht deine eigenen Interessen zu vertreten und durchzusetzen und dann wirst du ja sehen, was dabei herauskommt.

Ändern wirst du das Verhalten deines Freundes sicher nicht können, aber vielleicht erreichst du ja, dass er in sofern mehr auf sein Geld achtet als dass er nicht mehr damit rechnen kann, dass du ihm finanziell weiter unter die Arme greifst. Wenn er weiß, dass er seine ganzen "Luxusartikel" komplett selber zahlen muss, dann reisst er sich dahingehend vielleicht mal ein bisschen zusammen, wenn er merkt, du gibst ihm nichts mehr dazu. Bisher hat er ja in solchen Situationen anscheinend immer einen Vorteil gehabt.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin auch der Meinung, dass eine grundsätzliche Trennung der Finanzen besonders in solch einem Fall sehr wichtig ist. Mein Freund und ich wohnen nun seit ca. 2,5 Jahren zusammen und achten dennoch sehr darauf, dass jeder sein eigenes Geld zur Verfügung hat und die gemeinsamen Dinge auch gemeinsam bezahlt werden. So schreiben wir unsere Einkäufe immer auf eine Liste, damit in etwa nachvollzogen werden kann, dass wir beide ungefähr das gleiche ausgeben. Natürlich ist es dann auch schon mal so, dass ein Duschgel oder ein Shampoo, welches wirklich nur einer benutzt, auch auf dieser Liste stehen. So kleine Dinge rechnen wir dort auch meistens nicht heraus aber bei größeren Dingen achten wir schon darauf, dass es jeder selbst bezahlt.

Ich finde es ziemlich wichtig, dass man auf so etwas achtet. Insbesondere wenn beide wenig Geld zur Verfügung haben, kann dies ja schnell zum Streit-Thema werden. Wenn man aber seine Finanzen wirklich teilt und nicht vermischt, kann man diesem Streit aus dem Weg gehen.

Bei deinem Freund fände ich es wichtig, dass er lernt, wie man mit Geld umgeht. Ich persönlich könnte mit niemandem zusammenleben, der sein Geld für Videospiele ausgibt und dann vor Ende des Monats pleite ist. Damit würde ich nicht zurecht kommen und finde es auch sehr gefährlich. Auch würde ich an deiner Stelle niemals Einkäufe mit bezahlen, die letztendlich nur von ihm benutzt werden. Wo gibt es denn so was? Ich würde nur die Dinge, die ihr auch wirklich gemeinsam verbraucht zur Hälfte bezahlen. Da solltest du drauf achten, denn ansonsten kann das auch schnell die Beziehung belasten. Solche Dinge stauen sich immer auf und irgendwann läuft das Fass über und man streitet sich deshalb. Daher sollte man solche Streitpunkte lieber gar nicht erst entstehen lassen. Du bist ja nicht dafür verantwortlich, dass der Junge sich unter der Woche ernähren kann. Das wird er auch so schaffen und notfalls muss er halt ein Videospiel verkaufen. ;)

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Zum Glück bezahlt mein Freund nichts auf Raten und hat auch noch keinen Kredit aufgenommen. Ich hoffe sehr, dass es dabei bleibt. Mein Freund redet vor anderen häufig davon, dass er ja so wenig Geld habe. Das macht er gerade vor seinem Vater und vor seiner Großmutter, sodass die beiden ihm auch noch häufig Geld zustecken. Es ist klar, dass man oft knapp bei Kasse ist, wenn man sich häufig etwas teures leistet. Aber das muss doch nicht sein, finde ich zumindest.

Vor ein paar Monaten, als ich noch nicht mitbekommen habe, wie viel sich mein Freund mal einfach so leistet und als er auch mir sagte, dass er zur Zeit so gut wie gar kein Geld mehr habe, habe ich ihm Geld geliehen und nicht gerade wenig, nämlich 200 Euro. 90 Euro habe ich bisher wiederbekommen, aber seit ca. drei Monaten hat er auch nichts mehr zurückgezahlt. Da komme ich mir auch ein wenig ausgenutzt vor, wenn ich sehe, dass wieder neue Spielkonsolen und Spiele gekauft werden, man aber nicht auf die Idee kommt, mir mein Geld wiederzugeben.

Mein Freund ist auch ein Fan von Spontankäufen. Er sieht etwas im Geschäft und möchte und muss es praktisch sofort haben. Oft versuche ich ihm das auszureden. Manchmal klappt das auch, jedoch geht das auch häufig nach hinten los. Letztens wollte er ein Haushaltsgerät kaufen, das runtergesetzt war. Ich konnte ihn vom Kauf abbringen, aber als dann ein paar Tage später das Gerät nicht mehr verfügbar war, kam es mir fast vor, als würde er mir Vorwürfe machen, weil ich ihm den Kauf ein paar Tage vorher ja ausgeredet habe.

Etwas Bedenken habe ich aber, dass er, wenn ich demnächst die Einkäufe trennen möchte, dass er nachher auch alles ganz genau nimmt. Wie gesagt, ich bin ja sehr häufig bei ihm und wie ist es dann mit den Strom-, Gas- und Wasserkosten? Bisher beteilige ich mich daran noch nicht.

Als ich meinen Freund darauf angesprochen habe, meinte er zwar schon, dass er versuchen möchte, nun weniger Geld auszugeben, aber bisher sehe ich davon noch nichts. Ich glaube schon, dass mein Freund möchte, dass ich mich finanziell beteilige und das sehe ich ja auch ein, allerdings nicht in dem Ausmaß. Es gab auch schon mal einen Streit, als er mich darauf hingewiesen hat, dass ich ihm ja noch nicht die Hälfte zum Einkauf (das waren da nur 5 Euro) dazugegeben habe. Da habe ich mich aufgeregt, weil ich meinem Freund auch schon häufiger mal etwas ausgegeben habe, was einen weitaus höheren Wert hatte.

Mit den Elektroartikeln, an denen ich mich mit Geld beteiligt habe, hat mein Freund das auch ganz geschickt gemacht. Die Digitalkamera hat er mir schmackhaft für unseren gemeinsamen Urlaub gemacht. Beim Monitor meinte er, dass wir ja später zusammen wohnen und dass ich dann ja auch was davon hätte.

Natürlich mache ich meinem Freund auch mal ganz gerne eine Freunde und total geizig bin ich eigentlich auch nicht und ich gebe auch gerne mal etwas für andere aus, aber nur im begrenzten Rahmen.

Ich glaube, dass mein Freund noch mehr klagen würde, wie arm er doch sei, wenn ich ihn nicht mehr finanziell unterstütze. Es ist schwierig zu sagen, ob mein Freund wirklich wenig Geld hat oder ob er nur wenig Geld hat, weil er das Geld für andere Sachen ausgibt. Ganz objektiv kann ich das ja leider auch nicht beurteilen, aber ich glaube eher letzteres.

Über dieses Thema mache ich mir oft Gedanken. Irgendwann habe ich ihm dann mal gesagt, dass ich mir ein bisschen blöd dabei vorkomme, wenn ich für ihn so viel bezahle. Darauf hat er aber ärgerlich und vor allem auch traurig reagiert und meinte dann, dass er sehr enttäuscht wäre, wenn ich denken würde, dass ich ihn ausnutze. Ganz so extrem sehe ich das auch nicht an, aber etwas ausgenutzt komme ich mir schon vor.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also im Prinzip ist da ja nichts Schlimmes dran, wenn jemand eher Markenprodukte kauft als Noname-Sachen. Allerdings schreibst du ja auch, dass er viel Geld für Technik-Krempel raus wirft und sogar am Ende des Monats pleite ist. Das ist dann doch ein ganz anderes Kaliber und ehrlich gesagt würde ich mit so jemandem keinesfalls zusammenziehen, bevor er nicht seine Geldprobleme im Griff hätte (man muss ja auch mal daran denken, dass man vielleicht früher oder später ein gemeinsames Kind bekommen möchte und dann ist so eine Geldknappheit meiner Meinung nach echt unverantwortlich).

Ich würde da einfach mal offen mit deinem Partner drüber sprechen. Sag ihm erst einmal, dass du ihm nicht seine Ernährung finanzieren willst, sondern nur noch für das zahlst, was ihr auch gemeinsam esst. Ich würde das an deiner Stelle auch gar nicht einsehen, ihm sein Essen zu finanzieren, während er sich dann Videospiele von seinem dadurch gesparten Geld kauft. Und wenn dir die Imbissbude einfach zu teuer ist, kann er doch auch alleine dahin gehen, oder? Du kannst dir ja derweil zu Hause was Schönes kochen.

Wenn er nicht gerne Geschirr spült (wer macht das schon gerne?) ist das ja auch nicht dein Problem. Wenn er Geschirr schmutzig macht, dann sollte er dir dabei aber auf jeden Fall helfen. Wenn er nur zur Imbissbude gehen will, damit er hinterher nicht abwaschen muss, dann sag ihm doch einfach, dass dir das zu teuer ist und er dich eben einladen soll. Abspülen finde ich auch nicht gerade schön, aber es MUSS einfach sein und wenn man es unter fließendem Wasser macht, ist das meiner Meinung nach auch nicht mehr eklig oder so. Deswegen klingt das eher nach Faulheit seinerseits.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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