Öffnungszeiten an Heiligabend: Zumutung für Angestellte?

vom 18.08.2010, 17:36 Uhr

Die Öffnungszeiten an Heiligabend finde ich für die Verkäuferinnen immer ganz schlimm. Ich gehöre zwar nicht zu dieser Berufsgruppe, muss aber Heiligabend immer an sie denken. Wir sitzen in der gemütlichen Stube und putzen den Weihnachtsbaum an und freuen uns auf die Bescherung und die Verkäuferinnen sitzen an der Kasse oder stehen im Laden.

Mir tut das richtig leid, ich brauche Öffnungszeiten an Heiligabend nicht. Wem geht es genauso? Ich würde gerne Gleichgesinnte kennenlernen.

» ImbA » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Und was ist mit den Ärzten und Krankenschwestern, mit den Schichtarbeitern allgemein? Ich bin ganz ehrlich: es ist ihr Job und wenn man sich für einen solchen entscheidet, dann eben zu 100%.

Natürlich mag es anstrengend sein. In der Regel arbeitet man auch nicht den ganzen Tag, sondern als Verkäuferin nur bis zum frühen Nachmittag. Wer bedauert dann die Anderen, die den ganzen Abend und die ganze Nacht auf Achse sind? Meistens tauscht man die Schicht auch so, dass diejenigen die Kinder haben Frühschichte machen, damit sie am abend feiern können. Und hat man Spätdienst, kann man danach noch feiern und bei Nachtdienst davor.

Es gibt einfach Berufsgruppen, da kann man keine Rücksicht drauf nehmen. Und es gibt auch Leute, die legen nicht so viel Wert auf Weihnachten..

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe einmal als Verkäuferin gearbeitet. Natürlich musste ich auch zu Weihnachten arbeiten. Dennoch war es auszuhalten, eben weil die Geschäfte auch nur bis 14 - 15 Uhr offen haben. Meistens bekam man entweder zu Silvester oder eben zu Weihnachten frei, aber eines dieser Tage musste man arbeiten. Genauso wird es sicher auch in anderen Berufen sein.

Wenn man so einen Job macht, weiß man im vor hinein, dass man eventuell zu Feiertagen, an Wochenenden oder sogar in der Nacht arbeiten muss. Wird ja auch meistens etwas besser bezahlt (Nachtschichten, Wochenendzulagen etc.)

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich arbeite zwar nicht als Verkäufer in einer solchen Branche und habe auch seit Jahren die Öffnungszeiten an Heiligabend nicht mehr genutzt, nur zu Silvester mal eine Bestellung beim Bäcker aufgegeben, aber ich frage mich gerade, was daran so schlimm ist. Denn es ist doch nun mal so, dass die Verkäuferinnen wahrgenommen werden und der Rest, der meist im Hintergrund agiert oder eher selten in Erscheinung tritt, hat oft genug auch ungünstige Arbeitszeiten. Was ist zum Beispiel mit den Telefonverkäufern in Call-Centern und da meine ich die, die von Kunden angerufen werden und da rufen nicht gerade wenige Kunden an.

Davon abgesehen, sitze ich am Vormittag ohnehin noch nicht unter dem Baum. Das ganze nennt sich schließlich Heiligabend und da wird es eben erst gegen Abend besinnlich und bis dahin wird dieser Tag eher als ganz normaler Tag betrachtet.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Für mich ist der 24 Dezember zumindest bis zum späteren Nachmittag ein Tag wie jeder andere Tag auch und warum sollte man an diesem Tag nicht arbeiten müssen? Ich bedauer eher die Menschen, die wirklich an dem abend arbeiten müssen und dann auch noch Kinder zuhause haben, die ihren Papa oder die mama vermissen, weil sie in Pflegeberufen arbeiten, wo man nicht einfach gegen Mittag Feierabend machen kann.

Verkäufer arbeiten meist in solchen Schichten, dass sie, wenn sie den Vormittag am 24 Dezember arbeiten mussten, dann Silvester frei bekommen. Das gleicht sich dann ja wieder aus und am Abend ist dann auch jeder der Verkäufer/innen zuhause.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Meine Mutter hat jahrelang in einem Kaufhaus gearbeitet und da auch an den genannten Feiertagen. Es war ihr Job und gehörte dazu. Außerdem war es auch so, dass die Verkäuferinnen sich von Jahr zu Jahr abwechselten oder absprachen wer frei nehmen konnte.

Wer schon größere Kinder hatte ist arbeiten gegangen, weil da die Kinder schon alleine zu Hause mit dem Partner die Vorbereitungen trafen, so wie bei uns. Und die Verkäuferinnen mit kleinen Kindern durften dann zu Hause bleiben bei der Familie. Dafür bekam meine Mutter dann an einem anderen Tag frei, der ihr mehr passte z.B. unsere Geburtstage.

Ich versuche zwar möglichst am Heiligabend nicht einkaufen zu gehen, aber da meistens wegen der aufkommenden Hektik. Meine Mutter sagte immer, dass es sehr langweilig wäre, wenn keiner käme und sie im Laden stehen.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


So schlimm finde ich es nicht, an Heiligabend bis zum Nachmittag arbeiten zu müssen. Schliesslich hat man dann ja noch Zeit, sich den Abend und die Weihnachtstage schön zu gestalten. Wenn man mit den Vorbereitungen dafür früh genug anfängt, klappt es doch ganz gut. Sicherlich ist Heiligabend im Einzelhandel einer der anstrengendsten Tage, aber wer einen Beruf im Einzelhandel wählt, sollte das alles vorher auch schon wissen.

Polizei, Feuerwehr, Ärzte, Krankenschwestern und andere, die dann auch rund um die Uhr im Einsatz sind, finde ich dann schon eher zu bedauern, aber auch die wissen im Vorfeld, auf was sie sich bezüglich der Dienstzeiten einlassen. Und dort wird nach Möglichkeit auch so getauscht, dass Menschen mit Kindern halt an diesem Tag frei haben. Mein Vater war früher auch nicht immer an den Feiertagen zu Hause, da er arbeiten musste. Es wurde zwar auch gesehen, dass eher kinderlose zum Dienst eingeteilt wurden, aber das ging nicht immer. Und schön war es dann doch immer, auch wenn mal einer fehlte.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Nein, mir tun die Verkäuferinnen ehrlich gesagt überhaupt nicht Leid. Die haben sich ihren Job genauso ausgesucht wie jeder Andere auch. Und als Verkäuferin muss man eben auch an Weihnachten arbeiten, so ist das nun einmal. Ich verstehe nicht, wieso ich bei einer freiwillig ausgesuchten Situation Mitleid haben sollte.

Ansonsten ist am 24. Dezember in den normalen Supermärkten doch eh um Mittag Schluss. An Weihnachten hat kein Geschäft noch nachmittags oder abends auf und Klamottenläden schließen noch früher. Deswegen haben es die Verkäufer doch eher noch gut, denn sie haben ziemlich früh Schluss (im Gegensatz zu sonst und zu anderen arbeitenden Menschen).

Ich sehe es aber nicht so wie du, dass die Öffnungszeiten an Weihnachten unnötig sind. Viele Menschen kaufen da noch Geschenke, weil sie vorher keine Zeit hatten und nicht dazu gekommen sind. Ich finde es auch gut, wenn man am 24. noch was einkaufen kann, denn die beiden Tage danach sind die Geschäfte ja schon komplett geschlossen.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Die Aussage, die Verkäuferinnen wussten ja was auf sie zukommt, trifft leider nicht immer zu. Ich komme aus einer Metzgerfamilie und begann 1989 eine Ausbildung in dem Bereich. Damals hatten die Geschäfte von Montags bis Freitags bis maximal 18.30 Uhr geöffnet. Samstags war spätestens um 14 Uhr Schluss. Am ersten Samstag im Monat hatten die Geschäfte in der Innenstadt bis 18 Uhr geöffnet und an den vier Adventssamstagen auch. Und damals haben die meisten noch gelacht, als man über längere Öffnungszeiten sprach.

Kurze Zeit später wurde der lange Donnerstag eingeführt. Da durften die Geschäfte Donnerstags bis 20.30 Uhr oder so geöffnet haben. Am Anfang gingen die Leute dann in die Stadt, aber eher zum Schauen als zum Kaufen. Viele Läden machten das auch Dauer nicht mit und schlossen früher.

Später hatten die Geschäfte dann bis 20 Uhr geöffnet. Von Montag bis Freitag. Auch hier war die Einstellung der Geschäftsbesitzer unterschiedlich. Auch hier in der Innenstadt, hatten nicht alle Läden solange geöffnet. Das die Geschäfte wirklich bis um 22 Uhr oder länger geöffnet haben, gibt es noch gar nicht so arg lange. Sprich wer länger im Verkauf ist, wusste nicht was er tut.

Ich persönlich fand das Weihnachtsgeschäft auch nicht so prickelnd, was aber eher auch am familiären Background lag. Und das ich halt auch nur in Fachgeschäften gearbeitet habe, die für den Ansturm halt nicht wirklich gerüstet waren, was hieß das wir alle mehr ran mussten. Etwas was mir nichts ausgemacht hat. Und ich an sich den Stress auch liebte, bis zu einem gewissen Punkt.

In meinem Bereich ist es aber meistens so gewesen, das Heilig Abend früher geöffnet wurde und man um 12 Uhr, spätestens um 13 Uhr geschlossen hatte. Dann kamen halt noch die Reinigungsarbeiten dazu. Und die Tage vorher waren meistens Überstunden nach Geschäftsschluss angesagt oder man fing morgens wesentlich früher an.

Ich bin eher ein Mensch der sich Heilig Abend gerne im Kreise der Familie zusammen setzt und so. Was bei meinen Arbeitszeiten meistens auch möglich war. Allerdings war ich meistens auch körperlich fertig bis Abends. Zeit für Vorbereitungen blieb selten.

Ich persönlich denke, es muss möglich sein, das man bis 14 Uhr alles eingekauft hat. Da muss kein Geschäft bis 22 Uhr oder länger geöffnet haben. Für solche Ausnahmen gibt es Tankstellen. Ja das sind auch Verkäufer und so. Aber die wissen was auf einen zukommt. Und es sind nicht alle Geschäfte die geöffnet haben müssen. Die wenigsten werden an Heilig Abend um 22 Uhr noch Schuhe kaufen wollen.

Und ich finde es ist ein Unterschied, ob es nun um Dinge geht, die sich nicht aufschieben lassen oder Dinge die man organisieren kann. Den Einkauf kann man organisieren und planen. Und auch für Menschen die den ganzen Tag arbeiten, finden sich an solchen Tagen Einkaufsmöglichkeiten. Aber kein Mensch kann planen, wann er krank wird. Kein Mensch kann steuern, wann es brennt. Kein Mensch kann planen, das es ein Heilig Abend keine Autounfälle gibt.

Das Geschäfte generell an Heilig Abend geöffnet haben finde ich richtig. Nur die übertriebenen Öffnungszeiten finde ich nicht gut.

Ansonsten ist am 24. Dezember in den normalen Supermärkten doch eh um Mittag Schluss. An Weihnachten hat kein Geschäft noch nachmittags oder abends auf und Klamottenläden schließen noch früher. Deswegen haben es die Verkäufer doch eher noch gut, denn sie haben ziemlich früh Schluss (im Gegensatz zu sonst und zu anderen arbeitenden Menschen).

Hier haben die meisten Geschäfte mittlerweile Heilig Abend bis mindestens 16 Uhr geöffnet. Real hatte letztes Jahr an Heilig Abend bis 24 Uhr geöffnet. Und selbst wenn die Geschäfte sagen wir um 12 Uhr schließen, haben die Angestellten meistens mehr Stundenzahlen, als wenn sie regulär schließen. In meiner Branche fing man dann morgens um 4 Uhr spätestens an, wenn man an anderen Tagen erst um 7 Uhr anfing. Das man dann eine Stunde früher das Geschäft geschlossen hat, machte sich dann kaum noch bemerkbar.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Wir können nicht alles haben, die einen wollen natürlich gerne so früh wie möglich zuhause sein und die anderen wollen so lange wie möglich einkaufen gehen. Das ist nicht nur an Weihnachten so, sondern das ganze Jahr über. Natürlich denkt man an solchen Feiertagen schon mal an die armen Verkäufer, aber das ist eben ihr Job. Als sie in die Lehre gingen oder sich für die Kasse beworben hatten, wussten sie, was auf sie zukommt.

Daneben sollten wir auch an all die anderen denken, die auch immer feiertags Arbeiten müssen und vielleicht den ganzen Feiertag auf der Arbeit verbringen müssen. Ich denke da an alle Beschäftigten in den Krankenhäusern, Pflegeheimen, Feuerwehr, Polizei, den Leuten in den Tankstellen und vielen mehr. Diese haben dann vielleicht nicht mal die Möglichkeit, wenigstens den Abend mit ihren Familien zu verbringen.

Wenn wir aber ins Ausland gehen, dann ist das da auch nicht besser, im Gegenteil. In vielen Ländern ist schon lange vor uns in Deutschland die lange Arbeitszeit eingeführt worden, viele haben ihre Geschäfte rund um die Uhr geöffnet. Wir sollten uns nur die Frage stellen, ob dies wirklich nötig ist, vor 30 Jahren ist ab 20.00 Uhr auch niemand verhungert. Wenn man dann die Verkäufer fragt, was so in der Zeit zwischen 20.00 und 22.00 Uhr im Laden los ist, dann erfährt man, dass sie sich eher langweilen. Wir können unser Geld eh nur einmal ausgeben. Ich bin mir nicht sicher, ob sich die all zu langen Öffnungszeiten wirklich lohnen, denn darin muss man erst einmal die erhöhten Energiekosten, wie auch die Kosten des Personals mit einrechnen. Leider gibt es für die meisten Geschäfte kein zurück zu normalen Öffnungszeiten, denn niemand will auch nur einen Euro Gewinn an einen anderen Laden abgeben, weil er zu früh geschlossen hat.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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