Baby schreit ständig - Möglicherweise Dreimonatskolik

vom 20.01.2008, 05:32 Uhr

Babys die sehr oft schreien und nicht zu beruhigen sind können laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sehr oft unter Dreimonatskoliken leiden. Dabei handelt es sich um starke Bauchschmerzen und Blähungen, die sehr oft in den ersten 3 Monaten auftreten. Diese hat fast jedes Baby, jedoch treten sie bei 80 % der Babys in der Regel als ungefährliche Blähungen auf – lediglich bei 10 – 15 % können sie schmerzhafter Natur sein und zu starken Krämpfen führen. Jungen haben dabei ein höheres Risiko als Mädchen an diesen zu erkranken.

Die Dreimonatskoliken setzen meist nach ein paar Wochen nach der Geburt ein und sind bei den meisten Babys im Alter von 3 Monaten wieder vorbei bzw. am Nachlassen, in weniger häufigen Fällen können sie auch bis zum 9. Monat und länger andauern.

Typisch für ein Baby welches unter einer Dreimonatskolik ist, dass es oft zur gleichen Tageszeit mit dem Schreien beginnt, vornehmlich am späten Nachmittag oder abends. Die Dauer der Koliken kann zwischen wenigen Minuten und bis zu drei Stunden schwanken. Auffällig ist, dass das Baby sich nur mit großer Mühe oder kaum beruhigen lässt und oft einen hochroten Kopf während dessen aufweist. Weiterhin sei es typisch, dass das Baby zur Entlastung die Hände ballt und die Beine anzieht

Sollten bei einem Baby anhaltende Blähungen auftreten, so sollten diese einen Kinderarzt aufsuchen, der u. U. andere Krankheiten ausschließen kann. Es bietet sich an, dass Baby beim Füttern möglichst aufrecht zu halten und kleinere, besser verdauliche Portionen mehrmals am Tag zu füttern um Koliken vorzubeugen.
Beruhigend kann auch eine warme Wärmflasche wirken, welche nicht zu heiß sein sollte oder eine Bauchmassage, die sehr sanft erfolgen sollte um die Verdauung des Babys zu fördern. Nur in Grenzfällen und am besten nach Absprache mit dem Kinderarzt sollte man auf die Gabe von Nahrungsmitteln oder bestimmten Nahrungsmitteln verzichten. Oft bewirkt erfahrungsgemäß ein Weglassen von Zitrusfrüchten oder starken Gewürzen den Koliken entgegen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich denke, dass man auch erst mal unterscheiden sollte, ob das Baby ein Stillbaby oder ein Flaschenbaby ist.

Bei einem Stillbaby können tatsächlich Lebensmittel, die die Mutter zu sich genommen hat, zu diesen Koliken führen. Dazu gehören Zwiebeln, Kohl, Hülsenfrüchte aber auch bestimmte Rohkost. Hier muss man einfach die Verdächtigen durchprobieren, also weglassen. Aber entgegen weit verbreitetem Glauben: Nicht alle diese Lebensmittel lösen bei jedem Baby Blähungen aus. Im akuten (Blähungs-)Fall kann die Mutter dann auch Fenchel- oder Bauchweg-Tee trinken. Eigentlich könnte man diesen Tee auch dem Baby geben, aber viele Still-Mütter verzichten darauf, weil die meisten Still-Babys mit der Flasche nichts anfangen können (und ich hasse Fencheltee :wink: ) oder aus Angst vor der Saugverwirrung.

Bei Flaschenbabys liegt es logischerweise nicht an den Lebensmitteln, die die Mutter zu sich genommen hat, sondern eher an der Luft, die dem Baby beim Trinken aus der Flasche in den Magen strömt. Wie man da Abhilfe schafft weiß ich nicht wirklich. Mein Kind war ein Stillbaby, dass nie aus der Flasche trinken gelernt hat. Gehört habe ich mal von Tropfen, die man in das Fläschchen geben kann. Die oben erwähnten Tees würde ich aber zuerst ausprobieren.

Sowohl bei Still- als auch Flaschenbabys helfen neben Wärmflasche auch Kirschkernkissen, bei denen man aber wegen der Erwärmung vorsichtig sein sollte - zu heiße Kissen können Verbrennungen des Babys bewirken. Bessere Erfahrungen habe ich mit dem Fliegergriff gemacht. Dabei legt man das Kind bäuchlings auf den eigenen Unterarm und wiegt es sanft hin und her. Wenn das auf Dauer zu anstrengend ist, wirkt Wiegen auch in der Wiege oder mit dem Kind auf dem Schaukelstuhl sehr beruhigend. Einige Frauen haben auch mit der Massage des Bauches mit Schwarzkümmelöl sehr gute Erfahrungen gemacht. Ebenfalls eine Hilfe für die Babys soll Pucken sein. Vielleicht hat aber auch die Hebamme oder eine Stillberaterin noch gute Hausmittel parat.

Subbotnik hat geschrieben:Oft bewirkt erfahrungsgemäß ein Weglassen von Zitrusfrüchten oder starken Gewürzen den Koliken entgegen.

Die sorgen eher für einen wunden Po als für Koliken :wink:

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich das Problem mit den Dreimonatskoliken auch hatte. Teilweise lag es unter anderem auch an dem Essen. Aber auch das Weglassen bestimmter Speisen wie Milchprodukte und Hülsenfrüchte brachte relativ wenig.

Irgendwann war ich so extrem vorsichtig in meiner Ernährung, dass ich selbst kaum noch Lust hatte, überhaupt etwas zu essen. Mein Sohn aber schrie weiterhin, vorwiegend nachmitags, wie bei Babys mit Koliken üblich.

Mein Sohn hatte oft extrem schmerzhafte Krämpfe, es waren furchtbare Qualen für ihn, aber auch für mich, da ich ihn nur noch auf meinem Bauch hatte oder herumtrug, denn ablegen ging nicht, sonst wäre die Sirene total losgegangen. Ich fürchte, man kann wenig tun, eigentlich hilft größtenteils nur Nerven behalten und warten, bis die ca. 3,5 Monate vorbei sind. Danach waren seine Koliken dann schlagartig weg und ich konnte wieder alles essen, er hatte nie wieder Probleme, egal was ich auch aß, obwohl voll gestillt.

Der Tip mit den verdaulichen Portionen ist sehr schwierig umzusetzen. Ein Baby holt sich ja einfach, was es braucht, und insbesondere bei einem Stillbaby kann man gar nicht kontrollieren, wie viel es trinkt - es trinkt einfach so lange es möchte, man kann es ja schlecht einfach von der Brust wegziehen und sagen "jetzt ist's genug, sonst hast du Bauchweh". Daher halte ich solche Tipps eher zweifelhaft, und im Beikost-Alter, wo das eher möglich wäre, hat ein Baby ja zu über 90% keine Koliken mehr.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Leider litt auch unser Sohn sehr stark unter den Dreimonatskolliken und nichts half uns wirklich. Wir haben damals Zäpfchen und Tropfen, Cremes und Bauchmassagen, Wärmeflaschen und Darmrohr ausprobiert und nichts brachte einen großen Erfolg ein.

Mein bester Tipp: Das Kind in der Fliegerposition halten und dabei sanft das Becken hin und her bewegen. So kann sich das Kind leichter entspannen und die Blähungen besser abgehen. Auch hat es bei unserem Sohn geholfen, wenn er auf meinen angewinkelten und aufgestellten Beinen lag (Rückenlage) und ich ihm so die Füße massiert habe. Auch hierbei konnte er sich absolut entspannen und hatte meist direkt danach eine volle Windel. :wink:

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei unserem Sohn war das leider sehr ähnlich - auch er hatte sehr stark mit den Dreimonatskolliken zu kämpfen. Angefangen hat das Ganze glaube ich, als er 5 Wochen alt war.- Ich habe von Anfang an voll gestillt und habe natürlich auch darauf geachtet, dass ich die blähenden Lebensmittel wie Kohl, Zwiebeln oder auch Knoblauch weglasse. Meine Hebamme hat damals auch mit mir ein Beratungsgespräch durchgeführt und mir auch erklärt, welche Lebensmittel ich besser vermeiden sollte. Leider hat das alles nicht wirklich etwas genutzt.

Er hat den ganzen Tag nur gebrüllt, wobei es abends wirklich am schlimmsten war. Da es sich bei meinem Sohn auch um mein erstes Kind handelte, habe ich mir da natürlich auch Gedanken gemacht und war zuerst sogar der M;Meinung, dass der Kleine einfach nur Hunger hat und nicht mehr satt wird, weil meine Milch vielleicht nicht ausreicht. Das hört man ja auch immer wieder. Beim Arzt waren wir dann natürlich auch, denn man will sich ja auch irgendwie absichern. Da wurde mir dann auch empfohlen, denn Fenchel-Kümmel-Anis-Tee zu trinken, da dieser dann auch in die Muttermilch übergeht und der sehr gut bei Problemen mit der Verdauung hilft. Dieser Tee hat nicht wirklich toll geschmeckt, aber ich habe ihn meinem Kind zuliebe natürlich getrunken. Man versucht dann echt alles, damit es dem Kleinen wieder besser geht. Der Arzt meinte auch, dass man dem Babys den Tee auch direkt mit der Flasche geben könnte, aber mein Kleiner hat bis zum 7. Lebensmonat jegliche Flaschen verweigert.

Der Tee hat nicht viel gebracht. Dann haben wir auch Kümmelzäpfchen und solche Tropfen bekommen, die bei den Dreimonatskolliken auch sehr oft angewendet werden. Da half echt gar nichts bei meinem Kleinen, auch kein Kirschkernkissen oder Wärmflasche. Das Einzige, was eine wenig Linderung gebracht hat, war der Fliegergriff (also das Baby bäuchlings auf den Arm legen und herumtragen) und eine Massage mit dem Bäuchleinöl von Weleda. Das hatte mir damals ebenfalls meine Hebamme empfohlen und ich habe wirklich sehr gute Erfahrungen damit gemacht. So hatte man abends dann wenigstens ein wenig Ruhe und Entspannung, auch wenn die Dreimonatskolliken natürlich nicht vollständig verschwunden waren. Als mein Sohn dann 4 Monate alt war, waren auch die Kolliken plötzlich weg. Sie sind also genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen waren. War echt eine harte Zeit und ich war wirklich überglücklich, als die Kolliken vorbei waren.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Das Problem hatte damals auch der Sohn einer Nachbarin. Es hat gereicht die Milchnahrung zu wechseln. Denn viele Sorten bilden extrem viele Luftbläschen, wenn man es in der Flasche schüttelt und sie Bläschen brauchen dann auch lange bis sie wieder geplatzt sind.

Auf meinen Rat hin hat die Nachbarin damals dann Milasan bei ihrem Sohn ausprobiert, da wir damit die Erfahrung gemacht hatten, das diese Luftbläschen sich sehr schnell wieder auflösen. Und der Sohn hatte nach der Nahrungsumstellung wesentlich weniger Blähungen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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