Sind Online Games Zeitverschwendung?

vom 24.02.2010, 15:37 Uhr

Also ich habe ein paar Freunde, die Online Games spielen. Damit meine, dass sie richtig viel für meine Verhältnisse spielen. Beispielsweise spielt ein Freund von mir das bekannte Online Game "Sea Fight". Da kann es schon einmal vorkommen, dass er 5 Stunden am Tag spielt. Besonders am Wochenende zockt er ohne Ende.

Ich persönlich mag diese Online Games nicht wirklich, da ich das als totale Zeitverschwendung ansehe. Es gibt doch viel bessere Möglichkeiten sich zu beschäftigen oder nicht. Ich meine, dass es in Ordnung ist, wenn man diese Spiele in Maßen genießt und nicht in Massen.

Wie seht ihr das? Spielt ihr auch solche Online Games? Glaubt ihr auch, dass das Zeitverschwendung ist oder stehe ich mit meiner Meinung alleine da?

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» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ich habe früher extrem viel Browsergames gespielt. Ich war dann so weit, dass ich im Support tätig war und am Ende sogar Spielleiter war. Das ganze natürlich ohne Entlohnung. So habe ich mehrere Stunden täglich Spieler betreut und unglaublich viel Zeit vernichtet. Die Betreiberfirma hat sich wenig um die Spieler gekümmert und lediglich uns als Puffer zwischen Sie und die Gamer gehalten.

Als ich dann im Studium schlechter wurde und massenhaft Zeit draufging habe ich den Job an den Nagel gehängt und bin ausgestiegen. Habe zur Ablenkung als Ausgleichsdroge ein anderes, weniger schnellebiges Browsergame angefangen zu zocken. Anfangs war es total geil, keine Zwänge mehr, einfach bissl vor sich hin spielen. Aber dann kam der Ehrgeiz und ich investierte wieder viel Zeit in das neue Spiel. Arbeitete mich wieder hoch in die Top100 und war wieder mehrere Stunden täglich am zocken.

Nach gewisser Zeit fällt einem das auch auf (es wird wieder zu ner Mischung aus Ehrgeiz, Spielspaß und Sucht). Hab dann aufgrund meiner Klausurenphase ne Pause eingelegt. Nach den Klausuren hatte ich mehr zu tun und ich spielte nicht weiter. Und so liegt der Account immernoch im Urlaubsmodus herum und ich habe keine Lust mehr zu zocken. Da soll einer sagen, dass Stress manchmal nicht gut ist :-D

Onlinegames sind ein schöner Zeitvertreib wenn man die Zeit hat. Insofern das jedoch nicht der Fall ist, kann das Leben dadurch sehr geschmälert werden.

» Betablocker » Beiträge: 88 » Talkpoints: 0,42 »


Würdest Du denn das Spielen von Offline Games in diesen Zeitdimensionen ebenfalls als Zeitverschwendung ansehen, oder beschränkst Du Deine Sicht hier nur auf Online Spiele? Jedenfalls klingt mir das schon etwas undifferenziert.

Du schreibst, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, sich zu beschäftigen. Leider nennst Du keine einzige andere Möglichkeit, welche Dir so verschweben würde. Aber es ist auch egal was Du nennst. Sofern ein Außenstehender keinen Zugang dazu hat, sieht es immer nach Zeitverschwendung aus. Sei es dann Stricken, Lesen, Fernsehen, Radfahren oder auch Musizieren.

Sofern es Deinen Bekannten Spaß macht, sehe ich grundsätzlich keine Zeitverschwendung bei den Tätigkeiten. Schwieriger wird die Einschätzung dann, wenn sich in dem Bereich schon eine Art von Sucht entwickelt. Das Spielen also nicht mehr Spaßgetrieben ist. Dann ist aber auch die angebliche Zeitverschwendung eher ein sekundäres Problem.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Im Endeffekt muss jeder für sich entscheiden wie er die Zeit nutzen will. Ich kann mir vorstellen, dass es süchtige Onlinegamer gibt. Hier halte ich es für Zeitverschwendung, wenn nicht gar für eine Verschwendung des Lebens. Aber damit meine ich nur die Leute, die es absolut übertreiben. Gerade bei Online-Rollenspielen gibt es davon leider zu viele. Ich habe sogar mal von einem Fall in China gelesen, wo ein Onlinegamer doch tatsächlich tot vom Stuhl gekippt sein soll, weil er zu lang gezockt hat und dabei die Nahrungsaufnahme und das Trinken vergessen hatte.

Aber bevor man am Abend 3 Stunden vor dem Fernseher hockt, kann man doch genau so gut Onlinegames spielen. Ich finde das nicht verwerflich, solange ein gesundes Maß eingehalten wird.

Ich bin auch ab und an dabei Onlinegames zu spielen. Vor allem COD Modern Warefare hat es mir angetan. So kommt es bei auch schon mal vor, dass ich die ein oder andere Stunde am Controller hänge. Da dies aber nicht die einzige Freizeitaktivität darstellt mache ich mir ehrlich gesagt auch keine Sorgen.

Bedenklich finde ich es also nur, wenn das restliche Leben unter der Zockerei leidet. Ich finde es nicht gut, wenn Freundschaften oder andere Pflichten des alltäglichen Lebens vernachlässigt werden. In so einem Fall finde ich das Zocken sogar bedenklich, wenn nicht gar gefährlich.

» Rovad Cigeb » Beiträge: 9 » Talkpoints: 5,14 »



Meine ersten Onlineerfahrungen habe ich mit Ultima Online sammeln können und das auch intensiv gespielt, fast schon zu intensiv! Mehrere Stunden am Tag waren da keine Seltenheit und das auch bis spät in die Nacht. Da waren schon Ansätze einer Sucht würde ich sagen.

Allerdings denke ich nicht dass es nun Zeitverschwendung war oder ich mich hätte besser beschäftigen können. Es war eben das erste Mal für mich das ich gleichzeitig mit anderen Personen ein Spiel spielen konnte auf dem PC, und sowas fesselt. Danach dann die Klassiker wie World of Warcraft und EvE Online(was ich heute immernoch spiele) die heute immer noch in Mode sind. Rein zeitlich hat sich meine Spieldauer sehr eingeschränkt, ich würde also nicht von einer Sucht sprechen.

Der eine interessiert sich eben für die täglichen Soaps, der andere spielt eben eine Runde, ich finde nichts von beidem wirklich schlimm. Zu der Aussage das man seine Zeit besser verbringen könnte kann ich nur sagen das dies jeder für sich selber entscheiden muss wie er seine Zeit gerne verbringen möchte.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja ganz nüchtern betrachtet, ist es sicherlich eine gewisse Art der Zeitverschwendung. Schließlich bekommt man für stundenlanges Spielen kein Geld und könnte vieles andere in der Zeit tun.

Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Es stellt sich ja schließlich auch die Frage, was man denn machen würde, mit den 3-4 Stunden die man sonst zum Spielen genutzt hat. Würde man da wirklich was für die Schule/Uni oder den Beruf machen? Ein paar Bücher lesen oder rausgehen und sich aktiv sportlich betätigen. Oder würde es nur dazu führen, dass man dann vielleicht 3-4 Stunden länger am Tag Fernsehen schaut bzw. sinnlos im Internet umhersurfen?

Zudem kann man ja je nach Onlinegame auch Lebenserfahrung sammeln. Klingt erstmal komisch ist aber so. Gerade bei den Spielen, die auf Kriegshandlungen abzielen, kann man sehr gut sein diplomatisches Geschick ausbauen um Konflikte besser zu lösen und teilweise auch seine Menschenkenntnis schulen. Natürlich ist dies nur ein eher kleiner Aspekt.

Zudem bringen viele Onlinespiele das Problem mit sich, dass sie eigentlich nur dann Spaß machen, wenn man sie eben in Massen "genießt". Wie bei vielen Computerspielen, stellt sich recht schnell der Alltag ein und es wird recht öde, da man im Großen und Ganzen immer das Gleiche macht. Und da treibt einen dann nur der Ehrgeiz voran. Und ein guter Spieler in der Form, dass dies auch in den Top-Listen abzulesen ist, wird man meist nur dann, wenn man sehr viel spielt und nicht indem man nur mal eine halbe Stunde am Tag reinschaut.

Wichtig ist eben ob man zu diesen Onlinegames einen Ausgleich hat und ob man die Zeit auch über hat, die man da investiert. Dann sehe ich es nicht so kritisch. Allerdings ist es oft ein schmaler Grat hin zur Sucht und der Vernachlässigung des realen Lebens. Das muss ich genauso zugeben.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Würdest Du denn das Spielen von Offline Games in diesen Zeitdimensionen ebenfalls als Zeitverschwendung ansehen, oder beschränkst Du Deine Sicht hier nur auf Online Spiele? Jedenfalls klingt mir das schon etwas undifferenziert.

Das ist eine gute Frage. Ich werde mal versuchen sie zu beantworten. Nein, ich meine eigentlich nicht nur Online Spiele. Ich sehe es auch als Zeitverschwendung an, wenn jemand mehr als 3 Stunden am Tag vor dem Computer sitzt und irgendwelche Offline Games spielt.

Im Endeffekt muss jeder für sich entscheiden wie er die Zeit nutzen will. Ich kann mir vorstellen, dass es süchtige Onlinegamer gibt. Hier halte ich es für Zeitverschwendung, wenn nicht gar für eine Verschwendung des Lebens. Aber damit meine ich nur die Leute, die es absolut übertreiben

Mir ist klar, dass jeder für sich entscheiden muss, wie man seine freie Zeit nutzt. Jedoch ist das nicht mehr in Ordnung, wenn es in die Sucht übergeht. Ich kenne persönlich ein paar Fälle, die wegen solchen Online Games die Schule vernachlässigen und sogar sehr vorrückungsgefährdet sind. In dieser Zeit, in der sie diese Online Games spielen, könnte man doch wenigstens ein bisschen für die Schule tun.

Ich habe sogar mal von einem Fall in China gelesen, wo ein Onlinegamer doch tatsächlich tot vom Stuhl gekippt sein soll, weil er zu lang gezockt hat und dabei die Nahrungsaufnahme und das Trinken vergessen hatte.

Genau so etwas meine ich. Das ist doch total verrückt oder ist das heutzutage normal? Ein Freund von mir hat ein Referat speziell über Computerspielsucht gemacht und da habe ich auch erfahren, dass es schon über 10 Todesfälle wegen Computerspielen gab. Nun komme ich noch mal kurz zu der Frage, ob auch Offline Games auch gemeint sind. Es sind halt fast ausschließlich Härtefälle aus dem Bereich der Online Games. Ich finde es einfach erschreckend, dass Leute vor lauter spielen das Essen und Trinken vergessen.

Ob der Tag nun rum ist oder nicht, ist da relativ egal. Es ist ein Hobby und in Hobbys investiert man gerne Zeit. Das ist wie Fahrradfahren oder sowas. Nur eben am PC. Ich persönlich sehe da nichts verwerfliches an der Sache.

Schließlich kann man wegen einem "Hobby" nicht die Schule und andere wichtige Sachen, wie beispielsweise Freunde und soziale Kontakte, vernachlässigen. Außerdem sehe ich einen reisen Unterschied zwischen dem Hobby Fußball spielen und Computer spielen.

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» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo,
wenn ich ein neues Spiel habe, dann spiele ich das auch mal gerne einpaar Stunden am Tag. Aber auch nur manchmal und nur so lange bis ich es durch gespielt habe. Dann spiele ich oft Monate lang nichts mehr. Das ist auch die Gefahr von Online-Spielen, denn viele Online-Spiele, wie zum Beispiel, World of Warcraft kann man gar nicht durchspielen. Deswegen werden solche Spiele oft zur Sucht, was dann am Ende nicht nur eine Zeitverschwendung ist, sondern es wird auch krankhaft.

Ich finde es ist eine Zeitverschwendung, wenn man zu oft und zu lange spielt. Ab und zu aus Spaß ist ja noch in Ordnung, aber wenn es zur Sucht wird ist es nicht mehr so toll. Solange es einem Spaß macht und man es in Grenzen halten kann, ist es, finde ich, keine Zeitverschwendung.

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» conansc » Beiträge: 1135 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


ich322 hat geschrieben:Schließlich kann man wegen einem "Hobby" nicht die Schule und andere wichtige Sachen, wie beispielsweise Freunde und soziale Kontakte, vernachlässigen. Außerdem sehe ich einen reisen Unterschied zwischen dem Hobby Fußball spielen und Computer spielen.

Wo genau liegt denn der Unterschied? Gut man kann jetzt sagen, dass man beim Fussballspielen aktiv ist und was für seine Gesundheit tut. Allerdings hat sich beim Fussballspielen noch kaum jemand mal einen Arm oder ein Beim gebrochen. Die meisten Fussballer aber schon. Wer mal lange Fussball gespielt hat als Hobby hat oft eine schwere Verletzung mitgemacht und schadet damit seiner Gesundheit ja genauso.

Und wenn wir mal Fussball durch ein anderes Hobby ersetzen, wie Fahrradfahren oder Angeln, hat man schon Hobbys die weitem schon nicht mehr so die sozialen Kontakte fördern und oft eher allein umgesetzt werden.

Und warum kann man wegen einem Hobby nicht die Schule vernachlässigen oder andere Freunde? Ich kenne genug Freunde die wegen ihren Hobbys auch täglich mehrere Stunden dafür investiert haben und dadurch weniger Zeit für andere Sachen hatten. Es gibt eben Leute, die ihre Hobbys wesentlich ernster verfolgen als andere und dann auch dementsprechend mehr Zeit investieren.

Also ich denke, dass man auch hier wieder mal gar nicht so pauschal sagen, dass Computerspiele Zeitverschwendung wären, sondern immer auf den einzelnen Fall achten muss. Gibt ja eben wirklich genug Leute, die von sich aus eher weniger mit ihren Freunden machen und genug Zeit über haben, um diese dann eben mit Computerspielen füllen zu können. Genauso wie es Leute gibt, die wirklich süchtig sind. Aber das gibt es ja nicht nur bei Computerspielen. Schließlich kann man ja nach fast allem süchtig sein.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wo genau liegt denn der Unterschied? Gut man kann jetzt sagen, dass man beim Fussballspielen aktiv ist und was für seine Gesundheit tut. Allerdings hat sich beim Fussballspielen noch kaum jemand mal einen Arm oder ein Beim gebrochen. Die meisten Fußballer aber schon. Wer mal lange Fußball gespielt hat als Hobby hat oft eine schwere Verletzung mitgemacht und schadet damit seiner Gesundheit ja genauso.

Der Unterschied ist für mich einfach, dass man nach einer gewissen Zeit, in der man Fußball spielt, körperlich nicht mehr kann und dann ist man sozusagen vorgewarnt und man weiß, dass jetzt endgültig Schluss ist. Beim Spielen der Online Games gibt es für manche einfach keine Grenze. Das zeigt ja schon die Sache mit den Todesfällen. Meiner Meinung nach ist das das verwerfliche an der Sache.

Aber glaubst du wirklich, dass man nach Fußball spielen süchtig sein kann? In meinen Augen ist das nicht möglich. Ich bin selber Fußballer und es einfach nicht möglich mehr als 2 Stunden am Rasen zu stehen. Und genau hier liegt für mich der Unterschied. Ich spiele jetzt seit 6 Jahren Fußball. In dieser Zeit hatte ich noch keine ernste Verletzung, außer natürlich ein paar blaue Flecken am Knie oder am Schienbein.

Und warum kann man wegen einem Hobby nicht die Schule vernachlässigen oder andere Freunde?

Ich glaube, dass du mich nicht so richtig verstehst. Ich meine mit dem Vernachlässigen der Schule nicht, dass man ein Mal im Monat eine schlechte Note bekommt. Vielmehr meine ich die Spieler, die dauerhaft sehr schlechte Noten bekommen und sich somit wirklich ihre Zukunft verbauen. Hier kann ich ein persönliches Beispiel nennen. Ein Freund von mir ist mit dem Durchschnitt von 1,33 von der Grundschule auf das Gymnasium gewechselt. In der fünften Klasse hat er auch nur sehr gute bis gute Noten erhalten. Dann fing er mit dem Online Game Sea Fight an. Danach ging es mit seinen schulischen Leistungen richtig bergab. Er hat durchgehend mangelhafte bis ungenügende Noten bekommen. Jetzt ratet mal, was jetzt mit ihm ist. Richtig, er ist auf die Hauptschule gewechselt und hat sich meiner Meinung nach seine berufliche Karriere verbaut. Vielleicht versteht ihr meine Ansicht jetzt besser.

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» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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