Heiraten im Buddhismus

vom 23.12.2009, 10:10 Uhr

Jemand, den ich so flüchtig kenne hat mir letztlich erzählt, dass er Buddhist wäre. Daraufhin kam ich auf die Idee, dass er ja dann gar nicht heiraten kann- oder? Dann fragte ich ihn einfach, wie das denn wäre, wenn er jetzt eine Frau kennen lernt, ob es im Buddhismus auch so etwas wie eine Hochzeit gibt? Tatsächlich antwortete er mir dann, dass es das schon gäbe, wich mir aber immer aus, als ich ihn fragte, wie das denn ablaufen würde. Dann kam mir irgendwie der Verdacht, dass sich der mit 14 Jahren vom Christentum zum Buddhismus konvertierte Kollege selber nicht ganz auskennt, wie die ganze Sachlage ist.

Ich möchte es nicht schön reden, ich kenne mich da auch nicht wirklich aus. Natürlich haben wir in der Schule sämtliche Weltreligionen durch genommen, allerdings kann ich mich nicht daran erinnern, dass wir je von einer Buddhistischen Hochzeit gesprochen hätten. Nun gibt es hier sicher Talkterianer, die sich hier besser auskennen und mir diese Frage ausführlich beantworten können! Ich bin sehr gespannt darauf!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das schöne am Buddhismus ist, dass es so viele verschiedene Gruppierungen gibt. Früher war es, genau wie bei uns bei den Katholiken, den Mönchen untersagt zu heiraten. Der normale Buddhist konnte heiraten, wenn auch die Frau in vielen Auslegungen als unrein angesehen wurde.

Buddhismus ist in dem Sinne ja keine Religion, sondern eine Weltanschauung, in der man durch seine Lebensführung und sein Handeln innerlich gereinigt wird und so erleuchtet wird, um in einem anderen Leben auf einer besseren Ebene geboren zu werden.

Ich hatte mal ein Buch gelesen, die Frau in Shinbuddhismus und da wurde beschreiben, dass ein Mönch eben nciht auf seine Frau verzichten wollte und so in den Schriften eine Auslegung suchte, um Mönch und Ehemann sein zu können, so bildete sich die erste Gruppierung, die es auch Mönchen erlaubte verheiratet zu sein. Oft haben dann die Frauen den inneren Bereich eines Klosters verwaltet, damit der Mann sich ganz seinen spirituellen aufgaben widmen kann.

Eine Buddhistische Hochzeit ist zwar anders in ihren Ritualen, aber dann auch nicht wesentlich anders, als eine christliche Hochzeit. Ich habe dir hier mal eine Seite herausgesucht, auf der du noch mehr nachlesen kannst.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mein Mann ist Buddhist, ich bin (noch) evangelisch, und wir haben vor mehr als drei Jahren auch geheiratet. Mönche und Nonnen der buddhistischen Glaubensgemeinschaft heiraten in der Regel nicht, aber es gibt auch nicht wenige, die zuerst geheiratet haben und auch Kinder bekamen und erst danach in ein buddhistisches Kloster gingen. Mein Mann ist ja praktizierender Buddhist, aber eben nur ein Laie und kein Mönch. Da war es also überhaupt kein Problem, zu heiraten. Wir haben ja ohnehin nur auf dem Standesamt geheiratet, da eine kirchliche Hochzeit sowieso ausgeschlossen war - allerdings habe ich darauf auch überhaupt keinen Wert gelegt.

Wir hatten eine ganz normale Hochzeit, wie tausend andere Leute auch, die auf dem Standesamt heiraten. Es gibt ja auch Atheisten, die heiraten - das ist doch alles nicht abhängig vom Glauben. Warum sollten Buddhisten denn nicht heiraten können?! Dieser Schlussfolgerung ist mir jetzt ehrlich gesagt nicht so ganz klar, wenn ich ehrlich bin.Ich kann nur sagen, dass ich meinen Man geheiratet habe und es auch kein Problem war, dass ich keine Buddhistin war. Wir hatten nun keine besondere Zeremonie, aber das war meiner Meinung nach auch gar nicht nötig. Zumindest kenne ich viele Laien, die ebenfalls verheiratet sind und ganz normal in einem deutschen Standesamt geheiratet haben. Mein Mann galt damals eben als religionslos, denn der Buddhismus ist in Deutschland keine anerkannte Religionsgemeinschaft und daher ist das auch nirgends vermerkt, dass er praktizierender Buddhist ist.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Danke für die Querverlinkung, ich fand den Link sehr interessant und aufschlussreich. Er hat mir gezeigt, wie das Heiraten im Buddhismus abläuft und ich finde, dass der Buddhismus hier sehr viel Toleranz zeigt, was mir sehr gut gefällt.

Eventuell war meine Frage falsch formuliert oder ist von der letzten Erstellerin, die auf meinen Thread geantwortet hat, falsch verstanden worden: Es geht mir nicht darum, ob die Buddhisten heiraten dürfen oder nicht, sondern eher um das "wie" in der Religion selber. Es gibt ja beispielsweise bei Christen und Griech.Orthodox. Hochzeiten auch wesentliche Unterschiede in der kirchlichen Zeremonie und in der anschließenden Feier.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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