Wein-Großhandel - Wer liefert zuverlässig?

vom 01.05.2010, 12:02 Uhr

Wir trinken eigentlich zu Hause schon recht viel Wein und ich finde es immer schöner, wenn man sich direkt mal ein oder zwei Kisten von einem Wein kauft, der einem gut schmeckt als ständig los zu müssen und was Neues auszuprobieren. Wir haben hier in der Nähe sogar einen großen Weinhandel (Jaques), aber der ist mir eigentlich etwas zu teuer und das Problem hier ist auch, dass man das selbst abholen muss und die nicht liefern.

Ich suche deshalb einen Großhandel für Weine, möglichst mit Internetshop, die wirklich zuverlässig sind und auch ordentlich liefern. Ich habe es schonmal erlebt, dass die Sachen ankamen und vom Lieferdienst, das war damals DPD, total schluderig abgeliefert wurden und die Flaschen waren nicht nur optisch einfach schon kaputt am Ende, sondern bei einer war sogar vom Flaschenkopf schon Glas abgesplittert. Allerdings war das kein Wein-Großhandel, sondern ich hatte mir bei webmiles mal so ein Weinset bestellt. Wichtig ist mir, abgesehen davon, auch, dass die Weine nicht total überteuert sind. Wir trinken auch mal gerne eine Flasche, die nur 2 oder 3 Euro kostet; sowas sollte es dort auch geben.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Sippschaft hat geschrieben:Wir haben hier in der Nähe sogar einen großen Weinhandel (Jaques), aber der ist mir eigentlich etwas zu teuer und das Problem hier ist auch, dass man das selbst abholen muss und die nicht liefern.

Den gibt`s ja irgendwie überall - mir sind die übrigens nicht nur zu teuer, sondern die Verkäufer in dem Laden bei uns zudem nur mit Halbwissen ausgestattet was mich extrem stört. Sobald man da mal unter der Oberfläche kratzt...

Wo ich gerne bestelle ist das Hanseatisches Wein & Sekt Kontor - www.hawesko.de - da es dort im Grunde von recht einfachen Weinen bis hin zu Klassikern fast alles gibt und die Preise je nachdem im Mittel gut sind. Ich würde sagen: im Schnitt 7 - 8 Euro für einen sehr schönen Wein. Es geht immer billiger, aber bei www.hawesko.de weiß ich wenigstens was ich bekomme und wie es ankommt. Geliefert wurde bislang immer per DHL und stehts so verpackt, dass man mit dem Karton noch hätte Fußball spielen können vor dem Auspacken.

Für 2 oder 3 Euro bekommst Du da meines Wissens keine Weine. Einerseits wohl deswegen, weil hier das ganze nicht mehr lohnt (wollen ja auch was verdienen), andererseits weil man einfach keinen schönen Wein für unter 4 - 5 Euro bekommt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wirklich nicht? Ich dachte, vielleicht muss man da einfach mal Glück haben und man findet auch für unter 4 Euro was Feines. Aber vermutlich hast du Recht. So einen richtig guten Wein für so wenig Geld habe ich bisher selbst nicht getrunken, sondern suche ihn eher verzweifelt.

Ich habe eben gesehen, dass Jaques' ja auch einen Onlineshop hat. Mir war gar nicht bewusst, dass das eine Kette innerhalb Deutschlands ist, sondern ich dachte bis eben echt, das sei eher so ein regionaler Händler. Glaubst du, die Informationen dort auf der Bestellseite sind dann ähnlich mangelhaft wie die vor Ort, oder kann man sich zumindest dahingehend darauf verlassen, dass das stimmt? Ich erwarte da auch jetzt kein großes Insiderwissen. Mir ist lediglich wichtig zu wissen, handelt es sich da jetzt um einen Rotwein, der total schwer ist und bei dem mir nach dem zweiten Glas der Schädel brummt oder ist er leicht? Ist der Roséwein eher süß oder trocken und so weiter? Mehr brauche ich als Laie jetzt gar nicht. Aber das sollte natürlich schon stimmen. Ich werde bei hawesko mal nachschauen. Danke!

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Na wenn euch der Wein schmeckt, dann geht ja auch ein 2 Euro Wein :D, warum auch nicht? Den nehm ich in der Regel aber nur zum Kochen. Hatte da hier mal etwas dazu geschrieben: Guter Wein auch aus dem Discounter?.

Du kannst bei Billigweinen fast immer davon ausgehen, dass es:
- Mischweine oder
- industriell produzierte Weine
sind. Wie in dem anderen Thread beschrieben würde ich da nur bestimmte Weine aus Osteuropa / Kaukasus mal außen vor lassen, hier kommt es teilweise auf die Sorten an, da die hier halt billig angeboten werden auch wenn sie locker mit 20 Euro Weinen mithalten können. Das liegt jedoch fast nur am Imageproblem, dass Weine aus der Region nicht gut sein können.

Mischweine aus Europa / Israel können so günstig angeboten werden da man hier halt "Restbestände" zusammenkippt oder große Chargen. Da werden teure (meist) Tankladungen mit billigen gestreckt. Bei den industriellen Weinen nimmt man halt einen recht frischen Wein und versetzt diesen mit Aromen, Zusatzstoffen usw. bis dieser den gewünschten Geschmack hat - das spart natürlich enorm bei den Herstellungskosten. Nachteil bei beiden Varianten ist das sogenannte Kippen.

Jacques' Wein-Depot hat glaube ich soviele Filialen, oje - sieh mal hier. Die gehören übrigens auch zur Hawesko Holding. Ich würde nicht sagen, dass die Beratung dort mangelhaft ist, nur die Verkäufer in unserem Jacques waren vor 2 Jahren echte Pfeifen, die nur Handbuchwissen wiedergeben konnten und auf genauere Nachfragen (gut, ich habe da auch fies gefragt mit Spezifragen um die auszustesten, dass muss ich dazu sagen) keine Antwort hatten oder nur dummes Zeug. Das hängt aber vom Verkäufer ab, nicht von der Kette - bei Mediamarkt soll laut verschiedenen Legenden ja auch mal ein kompetenter Verkäufer zu finden sein :D.

Die Infos auf der Bestellseite sind ja meist standardisiert oder eben Herstellerinformationen, da würde ich mal sagen, dass es da keine großen Fehler gibt. Mal hier als Beispiel: 2008 MARRENON Rouge. Das ist ja recht ausführlich, aber liest sich für mich oberflächlich, denn Reisetipps, Infos über die Region, eine Biographie über den Winzer oder eine Firmengeschichte interessieren mich nicht wirklich und der halbwegs relevante Part ist ja nur der unter Gezielte Qualität, der auch nur allgemein über die Weine, aber nicht speziell über diesen Wein (Jahrgang) Auskunft gibt (mal abgesehen von den "Laborwerten" oben).

Ob Dir der Schädel vom Wein brummt oder nicht hängt im Grunde nur vom:
- Alkoholgehalt
- Acetaldehydgehalt
- Histamingehalt
- Anteil von Fuselölen
ab ;). Je weniger, je besser und desto geringer die Kopfschmerzwahrscheinlichkeit.

Mal grobgesagt, stimmt nicht in jedem Fall:
- Wieviel Alkohol ist nicht so auschlaggeben, denn ob nun 11 % oder 14 % macht den Kohl nicht fett.
- Wieviel Acetalhyd drin ist interessiert eher Asiaten, die vertragen es wesentlich schlechter als Europäer. Acetalhyd ist ein Nebenprodukt, welches immer anfällt. Nutze ich gerne aus, wenn ich Geschäftstermine schnell beenden möchte :D.
- Histamin ist in Rotweinen in der Regel 4mal so häufig enthalten wie in Weißweinen (stimmt auch nicht immer), teilweise noch mehr (spanische Weine).
- Entscheidend ist im Grunde der Anteil von Fuselölen, auch gemeinhin Fuselalkohole genannt. Extraktreiche Weine haben meist sehr viele bzw. schlecht gegärte Weine, z. B. Billigwein ;) (daher gilt der gemeinhin als Kopfschmerzkandidat Nr.1).

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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