Belohnung nach Kinderarztbesuch

vom 29.04.2010, 16:57 Uhr

Mein Sohn bekam vor etwa 3 Wochen seine erste Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen. Er hat die Impfung, bei der er eine Spritze bekam, tapfer über sich ergehen lassen und er hat erst angefangen zu weinen, als der Kinderarzt die Nadel der Spritze wieder aus seinem Arm heraus gezogen hatte. Danach allerdings weinte mein Sohn erst bitterliche Krokodilstränen bis er sich dann nach kaum zwei Minuten wieder beruhigt hatte und aufgehört hat zu weinen. Zur Belohnung, dass mein Sohn so tapfer war, gab es vom Kinderarzt ein paar Wiebele (kleines knuspriges, süßes Gebäckstückchen / Keks), die mein Sohn dann zunächst mit Skepsis anschaute, sie schlussendlich aber gerne nahm und in sich hinein futterte. Die munterten ihn dann auch gleich wieder auf und der Pieks von der Spritze war schnell vergessen.

Ich kann mich erinnern, dass es, als ich klein war und zum Kinderarzt musste, immer Gummibärchen vom Doktor als Belohnung gab, wenn der Arztbesuch vorbei war. Zusätzlich hatte meine Mutter auch immer noch eine Kleinigkeit in Form eines Pixibuches oder ähnlichem dabei, die es ebenso nach überstandenen Strapazen beim Kinderarzt als Belohnung für mein tapferes Durchhalten gab.

Wie ist / war das bei euch? Bekommen eure Kinder auch eine kleine Belohnung (wenn ja, was) für einen tapfer durchgehaltenen Kinderarztbesuch von euch und / oder eurem Kinderarzt?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe früher von meinem Kinderarzt immer Gummibärchen oder so kleine Schokoladen Täfelchen bekommen. Darüber freut man sich als kleines Kind natürlich immer, aber ganz hinweg trösten konnte es mich eigentlich nicht. Zur Impfung gehe ich inzwischen immer zu einem Arzt in der Nähe, der auf innere Medizin spezialisiert ist und ich hatte besonders vor einigen Jahren noch ziemliche Angst vor Spritzen.

Das hat immer erst angefangen, wenn er die Nadel raus geholt hat, davor war immer alles gut. Mein Arzt hat mich deswegen immer spaßeshalber ausgelacht und mir als Scherz immer einen Kinderriegel gegeben, die eigentlich eben für die Kleinen bestimmt sind. Das macht er jetzt immer noch und wenn ich nicht hier wegziehe, werde ich sie wohl noch als Oma bekommen. :D

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde das auch völlig in Ordnung, wenn man nach einem Kinderarztbesuch eine Kleinigkeit geschenkt bekommt. Ich habe als Kind auch immer eine Kleinigkeit bekommen, da ist es dann doch etwas leichter den Schmerz zu ertragen. :wink: Ich habe eben auch je nach Alter ein Pixi--Büchlein, oder Sticker, ein neues Haarband oder sonstige Kleinigkeiten bekommen. Darüber habe ich mich auch immer gefreut.

Bei meinem Sohn mache ich es so, dass er nach größeren Kinderarztbesuchen auch eine Kleinigkeit bekommt. Ich bin mit ihm wegen der Neurodermitis im Durchschnitt allerdings zwei Mal pro Woche beim Arzt und es kann auch dreimal sein. Da es so häufig ist, bekommt er natürlich nicht immer etwas. Aber wenn wir zum Beispiel wieder ins Spital müssen oder eine größere Untersuchung eben wie vor zwei Wochen die Blutuntersuchung war, dann bekommt er schon eine Kleinigkeit. Meistens auch ein kleines Bilderbuch. Ich habe für solche Fälle immer einen kleinen Vorrat.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Direkt vom Kinderarzt bekommt unsere Tochter nichts, aber wir haben meistens schon etwas kleines mit. Oft ist es ein Keks, den sie so liebt, oder eben auch ein Büchlein oder kleines Spielzeug. Ich finde das schon ok so.

Ich denke das unsere Kinder dann den Kinderarztbesuch eher mit etwas positiven verbinden, nämlich das sie etwas geschenkt bekommen, als etwas negatives. Unsere Maus ist auch sehr brav und weint teilweise bei Impfungen nicht, aber sie wird trotzdem belohnt. Ganz wichtig ist für sie dass ihr Hasi dabei ist.

Ich kenne aber auch Eltern, die sagen, das der Kinderarzttermin mit Impfen und so weiter einfach dazugehört und nichts besonderes ist. Und darum kann man den Kindern doch nicht einfach was schenken. Ich muß sagen das mich das dann immer ein wenig stört, denn wenn ich den Kindern so etwas angenehmer machen kann, dann mache ich es auch.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also bei mir war es auch so, dass man mal in ein Glas fassen durfte und sich da dann etwas mitnehmen durfte vom Arzt, so ähnliche Sachen wie bei einem Ü-Ei waren da drinnen. Wenn ich wirklich mal arg krank war, bekam ich auch etwas von meiner Familie zum Trost. Das letzte Mal als ich etwas bekam, war ich schon etwa 19 Jahre alt, das war beim Zahnarzt, der mir dann eine Zahnbürste mit gab, die ich mir aussuchen durfte, darüber habe ich mich dann am allermeisten gefreut, weil ich es auch so witzig fand. Ich hatte da nämlich besonders schöne Zähne :D.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Leider ist aus vielen Studien heutzutage bekannt, daß man den Kindern ein unnormales Essverhalten beibringen kann, wenn man mit Nahrung belohnt oder tröstet. Das Gehirn merkt sich das und verlangt bei negativen Gefühlen oder Ereignissen dann möglicherweise nach Essen, obwohl der Körper gar nicht hungrig ist. Daß dieses Spielchen wiederum zu Fettleibigkeit oder Eßstörungen führen kann, versteht sich von selbst.

Ich will damit aber nicht behaupten, daß es immer so ist. Manche Menschen sind dafür eben anfälliger, als andere. Aber genau aus diesen Gründen bekommt unser Kind niemals unter oben genannten Umständen Essen angeboten. Leider gibt es immer noch Arztpraxen, die den Kindern nach tapfer überstandener "Arbeit" Süßigkeiten anbieten. Unser Kleiner hat von Anfang an gelernt, daß er diese dann erstmal der Mama geben muß und sie später, unabhängig von dem Artzbesuch, wiederbekommt. Diese Prozedur stellt überhaupt kein Problem für ihn dar.

Allerdings kam es auch schon vor, daß er mit einem kleinen Spielzeug von uns oder dem Herrn Doktor belohnt wurde. Besonders bei der ersten Blutabnahme war das Drama so groß, daß es für uns klar war, ihm gerne eine kleine Anerkennung zukommen zu lassen.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Fabienne3 hat geschrieben:Leider ist aus vielen Studien heutzutage bekannt, daß man den Kindern ein unnormales Essverhalten beibringen kann, wenn man mit Nahrung belohnt oder tröstet.

Aber sicherlich nicht durch ein paar Wiebele (3 Stück!), die zusammen noch nicht einmal so viel sind, wie ein kleiner Keks. Wenn so ein Kind essgestört wird, dann ist vermutlich jedes Kind essgestört in Deutschland.

Fabienne3 hat geschrieben:Das Gehirn merkt sich das und verlangt bei negativen Gefühlen oder Ereignissen dann möglicherweise nach Essen, obwohl der Körper gar nicht hungrig ist.

Genau das ist ja das Ziel, wenn das Kind nur beim Kinderarzt so getröstet wird. Es wird dem Kind mit der Süßigkeit beigebracht, dass ein Kinderarztbesuch nichts Schlimmes ist und dass es dort auch immer etwas bekommt, wenn es dort auch etwas Unangenehmes, wie z.B. einen Nadelstich durch eine Spritze, erlebt hat.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also ich kann mich noch erinnern das ich damals beim Zahnarzt und beim Kieferorthopäden immer eine Zahnbürste geschenkt bekommen hab. Wie das beim Kinderarzt war weiß ich nicht mehr.

Meine Tochter ist 2 und bekommt von unserem Kinderarzt immer einen Traubenzucker nach der Impfung/Untersuchung. Ich denke das ist völlig ok! Schließlich darf der Arzt ja auch nicht nur als Buhmann dastehen :wink: Nein, mal im Ernst wenn ich meinem Kind jedes mal wenn sie Aua hat Süßes gebe wird sie sicher mal essgestört! Aber wann geht man schon mal zum Kinderarzt und vor allem wann sind Impfungen?! Und eigentlich dient es ja ehr als Ablenkung/Wiedergutmachung und nicht als Belohnung! Extra was kaufen würde ich nun auch nicht, ehr als Ablenkung ein geliebtes Plüschtier/Puppe mitnehmen.

Ich würde mir ehr Gedanken machen das mein Kind total verwöhnt wird wenn sie dauernd Geschenke bekommt nur weil sie beim Arzt "lieb" war! Dafür nimmt man sein Kind in den Arm und sagt ihm wie stolz man ist! Also das verstehe ich unter Anerkennung!

» Kullerkeks86 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 33,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es auch angemessen und schön, wenn man nach einem Besuch beim Kinderarzt etwas Kleines geschenkt bekommt, denn darüber freut sich jedes Kind und habe es auch getan. :wink: Vor allem nach Kinderarztbesuchen, bei denen man eine für Kinder schmerzhafte Spritze bekommt, ist so ein kleines Präsent wirklich toll. Dadurch haben Kinder wahrscheinlich auch nicht mehr so große Angst vor Arztbesuchen oder vor Ärzten allgemein, denn sie verknüpfen es mit einem am Ende doch positiven Erlebnis.

Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich so ein kleines Bilderbuch geschenkt bekommen habe, als ich eine Spritze bekommen habe. Ich glaube ich war damals noch vier Jahre alt und hatte unglaubliche Angst vor Spritzen, weil sie mir so gefährlich vorkamen, allerdings habe ich seit diesem Ereignis komischerweise keine Angst vor Spritzen. :D

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» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@Nettie
Ups, da hat wohl jemand etwas überhaupt nicht verstanden. Es geht doch nicht um die Menge, sondern um die Wiederholung. Bekommt das Kind zum Beispiel zum Trost immer etwas zu Essen, dann wird es als Erwachsener eventuell genauso verfahren. Und das ist doch bei vielen heute der Fall. Sie essen oft nicht weil sie hungrig sind, sondern aus komplett anderen Gründen. Damit wird das Sättigungsgefühl zerstört.

Kommen jetzt noch verschiedene unglückliche Umstände dazu, kann das zu Eßstörungen führen. Natürlich relativ gesehen, denn nicht jeder ist für Süchte, jeglicher Art, von Geburt an anfällig. Aber wenn, dann kann das, da von Anfang an so beigebracht und im Hirn gespeichert, der berühmte Punkt auf dem "i" sein.

Leider werden die Ursachen von Eßstörungen noch nicht so lange Zeit unter die Lupe genommen. Und wenn du dir die Statistiken der geplagten Seelen mal ansiehst, dann wirst du sehen, daß du mit deiner Feststellung gar nicht so falsch liegst. Es sind viel mehr, als du dir vielleicht vorstellen kannst.

Aber viele Mütter reden darüber und so kommen die möglichen Gefahren de,s beispielsweise trösten mit Nahrung, immer mehr in Umlauf. Bedenke, früher mußten die Kinder ihre Teller leer essen. Heute wissen wir, daß das kompletter Mist ist. Zum Glück sind Menschen lernfähig.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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