Wie 2,5 jährige an zukünftiges Geschwisterchen gewöhnen

vom 05.02.2010, 15:36 Uhr

Wie ich schon im Vorstellungsthread geschrieben habe, bekommen mein Mann und ich in ca. drei Monaten zum 2.Mal Nachwuchs. Jetzt ist meine ältere Tochter 2,5 Jahre alt. Sie war schon immer ein rechtes Energiebündel und momentan kommt auch noch die Trotzphase hinzu. Ich glaube, dass ich den Eltern in diesen Forum dies nicht weiter beschreiben muss.

Sie ist auch sehr Mama bezogen, da ich eigentlich die Person bin die rund um die Uhr für sie da ist. Wenn ich mal meinen Mann sage, er solle nach dem Aufstehen mit ihr essen oder spielen gehen, kann er dies nur, wenn er ihr erklärt, dass Mama fortgefahren ist. Ich muss mich in der Zwischenzeit irgendwo "verstecken" damit sie mich nicht sieht, ansonsten darf wieder ich gehen.

Jetzt mache ich mir eben Sorgen, dass sie, sobald ich ins Krankenhaus muss und danach mit Baby heimkomme, sehr verstört oder aggressiv reagiert. Meine Schwiegermutter meinte, ich solle ihr jetzt schon erklären, dass in meinen Bauch ein Baby drinnen ist und sie mit ihr kuscheln soll. Ob das wohl was bringt? Das es nicht ganz ohne Eifersuchtszenen abgehen wird, ist mir klar, aber ich will die Situation ein wenig entspannen und meine Ältere auf ein Geschwisterchen vorbereiten.

Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben, wie ich es ihr schon im Vorfeld etwas einfacher machen kann. Für sie ist es ja schließlich auch ein einschneidendes Ereignis, wenn sie plötzlich Mama mit jemand anderen teilen muss.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also erstmal solltest du deiner Tochter wirklich so bald wie möglich erklären, dass du ein Baby im Bauch trägst, das bald geboren wird. Ich verstehe ehrlichgesagt deine Rückhaltung diesbezüglich nicht ganz, denn ich finde es äußerst wichtig, Kinder auf so ein großes Ereignis vorzubereiten. 2,5 jährige Kinder verstehen schon eine ganze Menge und wenn du für deine Tochter z.B. ein Buch besorgst, in dem es um Familienzuwachs geht, dann wird sie sicher eine bessere Vorstellung davon bekommen, was in den nächsten Monaten auf sie zukommt.

Gerade um Geschwistereifersucht zu vermeiden, würde ich so früh wie möglich damit beginnen, ein Kind auf ein Geschwisterchen vorzubereiten. Du kannst deine Tochter mit ihren 2,5 Jahren viel mehr in deine Schwangerschaft einbeziehen, dir von ihr über den Bauchen streicheln lassen, sie vorsichtig horchen lassen, welche Töne aus deinem Bauch kommen oder sie auch mal mit zur Ultraschalluntersuchung nehmen, damit sie eine Vorstellung davon bekommt, was in deinem Bauch vor sich geht. Klar wird sie nicht alles verstehen, aber sicher mehr, als du dir vielleicht denkst.

Habt ihr schon einen Namen für euer Baby bzw. wisst ihr schon, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird? Dann wärs nämlich für eure Tochter auch einfacher, wenn ihr über das Ungeborene sprecht und diesem einen Namen gebt. Aber falls ihr euch das Geschlecht nicht verraten lässt, kann dies ja auch ein Kosename sein, der nach der Geburt beibehalten wird.

Rede einfach so viel wie möglich mit deiner Tochter über dieses Thema und gib ihr zu verstehen, dass du sie auch nach der Geburt eures Babys noch gleich lieb haben wirst, wie jetzt. Bereite sie darauf vor, dass sie dir vielleicht in einigen Dingen schon eine wichtige Stütze sein kann - sei es nur, dass sie dir eine Windel fürs Baby bringt oder ähnliches. Gerade Kinder in diesem Alter sind oft hochmotiviert, wenn sie kleine Aufgaben von Erwachsenen übernehmen dürfen. Vielleicht schaffst du es auf diese Art und Weise, dass sich eure Tochter genauso auf euer Baby freut, wie ihr.

Und was die enge Mutterbindung betrifft, so hast du mein vollstes Verständnis, denn auch bei uns läuft es so ähnlich ab. Erst wenn ich außer Haus bin, hat mein Mann die Chance, wirklich etwas mit unserer Tochter zu spielen, ansonsten will sie auch immer nur zu mir. Ich bin mir aber sicher, dass dein Krankenhausaufenthalt keine Spuren bei ihr hinterlassen wird, wenn du sie entsprechend darauf vorbereitest und dich wenn möglich noch von ihr verabschiedest, damit sie nicht das Gefühl hat, du hättest sie alleine gelassen. Kinder sind oft stärker, als man denkt!

Alles Gute für die bevorstehende Geburt!

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» Barbabella78 » Beiträge: 112 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mein Sohn war bei der Entbindung seines Bruders 23 Monate alt. Also er war nicht mal 2 Jahre alt. Kai wusste aber alles von seinem Bruder im Bauch. Ob er es verstand oder nicht, wir haben immer über das Baby gesprochen. Er hat auch mal hinlangen dürfen wenn Leon gestrampelt hat. So wusste er auch als ich ins Krankenhaus musste, dass er nun ein grosser Bruder ist. Er war auch ein Energiebündel zu der Zeit und sehr anstrengend so wie Deine Tochter.

Wir haben um keine Eifersucht aufkochen zu lassen dem großen Sohn auch ein Geschenk gemacht als er großer Bruder wurde. Denn meistens bekommt ja nur das Baby die Geschenke und die Brüder/Schwestern schauen in den Mond. Ich würde ihr alles erzählen vom Baby. Natürlich meine ich nicht wie es "passiert" ist, sondern einfach das das Geschwisterchen da ist.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich würde es ihr auch auf jeden Fall erklären, dass sie bald die große Schwester ist. Eifersüchtig wird sie trotzdem sein, weil sie bislang die unangefochtene Hauptperson in eurem Leben ist. Das ist nunmal so bei Erstgeborenen, da mussten wir alle durch. Aber wenn du ihr vorher schon erzählst, was auf sie zukommt und versuchst sie mit einzubeziehen, sie sich also wichtig fühlt, wird es ihr leichter fallen, damit umzugehen. Vielleicht kannst du ihr ja auch eine Babypuppe(so eine die trinken und Pipi machen kann und baden darf) besorgen, die sie versorgen kann, während du das Geschwisterchen betüdelst. Das hat bei der Tochter einer Freundin von mir, die etwas jünger war als deine Kleine, sehr gut funktioniert, die beiden haben dann gemeinsam ihre Babys gefüttert, gewickelt und spazieren gefahren. Das fand die Kleine echt toll.

Vor allem aber solltest du deinen Mann miteinbeziehen. Wenn du schilderst, dass sie ihn nur akzeptiert, wenn du nicht greifbar bist, finde ich das schon schade. Es ist ja ganz klar, dass du die Bezugsperson Nummer 1 bist, wenn du sie daheim versorgst und er auf der Arbeit ist. Aber trotzdem muss sie einsehen, dass es Momente gibt, wo du auch einmal Zeit für dich haben willst und musst. Das solltest du dir gönnen, aber auch deiner Kleinen, denn auch der Vater ist wichtig und wird von ihr ja quasi etwas an die Seite gedrängt. Wenn aber euer Kleines erstmal da ist, wird er sich sicher ohnehin öfter um die Große kümmern müssen, weil so ein Säugling eben viel Aufmerksamkeit beansprucht und es manchmal nicht anders geht. Das ist ja auch kein Verlust für eure Tochter, sondern eher ein Gewinn, an den sie im Moment nicht gewöhnt ist. Wenn dann etwa am Wochenende oder abends der Vater heimkommt und Zeit nur mit ihr verbringt, fühlt sie sich auch wichtiger und weniger verdrängt.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Erst mal danke für eure schnellen Antworten.

Also was ich dieses Wochenende vorhabe weiß ich somit. Werde erst mal nachholen was ich bis jetzt versäumt habe, und meine Tochter mal Bauch horchen und viel fühlen lassen. Denke mir, dass wir dazu noch genügend Zeit haben, damit wir es ihr langsam beibringen können.

Die Geschichte mit Vater einbinden, ist nicht so einfach. Mein Mann arbeitet sehr viel und er mag seine Arbeit sehr. Meine damit nicht mehr als seine Tochter, aber diese weiß er ja bei mir bestens versorgt und somit beschäftigt er sich eben mit seinen Dingen. Aber es wird sich auch sicher in nächster Zeit ändern.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann dir noch einen anderen Tipp geben, den ich wähle, wenn es bei uns mit Nummer zwei soweit ist. Bei uns im Krankenhaus wird ein Große Schwester Großer Bruder Programm angeboten. Dort wird den Kindern auf spielerische Weise erklärt, was auf sie zukommt.

Das man die Kleine mit einbindet, auch wenn sie es vielleicht nicht so versteht, wie wir es als Erwachsene gern hätten, ist völlig gleich. Hauptsache ist, dass du sie nicht Knall auf Fall damit konfrontierst, sondern sie langsam an die Sache heranführst bzw. an das Baby im Bauch und dir viel Zeit mit ihr nimmst und ihre Fragen, so gut es eben möglich ist, beantwortest.

Wenn das Baby im Bauch strampelt, solltest du sie das auch fühlen und miterleben lassen. Vielleicht ist es möglich, dass sie mal mit zu einem Ultraschalltermin mitkann. So könnte sie ihr Geschwisterchen auch schon im "Fernsehen" anschauen und hätte sicher noch mehr eine Vorstellung davon.

» ps-mieze » Beiträge: 457 » Talkpoints: 0,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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