Schwiegermutter mischt sich überall ein

vom 10.06.2010, 20:22 Uhr

Meine Freundin lebt mir ihrem Freund in einer kleinen Wohnung im Haus der Schwiegereltern. Soweit so gut. Die Wohnung haben sie schön renoviert und wirklich gemütlich eingerichtet. Eigentlich könnte das leben nach der Geburt ihres Sohnes vor drei Wochen perfekt sein. Leider ist es das überhaupt nicht. Die Schwiegermutter hat sich schon vorher überall eingemischt aber seit der Kleine da ist ist es noch viel schlimmer.

Ich persönlich kenne die Schwiegermutter nicht aber von den Erzählungen her ist es echt schlimm. Ich vermute mal das sie es nur gut meint, aber sie lebt irgendwie noch in einer anderen Zeit, auch wenn sie noch gar nicht so alt ist. So soll meine Freundin jetzt sofort mit dem Stillen aufhören, die Schwiegermutter hat sogar schon Babymilch gekauft. Ein Tragetuch darf man nicht verwenden denn hier wird das Kind krank weil es da drinnen ja so schwitzt, aber dafür soll man das Kind anziehen wie mitten im Winter.

Ich muss dazu sagen das meine Freundin die Gutmütigkeit in Person ist und es versucht jedem alles recht zu machen. Da jetzt ja jeder eine andere Meinung dazu hat, tut sie sich ziemlich schwer. Leider schafft es die Schwiegermutter auch ihren Sohn zu überzeugen sodass meine Freundin kaum einen Rückhalt hat und sich so ziemlich unwohl in der Wohnung fühlt. Ausziehen ist keine Lösung da das Haus mal der Freund übernehmen wird.

Wie bringt man die Schwiegermutter dazu das sie sich nicht überall einmischt. Bei uns war es der Fall das uns die Schwiegereltern ignoriert haben, aber wir sind einfach ausgezogen. Das geht hier nicht! Wie sagt man es ihr ohne das sie beleidigt ist. Ich vermute das viele in der Situation sind und uns hier gute Tipps geben können.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Dein Fall hat sicherlich keinen Seltenheitsgrad. Schwiegereltern sind oft ein Unruheherd. Ich würde noch einmal mit deiner Freundin darüber reden, denn ich glaube kaum, dass die Schwiegermutter sich von dir etwas sagen lassen wird, wenn du sie noch nie gesehen hast.

Eventuell bist du in diesem Fall auch einfach machtlos, weil du ja in keiner familiären Beziehung zu dieser Person stehst. Ich würde nicht direkt an die Schwiegermutter herangehen, das könnte Probleme auch für deine Freundin bereiten.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Du selbst kannst in dieser Situation so gut wie gar nichts ausrichten, da du die Schwiegermutter deiner Freundin ja nicht mal persönlich kennst. Das Einzige, was du tun kannst, ist mit deiner Freundin zu reden. Du musst sie irgendwie davon überzeugen, dass die Situation, wie sie jetzt im Moment ist, so nicht bleiben kann, und dass sie sich einfach mal durchsetzen muss. Du musst ihr klar machen, dass sie es nicht immer allen recht machen kann. Das geht im Leben nun mal nicht.

Es ist immerhin das Kind deiner Freundin und nicht das ihrer Schwiegermutter. Damit liegt auch die Verantwortung für das Kind bei deiner Freundin und sie kann selbst darüber entscheiden, wie sie ihr Kind großzieht. Wenn die Schwiegermutter ihr gute Tipps geben will, was sie besser machen kann, ist das ja völlig in Ordnung. Immerhin hat sie selbst auch schon Kinder großgezogen und weiß in manchen Dingen sicherlich besser, was gut für das Kind ist und was nicht. Das will ich ja gar nicht abstreiten.

Aber das, was die Schwiegermutter deiner Freundin da veranstaltet, geht meiner Meinung nach weit über das "gute Tipps geben" hinaus. Sie will ja nicht nur ihrer Schwiegertochter helfen, sondern sie versucht ja regelrecht, ihren Enkel so zu erziehen, wie sie es gerne hätte. Sie mischt sich einfach zu sehr in die Erziehung des Kindes ein. Die Verantwortung für das Kind liegt immer noch alleine bei den Eltern und nicht bei der Oma.

Und dass der Vater des Kindes deiner Freundin auch noch in den Rücken fällt, weil er sich von seiner Mutter einlullen lässt und sich nicht traut etwas gegen sie zu sagen, finde ich fast noch schlimmer. Für mich hört sich das so an, als wäre er ein richtiges Muttersöhnchen, das immer brav das macht, was seine Mama ihm sagt. Vielleicht übertreibe ich jetzt auch ein wenig, aber wenn er sich gegen seine eigene Frau stellt, nur um seiner Mutter nicht in den Rücken zu fallen, liegt der Verdacht doch sehr nah.

Wie ich anfangs schon gesagt habe, muss sich deine Freundin einfach mal durchsetzen. Sie muss ihrer Schwiegermutter klar machen, dass sie sich selbst um ihr Kind kümmert und es so erzieht, wie sie es für richtig hält. Sie kann ja noch dazu sagen, dass sie für gut gemeinte Ratschläge jederzeit ein offenes Ohr hat, aber ihre Schwiegermutter sich sonst aus der Erziehung raushalten soll.

Ihre Schwiegermutter wird danach natürlich erstmal beleidigt sein, weil sie sich vor dem Kopf gestoßen fühlt, und ihr Mann wird wahrscheinlich auch nicht gerade begeistert sein, aber das wird sich mit der Zeit auch wieder legen. Auch wenn es vielleicht einige Zeit dauert, aber die werden sich schon wieder einkriegen. Aber sonst sehe ich keine andere Möglichkeit, wenn ausziehen nicht in Frage kommt.

» Sebbe2307 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 14,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich muss mich Sebbe anschließen. Deine Freundin sollte ihrer Mutter freundlich, aber bestimmt sagen, dass ihr Kind ihr Kind ist und sie es so erzieht und versorgt, wie sie es für richtig hält. Tipps sind willkommen, aber es handelt sich um Ratschläge, nicht um Anweisungen, die sie zu befolgen hat. Das würde ich ihr einmal sagen und anschließend einfach mein Ding machen und das Gerede der Dame ignorieren. Das ist sicherlich nicht so einfach, wenn man im selben Haus wohnt, aber Schwiegermama wird ja wohl kaum 24 Stunden am Tag in der Wohnung ihres Sohnes und seiner Frau hocken. Wenn doch, wäre das ebenfalls etwas, das man unterbinden sollte.

Mit dem Mann sollte sie ebenfalls ein ernstes Wort reden. Man muss ja nicht gleich mit großen Schuldzuweisungen kommen, aber auch ihm würde ich verklickern, dass der Knirps ihr Baby ist und nicht das seiner Mutter. Die hat ihn groß gezogen und das sicherlich nicht schlecht, aber damit ist sie nun fertig und wie deine Freundin ihr Kind aufzieht entscheidet nicht die Schwiegermutter und übrigens auch nicht die eigene Mama. Das entscheidet man selbst mit dem Partner und dieser sollte sich eine Meinung bilden, ohne von seiner Mutter unter Druck gesetzt worden zu sein.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde es grundsätzlich immer schwer zu urteilen, wenn solche Erzählungen über mehrere Personen weiter getragen werden. Denn auch wenn ein wahrer Kern darin steckt, ist es doch schwer objektiv zu beurteilen, was genau abläuft, wer eventuell woran schuld ist und wie man etwas an der Situation ändern könnte.

Fakt ist aber, dass hier meines Erachtens erst mal ein Gespräch zwischen dem Elternpaar fällig ist. Denn egal wer sich einmischen will, wenn das Paar sich da nicht im Grundsatz einig ist, dann wird es immer schwer sein, sich gegen Interventionen von außen zu wehren. Wenn das erst mal geklärt ist, dann ist es sicher auch kein Problem die Mutter bzw. Schwiegermutter in ihre Grenzen zu weisen.

Was mich aber auch stutzig macht, dass in diesem Fall auch wieder eine gewisse Passivität zu spüren ist. Ganz ehrlich: auch mit der Option später das Haus übernehmen zu können, würde ich mich definitiv nicht jahrelang gängeln lassen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Diese Art von Streitigkeiten kenne ich sowohl von der Familie meiner Freundin, als auch von meiner eigenen. Auch bei ihr ging es um finanzielle Aspekte, als sie mit ihren Eltern und ihrer Familie, damit meine ich ihren Mann und ihre damals drei Kinder, in ein Haus gezogen ist. Die Dame fing an sich überall einzumischen. Auch am Ehemann, ließ sie kaum noch ein gutes Haar. Meine Freundin konnte kaum bei der Erziehung ihrer eigenen Kinder, in den Augen der Mutter, irgendetwas richtig machen.

Als der Vater meiner Freundin dann verstarb, spitzte sich die Situation so sehr zu, dass ihr gar nichts anderes übrig geblieben ist, als sich ein neues zu Hause zu suchen. Heute haben Mutter und Tochter nur noch den nötigsten Kontakt.

Und genau da stehe ich zum jetzigen Zeitpunkt auch mit meiner Mutter. Auch sie hat sich, obwohl sie in einem anderen Ort wohnt, ständig in die Kindererziehung eingemischt. Sie ging sogar so weit, dass sie die Entscheidungen von meinem Mann und mir in Gegenwart des Kindes in Frage gestellt hat. Da konnten mein Partner und ich uns noch so einig sein, was die Erziehung unseres Sohnes betrifft. Im Endeffekt gab es immer noch genug Ärger wegen der ständigen Einmischerei.

Wenn es mit dem Nörgeln der Oma in der Familie deiner Freundin wirklich so schlimm ist, dann kannst du ihr nur raten, erstmal ein klärendes Wort mit ihrem Mann zu führen. Denn das wichtigste ist, dass das Pärchen zusammenhält. Das alleine gibt schon enorm viel Kraft. Zusammen könnte man vorsichtig versuchen ein Gespräch mit der Mutter des Partners einzugehen. Man muss Menschen immer eine Chance geben, ihre Fehler einzusehen und zu beheben. Leider kann man nicht immer davon ausgehen, dass dies auch wirklich geschieht.

Falls nach einiger Zeit keine Besserung auftritt, werden wahrscheinlich die Nerven irgendwann mal so Blank liegen, dass es zu einem weiteren Schritt kommt. Entweder man liegt sich so schlimm in den Haaren, dass es zu offenen Streitigkeiten kommt. Oder man sucht sich neue Wege, indem man in sich in unterschiedliche Richtungen bewegt. Manchmal ist es leider unumgänglich voneinander Abstand zu nehmen, um seinen Frieden zu finden. Aber das sollte wirklich nur in letzter Konsequenz geschehen.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das ist vermutlich eines der Probleme, die nur dann akut sind, wenn man in der konkreten Situation steckt. Denn ich selbst würde in dem, was Du schreibst, kein ernstes Problem für Deine Freundin erkennen. Auch scheint deren Freund das so zu sehen. Sonst würde er ja durchaus einen Auszug in Erwägung ziehen können. Denn es spricht ja auch dann nichts gegen einen Auszug, wenn er später das Haus übernehmen soll. Schließlich kann man wenn es so weit ist wieder in das Haus zurück ziehen!

Das sich jetzt die Oma um ihr Enkelkind kümmern will, ist doch selbstverständlich. Und das sie andere Ansichten und Erziehungsmethoden hat, ist nichts ungewöhnliches. Wenn sie dann auch noch so was wie Babymilch kauft, geht sie zwar fast einen Schritt zu weit, schadet aber höchstens sich selbst (finanziell). Denn welchen Einfluss hätte sie schon, wenn Deine Freundin trotzdem weiter stillt und die Babymilch nicht nutzt? Hier kann man auf entsprechende Anfragen oder Ratschläge entgegnen, dass man es aber gerne noch stillen will! Da gibt es keine Grundlage für eine großartige Diskussion.

Ähnlich wie die Tragetuch Sache. Wenn man eines hat und das Baby darin trägt, wird die Oma wohl kaum versuchen, das Baby mit Gewalt hieraus zu befreien. Auch auf Ratschläge, dass das Kind zu leicht angezogen ist, kann man doch - ganz gleich wie oft diese kommen - ganz gelassen reagieren. Man bedankt sich für den Hinweis und merkt aber an, dass man es anders empfindet. Hier reicht es, freundlich aber standhaft zu bleiben.

Wenn die Ratschläge selber nerven, dann bleibt einem ja nur der Auszug. Und wenn der eben nicht in Betracht gezogen wird, dann ist der Leidensdruck einfach nicht hoch genug. Übrigens könnte hier auch der Sohn der Oma (also der Kindsvater) für klare Verhältnisse sorgen. Eigentlich müsste er es im Sinne der Familie machen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Meiner Ansicht nach gibt es nur eine Lösung für dieses Problem und das ist der Auszug. Ich habe den Eindruck, dass die Schwiegereltern sich immer noch als die Herren im Haus ansehen (es ist schließlich ihr eigenes Haus) und eben weil der Sohn mit seiner Partnerin auch dort lebt, sieht man sie eben als "Kinder" an und wird sie eh nicht ernst nehmen, egal worum es geht. Wenn man auszieht und räumliche Distanz schafft, dann nabelt man sich mehr ab und kann autonomer agieren.

Nur eine Ansage, dass die Schwiegermutter sich nicht einzumischen hat, wird da nicht helfen, da man wegen der Konstellation (alle leben unter demselben Dach) automatisch in die alten Verhaltensmuster zurückfallen wird und den eigenen Sohn immer noch als Kind ansehen wird, selbst wenn dieser erwachsen ist, Miete zahlt und selbst Nachwuchs hat.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Solche Probleme hatte ich beim ersten Kind mit meiner Schwiegermutter auch stellenweise. Sie ist eine sehr liebe und nette Frau, aber man merkt ihr schon an, dass sie sehr viel Zeit mit meinem Mann verbracht hat und da immer noch nicht so richtig loslassen kann. Ich denke, dass das oft ein Problem ist und mein Mann konnte ihr auch länger nicht entgegentreten und Nein sagen.

Meine Schwiegermutter hatte dann dadurch, dass sie ihren Enkel sehr oft gesehen hat in seinem ersten Lebensjahr und wir auch teilweise dann mal ein paar Wochen dort waren irgendwann eine ganz komische Einstellung, gab nur noch Ratschläge in Form von Anweisungen ab, setzte sich auch über das hinweg was wir sagten und außer mi sagte lange Zeit niemand etwas, mein Mann wollte seiner Mutter nicht vor den Kopf stoßen. Irgendwann fielen dann so Sätze wie: " Wenn du dann abgestillt bist, kannst du immer bei mir sein, da brauchen wir die Mama nicht mehr und Mama ach nein Oma passt dann auf dich auf."

Spätestens an dem Punkt reichte es mir und ich setzte meinen Mann vor die Wahl entweder etwas zu sagen oder ich bin mit dem Kind wieder zu Hause und komme so schnell nicht mehr zu meinen Schwiegereltern. Er hat ihr dann eine mehr als deutliche Ansage gemacht, sie hat dann etwas auf die Tränendrüse gedrückt, wie man das sicherlich manchmal so macht und dennoch hat sie sich dann bei mir in aller Form entschuldigt und seit dem lässt sie so etwas auch und lässt uns machen. Wie gesagt ich habe meine Schwiegermutter sehr gern und sie mich auch, aber das war übergriffig und da muss man dann auch etwas sagen.

Wobei ich finde das immer das Kind etwas sagen muss. Wenn der Partner etwas sagt, dann wird das zwar gehört aber ist noch lange nicht so gewichtig, wie wenn das eigene Kind eine Ansage macht. In dem Fall sollte man sich eine Wohnung für sich suchen und das mit der Schwiegermutter klären.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones hat geschrieben:Wobei ich finde das immer das Kind etwas sagen muss. Wenn der Partner etwas sagt, dann wird das zwar gehört aber ist noch lange nicht so gewichtig, wie wenn das eigene Kind eine Ansage macht.

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Diese Erfahrung und Beobachtung habe ich auch schon machen dürfen. Das Schwiegerkind wird oft eben anders eingeschätzt und hat nicht so viel Gewicht. Wenn das Schwiegerkind was sagt, aber man ist der Ansicht, dass das eigene Kind das anders sieht, dann orientiert man sich automatisch am eigenen Kind, das ist normal. Daher ist es ganz wichtig, dass jeder Partner Sachen mit seiner eigenen Familie klärt und man nicht für ihn etwas mit dessen Familie klärt. So hat man einen größeren Effekt und kommt schneller zum Ziel.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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