Hausaufgaben der Kinder kontrollieren

In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass meine Tochter immer wieder einen Teil ihrer Hausaufgaben nicht macht und das ist für uns Eltern natürlich ziemlich beunruhigend, da sie gerade kurz vor dem Übertritt auf eine weiterführende Schule steht.

Deshalb haben wir uns überlegt, dass wir ihre Hausaufgaben auf die Vollständigkeit überprüfen, da sie diese unserer Meinung nach nicht vernachlässigen sollte. Wir möchten jetzt dagegen wirken, jedoch wissen wir nicht so recht, wie wir das machen sollen und vor allem, ob das ganze dann auch Sinn macht, denn wir können sie ja schlecht dazu zwingen, dass sie ihre Hausaufgaben macht.

Wie kann man eurer Meinung nach die Hausaufgaben der Kinder auf Vollständigkeit überprüfen, denn sie können ja sagen, dass sie nichts anderes auf haben? Ist es sinnvoll, die Hausaufgaben der Kinder zu kontrollieren, oder bewirkt das eher das Gegenteil? Kontrolliert ihr die Hausaufgaben eurer Kinder und wieso handhabt ihr das so?

Die Hausaufgaben der Kinder zu kontrollieren ist meist eine sehr heikle Angelegenheit. Bei vielen Kindern ist es am Ende nur so, dass sie ein Trotzverhalten entwickeln und sich so gegen eine solche Kontrolle wehren,da sie sich unter Druck gesetzt fühlen. Dann hat man das Gegenteil erreicht und manche Kinder machen dann schon allein aus Protest keine Hausaufgaben. Und wie du bereits erwähntest, ist es auch sehr oft so, dass die Kinder vorgaukeln keine weiteren Hausaufgaben gehabt zu haben.

Meiner Meinung nach ist die Beste Methode in einem solchen Fall die Lehrer selbst zu fragen. Oft erklären sich Lehrer auch bereit in regelmäßigen Kontakt zu den Eltern zu treten und sie immer zu informieren, sobald das Kind die Hausaufgaben nicht gemacht hat. So ist man immer auf dem laufenden und kann auch erkennen, ob es sich nur um bestimmte Fächer handelt oder um die Hausaufgaben allgemein und kann so gezielt gegen das Problem vorgehen.

Bei manchen Kindern hilft es, wenn man ihnen Annehmlichkeiten wie Fernsehen oder Play Station verbietet, wenn sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, aber das klappt nicht in jedem Fall. Man sollte auf jeden Fall versuchen dem Kind zu verdeutlichen, dass es keine guten Folgen haben wird, wenn sie dieses Verhalten beibehält. Eventuell kann man auch damit drohen, dass das Kind die gewünschte weiterführende Schule nicht erreichen wird, wenn es so weiter geht.

Ich denke, dass es sehr stark vom Alter der Kinder abhängt, ob man deren Hausaufgaben überprüfen kann und sollte. Während der Grundschulzeit mag es noch angemessen sein, nachzuschauen, ob die Hausaufgaben auch wirklich gemacht werden, wobei ich auch das schon nicht so toll fände, wenn es ganz plötzlich geschieht, obwohl vorher nie darauf geachtet wurde.

Wenn das Kind aber schon älter ist, also sich zum Beispiel in der Mittelstufe befindet, finde ich es gänzlich falsch, Hausaufgaben zu kontrollieren. Sicher kann man und sollte man auch mit dem Kind vernünftig darüber sprechen und ihm klarmachen, dass es wichtig ist, den Anschluss in der Schule nicht zu verlieren, aber bei einem Jugendlichen im Teenageralter wird man kaum jeden Tag ins Hausaufgabenheft (sofern das überhaupt noch geführt wird) schauen und dann dem Schüler über die Schulter gucken, während er die Hausaufgaben erledigt. Das scheint mir reichlich repressiv und auch wirklich kontraproduktiv, weil man ein Kind in dem Alter nicht auf diese Weise kontrollieren kann.

Bei einem kleinen Kind ist es ja eventuell so, dass die Hausaufgaben über Spielen vergessen werden oder ihre Wichtigkeit noch nicht erkannt wird. Insofern kann es schon von Vorteil sein, da manchmal noch ein bisschen nachzuhelfen. Ein Jugendlicher hingegen weiß ja auch schon selbst, dass er die Hausaufgaben eigentlich machen müsste, er hat nur wahrscheinlich keine Lust. Dieses Problem sollte man dann wie gesagt anders, über Gespräche angehen.

In der Grundschulklasse meiner Schwester damals gab es auch so ein Kind, was Einträge wegen vergessener HA gesammelt hat. Die Mutter muss sich damals mit der Lehrerin kurzgeschlossen haben und so wurde überprüft, ob das Kind auch alle HA einträgt, damit die Mutter das dann kontrollieren kann.

Ich halte das nicht für die richtige Art und Weise und würde es sogar als Bloßstellung empfinden. Besser ist es vermutlich, wenn man seinem Kind ins Gewissen redet. Immerhin ist das die Zukunft deiner Tochter und ich denke schon, dass man das einem Kind in dem Alter begreiflich machen kann.

Meine Schwester war, wie wohl jeder Kind mal, auch an dem Punkt, wo sie einfach keine Lust hatte Hausaufgaben zu machen (oder zumindest nicht alle). Ihr wurde nach der nächsten Arbeit schnell klar, dass die Hausaufgaben der Übung dienen und so hat sie sie auch gemacht.

Meine Mutter hat ihr verdeutlicht, was passieren würde, wenn sie das nicht macht und dadurch dann schlechte Arbeiten schreibt und das hat sie wirklich schnell begriffen. Es ist wirklich ein Vertrauensbruch, wenn man sein Kind so kontrolliert. Davon mal abgesehen muss es verstehen, warum es HA machen soll.

Ich würde zuerst einmal mit dem Kind darüber reden, da es ja immer noch einfach sagen kann: "Ich habe keine Hausübung." Am besten erklärst du ihr, dass sie die Hausübung weder für ihre Eltern noch für den Lehrer macht, sondern für sie selbst. Wenn die Hausübung für die Schüler nicht wichtig wäre, gäben die Lehrer ja auch keine auf. Außerdem hängen ja auch die Noten stark davon ab.

Falls das nicht funktioniert, könntest du sie immer noch ein bisschen kontrollieren. Eventuell könnte man sich auch Konsequenzen ausmachen, die Schüler anspornen, mehr zu tun.

Ab einem gewissen Alter glaube ich, dass Kontrolle durch die Eltern die Situation nur verschlimmern kann. Ich hab das in meiner Schulzeit selber erlebt. Solange meine Eltern mich immer wieder aufforderten mehr für die Schule zu lernen und mich intensiver mit meinen Hausaufgaben zu beschäftigen, hat dies meine Motivation eigentlich nur gesenkt. Als sie mir dann irgendwann gesagt haben, dass sie sich ab sofort darum nicht mehr kümmern werden, sondern das jetzt meine eigene Verantwortung ist, war das erstmal eine neue Situation.

Meine Noten sind danach erstmal eine Weile schlechter geworden. Da mir meine Eltern aber auch immer klar gemacht haben (und das weiß man ja als Jugendlicher auch), dass die Noten im Endeffekt der Schlüssel für das spätere Studium oder den Beruf sind, habe ich mich, als es an das Notensammeln fürs Abitur ging sehr zusammengerissen.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass eine gute Kombination aus Freiheit und die Kinder auf die Wichtigkeit der Schule aufmerksam zu machen, den richtigen Weg darstellt.

Ob man die Hausübungen der Kinder kontrollieren soll, hängt meiner Meinung nach auch viel vom Alter der Kinder ab. Im Volksschulalter halte ich es durchaus für sinnvoll. In diesem Alter haben Eltern in der Regel auch noch einen guten Überblick darüber, was an Hausübungen zu machen ist.

Später wird die Kontrolle eigentlich auch schwerer. Woher soll man als Elternteil wissen, was das Kind als Hausübung in welchem Fach bekommen hat? Das Kind bräuchte doch rein theoretisch nur sagen, dass es dort und da gar keine Hausübung bekommen hat. Ich halte es jedoch auch durchaus für sinnvoll, dass die Kinder ab einem bestimmten Alter lernen, selber Verantwortung zu übernehmen. Man sollte ihnen nicht immer alles nachtragen und so sollten sie auch für ihre eigenen Hausübungen verantwortlich sein. Die Konsequenzen bekommen sie dann sowieso in der Schule.

Ganz ohne Kontrolle und Übersicht ist man als Elternteil sowieso nicht. Ob dein Kind die Hausübungen im Allgemeinen macht oder nicht wirst du auch beim Elternabend erfahren. Im übrigen kann ich dir als Lehrer sagen, dass ich eine Zeitlang in einem Gymnasium unterrichtet habe und dort haben auch viele Lehrer das so gesehen, dass in diesem Alter eigentlich die Kinder die Verantwortung der Hausübungen übernehmen sollten. In der Regel wird dir wohl in dem Alter niemand vorwerfen, dass du dich zu wenig um dein Kind kümmerst.

In der Volksschule sehen das die Lehrer verständlicher Weise noch etwas anders. Da wird oft sogar davon ausgegangen, dass die Eltern diesbezüglich noch ein Auge auf ihre Kinder werfen.

Hier stellt sich mir eher die Frage, warum man erst jetzt, wo es um die Zukunftsplanung der schulischen Karriere geht, die Hausaufgaben anschauen will. Meiner Meinung nach sollte man das von der ersten Klasse an machen. Sicherlich schaue ich es mir auch nicht täglich an. Aber doch mindestens zweimal pro Woche.

Einfach mit dem Hinweis, das ich ja auch sehen möchte, was sie wieder neues gelernt haben. Damit lernen aber meine Kinder auch, das sie nicht täglich kontrolliert werden, aber trotzdem jeder Zeit damit rechnen müssen, das ich die Hausaufgaben ansehen möchte. In gewisser Weise haben sie damit das Risiko, das nicht gemachte Hausaufgaben innerhalb kurzer Zeit entdeckt werden.

Wobei es eben mit zunehmenden Alter auch in die Richtung geht, das man sich die Aufgaben einfach nicht mehr aufschreibt und ein Blick ins Hausaufgabenheft dann eben keinen Aufschluss liefert, ob überhaupt Hausaufgaben zu machen sind.

Dann sind aber Kinder in einem Alter, wo sie die Verantwortung schon selbst dafür tragen können. Wobei der Spruch, das man ja nicht für Eltern oder Lehrer lernt, schon zu meiner Schulzeit gesagt wurde. Nur die Erkenntnis das er auch stimmt, kommt halt erst später.

Nun ist es bei euch schon soweit, das ihr die Kontrolle in dem Bereich über deine Tochter verloren habt. Jetzt also mit verschärfter Kontrolle agieren wird nicht viel bringen. Es wird nur reden helfen. Und da sollte man in der Richtung ansetzen, was sie für berufliche Wünsche hat. Diese weichen vielleicht von euren Vorstellungen ab, aber sollten auch akzeptiert werden.

Man kann sich also zusammen setzen und gemeinsam nachschauen was für Anforderungen an diesen Beruf gestellt werden. Dann sieht deine Tochter von selbst, was wirklich wichtig ist in der Schule und ist vielleicht auch bei dem Thema Hausaufgaben einsichtiger.

Also ich finde, dass man die Hausaufgaben seines Kindes höchstens noch in der Grundschule kontrollieren sollte, aber dann auch nicht so auf die Art "hast du auch alles gemacht?" Sondern eher so auf die helferische Art und Weise. Später finde ich es ziemlich komisch die Hausaufgaben zu kontrollieren. Natürlich ist es weniger gut, wenn sie nicht erledigt werden, aber ich denke Kontrolle ist da der falsche Weg etwas zu erreichen.

Als ich in der Grundschule gewesen bin, habe ich die Hausaufgaben auch häufiger mal vergessen und teilweise auch vergessen aufzuschreiben, sodass ich sie nicht immer gemacht habe. Das fiel natürlich auf. Jedenfalls hat meine Mutter damals mit meiner Lehrerin gesprochen und die haben das dann so geregelt (wir sprechen hier von Klasse 1-3), dass meine Lehrerin für mich eben die Hausaufgaben in mein Hausaufgabenheft geschrieben hat und zu Hause hat meine Mutter das dann angeschaut und darauf geachtet, dass ich auch alles erledige. Ich denke, dass man das anders gar nicht lösen kann und da definitiv das Gespräch mit dem Lehrer suchen muss, sonst kommt man zu keiner Lösung.